Ordnung: Unterschied zwischen den Versionen

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==Ordnung und Reizüberflutung==
==Ordnung und Reizüberflutung==
Kinder haben also von Natur aus ein bestimmtes, wenn auch individuelles, Bedürfnis nach Ordnung. Nun bringt aber die [[westliche Zivilisation]] mit ihrem allgemein herrschenden [[Überfluss]] mit sich, dass Kinder mit [[Spielzeug]] häufig geradezu überhäuft werden. Mit einer solchen [[Reizüberflutung]] kommen Kinder kaum mehr zurecht. Als Eltern haben Sie deshalb auch die Aufgabe, Ihre Kinder vor einem "Zu viel des Guten“ zu schützen, indem Sie zum Beispiel Freunde und Verwandte zum Masshalten beim Schenken anhalten. Fordern Sie zum Beispiel beim Spielzeug mehr Qualität als Quantität. Das kommt nicht nur den Kindern zugute, sondern auch der [[Respekt gegenüber der Umwelt|Umwelt]].
Kinder haben also von Natur aus ein bestimmtes, wenn auch individuelles, Bedürfnis nach Ordnung. Nun bringt aber die [[westliche Zivilisation]] mit ihrem allgemein herrschenden [[Überfluss]] mit sich, dass Kinder mit [[Spielzeug]] häufig geradezu überhäuft werden. Mit einer solchen [[Reizüberflutung]] kommen Kinder kaum mehr zurecht. Als Eltern haben Sie deshalb auch die Aufgabe, Ihre Kinder vor einem "Zu viel des Guten“ zu schützen, indem Sie zum Beispiel Freunde und Verwandte zum Masshalten beim Schenken anhalten. Fordern Sie zum Beispiel beim Spielzeug mehr Qualität als Quantität. Das kommt nicht nur den Kindern zugute, sondern auch der [[Respekt gegenüber der Natur|Umwelt]].


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Version vom 22. September 2021, 10:36 Uhr



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Kinder brauchen ein gewisses Mass an Ordnung, allerdings ist das Bedürfnis so individuell wie es auch jenes der Eltern nach Ordnung ist. In der Erziehung sollte es deshalb nicht darum gehen, das Kind zu möglichst viel Ordnung anzuleiten, sondern mit ihm zunächst herauszufinden, wie viel es braucht, um sich wohl zu fühlen, und es dabei zu unterstützen, das nötige Mass an Ordnung möglichst selbst herzustellen. Wenn es hingegen darum geht, dass Sie sich als Eltern von der Unordnung des Kindes übermässig gestört fühlen, müssen Sie lernen, dem Kind entsprechende Grenzen zu setzen.

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Vertrauensbildung (bis etwa 2 Jahre)

Während der Phase der Vertrauensbildung sind grundsätzlich die Eltern dafür zuständig, dass in der Wohnung die gewünschte Ordnung eingehalten wird. Bedenken Sie dabei immer, dass das Kind Sie zum Vorbild nimmt. Wenn Sie also zum Beispiel beim Essen immer am gleichen Platz sitzen, will es das ziemlich sicher auch schon bald. Gleiches gilt für Dinge wie Schuhe verräumen oder Zähne putzen. Hilfreich ist, wenn Sie dem Kind immer gleich erklären, was Sie tun ("So, jetzt wische ich Dir noch den Mund ab."). Durch ständige Wiederholungen lernt das Kind, solche alltäglichen Vorgänge als Rituale und später als Regeln zu verstehen. Dabei brauchen Sie weder von Pflichten noch von Mühsam zu sprechen, ganz im Gegenteil: Zeigen Sie ihm immer freudig, wie schön es ist, wenn alles an seinem Ort ist und alles getan ist, was zu tun ist. Kinder erfahren nämlich Ordnung auch als Sicherheit, was wiederum ihr Vertrauen in den natürlichen Lauf des Lebens bestätigt. So werden sie Ordnung als etwas völlig Selbstverständliches wahrnehmen. Und als Eltern werden Sie staunen, wie schnell Ihr Kind von sich aus die Ordnung sucht. Lassen Sie es möglichst früh selbst die Jacke aufhängen, auch wenn es Ihnen anfangs zu lange dauert, bis es damit fertig ist. Ihr Vertrauen in seine Fähigkeiten gibt ihm Selbstvertrauen!

