Mut: Unterschied zwischen den Versionen
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Aktuelle Version vom 11. Februar 2022, 23:15 Uhr
Kinder sind von Natur aus mutig, das heisst, sie wagen etwas, auch wenn es mit dem Risiko des Misslingens verbunden ist. Das beginnt schon bei der Geburt, wenn sie sich unter grössten Mühen oder gar Schmerzen aus der wohligen Welt des Mutterleibs verabschieden, nicht wissend was sie wirklich erwartet, und sich in eine neue, ungewisse Welt begeben. Als Eltern haben Sie deshalb lediglich die Aufgabe, das Kind nicht zu entmutigen.
Ermutigen
Phase der Vertrauensbildung (bis etwa 2 Jahre)
Den Mut können Sie vor allem dadurch erhalten, indem Sie zunächst dem Kind und seinen Fähigkeiten vertrauen:
- Schenken Sie Ihrem Kind Beachtung und Aufmerksamkeit.
- Lassen Sie es möglichst alles, wonach es Lust hat, selbst tun.
- Lassen Sie seine eigenen Erfahrungen machen und halten Sie sich mit Warnungen zurück (wenn es nicht gerade um wirkliche Gefahren geht).
Je mehr Sie dem Kind vertrauen, desto einfacher kann es Selbstvertrauen entwickeln.
Phase der Willensbildung (etwa 2 bis 4 Jahre)
Wenn das Kind beginnt seinen Willen zu entwickeln, in der Regel etwa im dritten Lebensjahr, kann sein Mut plötzlich scheinbar grenzenlos werden, es wir dann wortwörtlich übermütig.
- Dann braucht es vermehrt Herausforderungen, um auch Grenzen erleben zu können.
- Muten Sie ihm auch die Konsequenzen seines Mutes zu,
- und übertragen Sie ihm mehr und mehr Verantwortung.
Der Wille des Kindes ist anfangs noch sehr roh und muss gewissermassen geschliffen werden. Erst wenn das Kind förmlich spürt, was es alles anrichten kann und wo es an Grenzen stösst, lernt es, seinen Willen gezielt und geschickt einsetzen.
Entmutigen
Phase der Vertrauensbildung (bis etwa 2 Jahre)
Es gibt sehr viele Möglichkeiten das Kind zu entmutigen, auch wenn es meistens in bester Absicht geschieht:
- Ungefragtes Helfen und Nachhelfen
- Übertriebene Warnungen bei Gefahren, die eigentliche gar keine sind.
- Störungen, wenn das Kind gerade konsentiert beschäftigt ist.
- Zu häufiges Korrigieren
Auf diese Art können Kinder richtiggehend in ihrer Entwicklung behindert werden, sodass sie mehr und mehr den Mut verlieren und im schlimmsten Fall zu resignieren beginnen. Im besten Fall aber protestieren sie. Spätestens dann sollten Eltern ihr Verhalten überprüfen und allenfalls ändern.
Phase der Willensbildung (etwa 2 bis 4 Jahre)
Wenn das Kind beginnt seinen Willen zu entwickeln, in der Regel etwa im dritten Lebensjahr, ist die Gefahr weniger, dass Kinder entmutigt werden, sondern mehr dass ihr Übermut keinen oder zu wenig Widerstand erfährt. Erfährt ein Kind zu wenig Grenzen, weil es zum Beispiel auf eine negative Art verwöhnt wird, wird sein Wille verkümmern oder es geht zu grosse Risiken ein, je nach seiner Persönlichkeit.
Weiterführende Themen
Übergeordnetes Thema
- Vertrauensbildung (erstes Phase der Erziehung)
- Willensbildung (zweite Phase der Erziehung)
Fragen und Feedback
Das "Zweimalzwei der Erziehung" ist zum Teil noch im Aufbau. Allfällige Fragen oder Feedback sind willkommen: Email