Lernen der Eltern: Unterschied zwischen den Versionen

Aus 2 x 2 der Erziehung
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Zeile 22: Zeile 22:


===Lernen, den Fähigkeiten des Kindes zu vertrauen===
===Lernen, den Fähigkeiten des Kindes zu vertrauen===
{{später}}
Kinder haben alle Fähigkeiten, die sie je brauchen, bereits in sich schlummern - sie müssen sich bloss noch entwickeln können. Dazu müssen Sie als Eltern vor allem lernen, sich zu gedulden und gelassen zu werden. Vergessen Sie deshalb gleich von Anfang alle [[Entwicklungstabellen]] (die für Ärzte durchaus von Nutzen sein mögen) und verzichten Sie vor allem auf sämtliche Vergleiche mit Kindern aus der Nachbarschaft und der Verwandtschaft: Ihr Kind ist einmalig und entwickelt sich völlig individuell! Wenn das Kind also zum Beispiel keine Lust hat, mit Bauklötzen zu spielen, ist das völlig ok, denn es mag vielleicht lieber mit einem Ball spielen oder gar nichts tun und einfach die Welt mit seinen Sinnen entdecken. Jedes Kind hat seine ganz eigenen Fähigkeiten und entwickelt diese, wenn es sie braucht. Zumindest in den [[Phasen der Erziehung|ersten entscheidenden Jahren]] sollte das Kind noch lernen dürfen, wozu es gerade [[Lustprinzip|Lust]] hat.


{{top}}
{{top}}

Version vom 18. September 2018, 20:25 Uhr



ARTIKEL IM AUFBAU / IN ÜBERARBEITUNG!




Eines der grössten Missverständnisse in der Erziehung ist wohl, dass es die Kinder seien, die lernen müssten: Erstens lernen Kinder freiwillig und aus eigenem Antrieb, und zweitens sollten Kinder lernen dürfen. Die Eltern müssen also bloss darauf achten, dass sie ihre Kinder nicht am lernen hindern. Demgegenüber bringen Eltern die Erziehungskompetenzen häufig nicht einfach so von Natur aus mit. Wenn Sie aber bereit sind zu lernen, haben Sie immerhin bereits eine der wichtigsten Fähigkeiten für die Erziehung von Kindern!

Wenn sie mit dem "Zweimalzwei der Erziehung" zu arbeiten beabsichtigen, sollten Sie sich mit einigen Leitgedanken des einigermassen anfreunden können (ansonsten Ihnen möglicherweise andere Erziehungsmodelle besser entsprechen). Grundsätzlich genügt es, die beiden Grundprinzipien der Erziehung verstanden zu haben, denn alles weitere können Sie auch selbst ableiten und gemäss Ihrem eigenen Gespür anwenden. Es geht zunächst um die fundamentalen Zusammenhänge zwischen

  1. Vertrauen der Eltern und Selbstvertrauen des Kindes (in den beiden ersten Jahren) sowie
  2. Freiem Willen des Kindes und Grenzen der Eltern (ab etwa dem dritten Lebensjahr)

Als Eltern haben Sie zunächst einiges zu lernen, das auf den ersten Blick vielleicht nicht ganz so offensichtlich ist und auf den zweiten Blick auch nicht mehr ganz so einfach umzusetzen ist. Das Gute daran ist, dass Kinder äusserst ausdauernde "Lehrmeister" sind: Sie werden immer wieder von Neuem daran erinnert, wo und was Sie noch zu lernen haben! Zudem dauert die eigentliche Erziehungsarbeit lediglich rund vier Jahre: Wenn Sie Ihre Aufgaben in dieser Zeit genügend gut erfüllt haben, wird das Kind noch vor der Sozialisation so reif sein, dass Sie sich auf eine Art Begleitung beschränken können.

