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Version vom 23. Dezember 2020, 12:03 Uhr
Das "Zweimalzwei der Erziehung" geht von den zwei an sich klar zu unterscheidenden Grundprinzipien: Selbstvertrauen und freier Wille aus. Oder anders gesagt: es geht um die Frage, ob Sie "Ja" oder "Nein" sagen sollen. Das ist dann einfach, wenn Sie sich schon seit der Geburt des Kindes an diese Prinzipien halten. Sie können nämlich grundsätzlich während der ersten Phase, der Vertrauensbildung, immer und bedingungslos "Ja" sagen und müssen erst in der zweiten Phase, der Willensbildung, lernen auch "Nein!" zu sagen. Trotzdem braucht es in manchen Situationen viel Aufmerksamkeit, um sich für das eine oder andere zu entscheiden. Und schliesslich gibt es eigentliche Gratwanderungen, bei denen Sie manchmal erst nach dem "Absturz" die Problematik erkennen werden und feststellen müssen, dass Sie mit Ihrem Entscheid falsch lagen. Das macht grundsätzlich nichts, denn erstens können Kinder sehr wohl mit der Unvollkommenheit ihrer Eltern umgehen und zweitens werden sie Ihnen schon bald die nächste Gelegenheit zum lernen geben!
Beispiele
Es gibt immer wieder Situationen, in denen Sie so oder anders entscheiden können, so zum Beispiel bei folgenden Themen (in alphabetischer Reihenfolge):
- Aufmerksamkeit und Überbehüten
- Beachtung und Ignorieren
- Beachtung und Neugier
- Entscheidungsfreiheit des Kindes und Verantwortung der Eltern
- Erklären und Verwirren
- Ernsthaftigkeit und Spass
- Fördern und Behindern
- Fremdbetreuung und Entlastung
- Halten und Loslassen
- Gesellschaftliche Zwänge
- Gewinnen lassen
- Grosszügigkeit und (falsches) Verwöhnen
- Grundbedürfnisse des Kindes und Bedürfnisse der Eltern
- Grundbedürfnisse und Wünsche des Kindes
- Herausforderungen und Gefahren
- Humor und Ironie
- Konsequenzen und Strafen
- Mitlachen und Auslachen
- Regeln und Ausnahmen
- Motivation und Manipulation
- Sanfter Druck
- Selbst machen lassen und Helfen
- Toleranz und Grenzen
- Toleranz und Bequemlichkeit
- Überforderung und Unterforderung
- Warnen und Erfahren lassen
- Vertrauen und Kontrolle
Toleranz des Kindes
Manche Eltern machen sich Sorgen, wenn sie feststellen, dass sie sich in einer bestimmten Situation falsch entschieden oder verhalten haben. Sie können sich aber damit beruhigen, dass die Toleranz des Kindes sehr gross ist, solange sie spüren, dass Sie es gut meinten, also sich nach bestem Wissen oder Gewissen verhalten haben. Selbst gelegentliche Erziehungsfehler können Kinder erstaunlich gut verkraften.
Gestehen Sie dem Kind ruhig auch einmal einen Fehler ein. Kinder sind froh, wenn sie erfahren, dass auch ihren Eltern Missgeschicke widerfahren. Allerdings wären sie damit überfordert, wenn Sie mit ihnen über Ihre eigentliche Erziehungsarbeit sprechen wollten. Wählen Sie also einfache Worte statt psychologisierende Erklärungen ("Ich musste einfach lachen, es war halt so lustig, als der Löffel nicht in Deinen Mund wollte." statt "Ich hätte nicht lachen sollen, da Du die Ironie der Geschichte nicht verstehen konntest und Du Dich dann nicht ernst genommen gefühlt hast.").
Weiterführende Themen
Übergeordnetes Thema
- Vertrauensbildung (erstes Phase der Erziehung)
- Willensbildung (zweite Phase der Erziehung)
Fragen und Feedback
Das "Zweimalzwei der Erziehung" ist zum Teil noch im Aufbau. Allfällige Fragen oder Feedback sind willkommen: Email