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Willensbildung (etwa 2 bis 4 Jahre)

Wenn das Kind beginnt seinen Willen zu entwickeln, in der Regel etwa im dritten Lebensjahr, werden manche Eltern plötzlich sozusagen aus der harmonischen Idylle herausgerissen. Hatte das Kind zum Beispiel bisher immer von sich aus die Kleider in seinem Zimmer verräumt, wirft es diese auf einmal ebenso selbstverständlich in die Stube. Dann ist es Zeit, dem Kind mit einem energischen "Nein!" zu entgegnen und konsequent dabei zu bleiben. Denn Kinder tun das nicht etwa aus böser Absicht, sondern weil sie schlicht ihren frisch erwachten Willen ausprobieren! Nehmen Sie unter keinen Umständen dem Kind die Aufgabe des Verräumens ab! Schon gar nicht, weil Sie meinen, Sie könnten dadurch die Konfrontation vermeiden oder es sei Ihnen gar einfacher, wenn Sie es selbst tun. Sie müssen in solchen Situationen vielmehr lernen, angemessen auf allfälliges Toben zu reagieren. Denn das Kind braucht Ihren Widerstand, um wachsen zu können, also seinen Willen gewissermassen kultivieren zu können. Nur so kann es lernen, seine Umwelt zu respektieren.

Schliesslich gilt es zwischen der Ordnung, die das Kind braucht, und jener, die Sie als Eltern brauchen, zu unterscheiden. So kann es dem Kind durchaus noch wohl sein, wenn seine Spieleisenbahn seit Tagen halb aufgebaut im Wohnzimmer steht, während Sie sich dadurch längst gestört fühlen. Dann ist es Zeit, mit dem Kind Regeln zu vereinbaren. Sagen Sie ihm zunächst, dass es Sie stört und warum es Sie stört. Lassen Sie dabei auch die Möglichkeit offen, dass Sie plötzlich feststellen, dass es Sie bloss "aus Prinzip" stört, weil Sie zum Beispiel selbst als Kind immer alles wegräumen mussten und sich dabei unterdrückt fühlten. Anschliessend können Sie mit dem Kind nach einer Regel suchen und ihm etwa vorschlagen, dass die Eisenbahn höchstens während drei Tagen im Wohnzimmer stehen darf und es sie danach in sein Zimmer bringen muss. Wichtig ist, dass die Bedürfnisse des Kindes auch Platz haben (häufig geht es ja bloss darum, beim Spiel nicht allein sein zu müssen).

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Sozialisation bis Pubertät (etwa 4 bis 16 Jahre)

Ordnung kann augenfällig sein, sie kann aber auch bloss eine innere sein und für Aussenstehende kaum erkennbar, oder gerade umgekehrt. Am besten erfahren wir das, wenn wir zum Beispiel den Schreibtisch aufgeräumt haben und danach prompt nichts mehr finden: Äusserlich aufgeräumt, ging die innere Ordnung, wie wir sie gewohnt waren, verloren.

Ganz ähnlich dürfte es einem Kind gehen. Grundsätzlich dürfen Sie deshalb das Mass an Ordnung oder Unordnung, das es in seinem "Reich" hat, ihm überlassen. Grenzen hat diese Freiheit natürlich dort, wo Sie sich in Ihrem "Reich", zum Beispiel im Schlaf- oder Wohnzimmer, von herumliegenden Spielsachen gestört fühlen. Versichern Sie sich aber zunächst, ob und was Sie daran wirklich stört. Vielleicht ist es ja bloss eine überlieferte Stimme, die Sie zur Ordnung antreibt und eigentlich mit Ihren Bedürfnissen gar nichts zu tun hat! Und abgesehen davon werden Sie sich zumindest in den ersten Jahren zwangsläufig mit einem gewissen Mass an Unordnung arrangieren müssen.

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Ordnung und Reizüberflutung

Kinder haben also von Natur aus ein bestimmtes, wenn auch individuelles, Bedürfnis nach Ordnung. Nun bringt aber die westliche Zivilisation mit ihrem allgemein herrschenden Überfluss mit sich, dass Kinder mit Spielzeug häufig geradezu überhäuft werden. Mit einer solchen Reizüberflutung kommen Kinder kaum mehr zurecht. Als Eltern haben Sie deshalb auch die Aufgabe, Ihre Kinder vor einem "Zu viel des Guten“ zu schützen, indem Sie zum Beispiel Freunde und Verwandte zum Masshalten beim Schenken anhalten. Fordern Sie zum Beispiel beim Spielzeug mehr Qualität als Quantität. Das kommt nicht nur den Kindern zugute, sondern auch der Umwelt.

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Ordnung und Chaos

Ordnung ist schliesslich von Struktur zu unterscheiden. Strukturen gehören zu den Grundbedürfnissen des Kindes. Dabei geht es um Ess- und Schlafrhythmus, Rituale und klare Regeln des Zusammenlebens, die von Ihnen auch konsequent eingehalten werden.

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Weiterführende Themen

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Übergeordnetes Thema

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Fragen und Feedback

Das "Zweimalzwei der Erziehung" ist zum Teil noch im Aufbau. Allfällige Fragen oder Feedback sind willkommen: Email


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