^ nach oben

Vertrauensbildung (bis etwa 2 Jahre)

In der Phase der Vertrauensbildung, also etwa in den ersten zwei Jahren, müssen die Eltern lernen "Ja" zum Kind zu sagen. Das tönt allerdings einfacher als es ist! Denn es bedeutet, dass Sie das Kind immer so annehmen, wie es ist, ganz gleich, welche Persönlichkeit es mit sich bringt, welche Bedürfnisse es gerade hat und welche ganz speziellen Fähigkeiten es entwickelt. Erschwerend ist zudem, dass Ihnen das Kind zum Beispiel seine Bedürfnisse anfangs noch gar nicht in Worten mitteilen kann. In dieser Zeit legen Sie die Basis für alles, was danach kommt. Denn je mehr Sie das Vertrauen, das das Kind Ihnen schon von Geburt aus entgegenbringt, erwidern können, desto mehr Selbstvertrauen kann es entwickeln.

Lernen, den Grundbedürfnissen des Kindes zu vertrauen

In der Phase der Vertrauensbildung hat das Kind ausschliesslich Grundbedürfnisse, also weder Wünsche noch irgendwelche Absichten. Wenn das Kind schreit, fehlt ihm also etwas. In dieser Phase dürfen Sie dem Kind denn auch alles geben, was es verlangt (es sei denn, es drohen Gefahren). Verwöhnen ist in diesem Alter nur im positiven Sinne möglich. Die einzige Grenze sind Ihre eigenen. Wenn das Kind zum Beispiel getragen werden will und Sie nicht mehr mögen, dürfen, ja sollen Sie es ihm sagen (aber nicht etwa verbunden mit dem Vorwurf, es sei bloss faul). Solange das Kind noch nicht sprechen kann, kann es sich bloss durch Mimik, Gestik und Schreien mitteilen. Als Eltern müssen Sie lernen, dies richtig zu interpretieren. Am Anfang hilft da bloss Ausprobieren nach dem Motto "Versuch und Irrtum": Folgen Sie Ihrem Gespür und fragen Sie das Kind immer wieder, ob es Hunger hat, ihm etwas weh tut oder ob es schlafen will usw. So lernen Sie nach und nach, das Schreien zu deuten und wissen früher oder später, was wann zu tun oder lassen ist.

^ nach oben

Lernen, den Fähigkeiten des Kindes zu vertrauen

Kinder haben alle Fähigkeiten, die sie je brauchen, bereits in sich schlummern - sie müssen sich bloss noch entwickeln können. Dazu müssen Sie als Eltern vor allem lernen, sich zu gedulden und gelassen zu werden. Vergessen Sie deshalb gleich von Anfang alle Entwicklungstabellen (die für Ärzte durchaus von Nutzen sein mögen) und verzichten Sie vor allem auf sämtliche Vergleiche mit Kindern aus der Nachbarschaft und der Verwandtschaft: Ihr Kind ist einmalig und entwickelt sich völlig individuell! Wenn das Kind also zum Beispiel keine Lust hat, mit Bauklötzen zu spielen, ist das völlig ok, denn es mag vielleicht lieber mit einem Ball spielen oder gar nichts tun und einfach die Welt mit seinen Sinnen entdecken. Jedes Kind hat seine ganz eigenen Fähigkeiten und entwickelt diese, wenn es sie braucht. Zumindest in den ersten entscheidenden Jahren sollte das Kind noch lernen dürfen, wozu es gerade Lust hat.

^ nach oben

Willensbildung (etwa 2 bis 4 Jahre)

Wenn sich im Alter von etwa drei Jahren der Wille des Kindes zu entwickeln beginnt (häufig auch als Trotzphase empfunden), müssen die Eltern lernen, dem Kind Grenzen zu setzen, indem sie ihm auch konsequent "Nein" sagen. Voraussetzung dafür ist ein tragfähiges Vertrauensverhältnis zwischen Ihnen und dem Kind. Ansonsten werden sowohl Sie selbst als auch das Kind mit Verlustangst reagieren. Denn wer nicht wirklich "Ja" sagen kann, kann auch nicht "Nein" sagen!

Solange das Kind - abgesehen vom Lebenswillen - noch keinen eigenen Willen entwickelt hat, können Sie davon ausgehen, dass es immer um seine Grundbedürfnisse geht, was auch immer es verlangt. Und diese müssen sofort befriedigt werden. Wünsche hingegen sind in die Zukunft gerichtet und entwickeln Kinder von Natur aus erst mit der Willensbildung. Allerdings ist es durchaus so, dass vielen Kindern, gerade in der vorherrschenden Überflussgesellschaft, schon vorher Wünsche gewissermassen anerzogen werden, indem ihnen dauernd etwas angeboten wird, das sie von sich aus gar nicht verlangt haben (insbesondere Süssigkeiten, Geschenke und überhaupt Reizüberflutung aller Art). Erst wenn das Kind seinen eigenen Willen ausdrückt ("Ich will..."), wird es schwieriger. Denn jetzt müssen Sie als Eltern erstens erkennen können, ob es sich um ein Grundbedürfnis (wie zum Beispiel essen) handelt oder bloss um einen Wunsch (wie jener nach Süssigkeiten). Und vor allem müssen Sie lernen, zu den Wünschen des Kindes auch "Nein" sagen zu können.

Etwas einfacher, da heutzutage doch ziemlich selbstverständlich, ist ein respektvoller Umgang mit Ihrem Kind. Das bedeutet, dass Sie annehmen können, dass Ihr Kind erstens eine eigenständige Persönlichkeit hat, und diese zweitens dank seinen Fähigkeiten auch selbst entwickeln kann.

Lernen, Grenzen zu setzen

(Text folgt)

^ nach oben

Lernen, Grenzen des Kindes zu respektieren

(Text folgt)

^ nach oben

Sozialisation bis Pubertät (etwa 4 bis 16 Jahre)

(Text folgt)

^ nach oben

Lernen, loszulassen

(Text folgt)

^ nach oben

Lernen, der eigenen Erziehungsarbeit zu vertrauen

(Text folgt)

^ nach oben

Verantwortung für die Erziehung

Wichtig ist schliesslich, dass Sie sich bewusst sind, dass einzig und allein Sie als Eltern für die Erziehung verantwortlich sind. Sie können diese Aufgabe niemals delegieren und Sie dürfen schon gar nicht die Kinder selbst dafür verantwortlich machen. Auch wenn Sie die Kinder fremdbetreuen lassen, bleiben Sie die erste Bezugsperson für das Kind. Das gilt insbesondere für Eltern, die sich davor fürchten, ihren Kindern Grenzen zu setzen und dabei hoffen, dass das dann in der (Vor)Schule "schon irgendwie von alleine komme". Sie würden damit nicht nur die Schule überfordern, sondern sich selbst auch noch der Beziehung zum Kind rauben. Noch gefährlicher ist es, für irgendwelche Erziehungsschwierigkeiten den Kindern die Schuld in die Schuhe schieben zu wollen ("Du musst halt endlich einmal lernen..."). Denn zwischen Eltern und Kindern besteht eine Hierarchie, das heisst zumindest in den ersten Jahren sind Sie allein für die Beziehung zum Kind verantwortlich.

^ nach oben

Erziehung und Beziehung

Schliesslich ist noch anzufügen, dass Eltern, die als Kinder ihrerseits die Erziehung positiv erfahren haben, natürlich die besseren Voraussetzungen mitbringen, zumal ihnen diese Grundlage ja auch schon in der eigenen Beziehung geholfen hat: Sie haben erfahren, wo Herausforderungen liegen können und nach welchen Regeln diese zu meistern sind. Ein wesentlicher Unterschied ist allerdings, dass das Elternpaar das ganze Leben lang Zeit dafür haben, während die eigentliche Erziehungsarbeit bloss etwa vier Jahre dauert. Danach ist die Persönlichkeit des Kindes so weit ausgebildet, dass Korrekturen nicht mehr oder nur noch mit sehr grossem Aufwand möglich sind.

^ nach oben

Weiterführende Themen

^ nach oben

Übergeordnetes Thema

^ nach oben

Fragen und Feedback

Das "Zweimalzwei der Erziehung" ist zum Teil noch im Aufbau. Allfällige Fragen oder Feedback sind willkommen: Email


^ nach oben



ARTIKEL IM AUFBAU / IN ÜBERARBEITUNG!