Idole

Aus 2 x 2 der Erziehung
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ARTIKEL IM AUFBAU / IN ÜBERARBEITUNG!




Kinder brauchen Vorbilder, da sie ganz wesentlich durch Nachahmung lernen. Ihre natürlichen und selbstverständlichen Vorbilder sind die eigenen Eltern. Mit zunehmender Reife, spätestens mit der Pubertät, suchen sich Jugendliche dann aber alternative Vorbilder, um sich ablösen zu können. Berühmtheiten aus dem Showbusiness oder Sportstars bieten sich an. Genügend reife Jugendliche können dabei so weit differenzieren, dass sie nebst den positiven auch die negativen Seiten der eigenen Vorbilder erkennen können. Die Schwärmerei verliert sich im übrigen meistens nach ein paar Jahren.

Sind sich Eltern ihrer Vorbildfunktion während den beiden ersten, alles entscheidenden Phasen der Erziehung zu wenig bewusst oder verhalten sich widersprüchlich zum Gesagten, sucht sich das Kind schon vorher die Vorbilder anderweitig. Dafür bieten sich Unmengen von Stars aus der Welt des Sports oder des Showbusiness' an, deren Bild von den Medien derart idealisiert wird, dass Kinder einfach ihre Wunschvorstellungen von Idealen hineinprojizieren können. Die Gefahr dieser Idealisierung ist, dass nur noch die Sonnenseiten wahrgenommen werden, während die Schattenseiten völlig ausgeblendet werden. Es entsteht so eine verzerrte Wahrnehmung der Realität.

Idole als Alternative zum elterlichen Vorbild

Als Eltern sind Sie immer das erste und selbstverständlichste Vorbild für Ihr Kind. Spätestens mit der Pubertät werden sich Jugendliche aber alternative Vorbilder suchen, nicht etwa, weil Sie etwas falsch gemacht hätten, sondern ganz einfach um sich von Ihnen ablösen zu können. Wundern Sie sich also nicht darüber, falls die auserkorenen Idole so ganz andere Wertvorstellungen haben, die vielleicht überhaupt nicht zu Ihnen passen. Denn darum geht es ja in erster Linie: Die Idole sollten sich möglichst von den eigenen Eltern unterscheiden! Sie können sich natürlich dafür interessieren und nachfragen, sollten sich aber im Zweifelsfall eher zurückhalten. Vertrauen Sie dafür Ihrer Erziehungsarbeit und warten Sie gelassen, bis sich allfällige Extrempostionen wieder angeglichen haben. Denn darauf können Sie wetten: Ihre Kinder werden, nachdem Sie sich erst einmal von Ihnen abgelöst haben, wieder sehr nahe an Ihre Wertvorstellungen zurückkommen. Voraussetzung dafür ist einzig, dass Sie ihnen während den ersten, alles entscheidenden Phasen der Erziehung genügend Freiheit liessen und ihre eigenständige Persönlichkeit respektiert hatten!

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Idole als Idealisierung von Vorbildern

Die Verehrung von erfolgreichen Persönlichkeiten aus der Welt des Sports oder der Musik ist typisch für die Phase der Pubertät: Es geht nämlich um die endgültige Verabschiedung von den Eltern als Vorbilder. Diese Ablösung ist an sich ein wichtiger Prozess. Heikel wird es, wenn aus der gewöhnlichen Bewunderung für Idole eine Vergötterung wird. Das geschieht vor allem bei Jugendlichen, denen die Eltern als Vorbilder fehlten und die deshalb eine Sehnsucht nach dem Idealen entwickelt haben. Eltern hingegen, die sich ihrer Vorbildfunktion bewusst sind - und gerade deshalb auch zu ihren Fehlern stehen können! - brauchen sich davor nicht zu fürchten.

Vorbild sein heisst auch, dass Sie mit der beginnenden Sozialisation des Kindes akzpetieren können, dass es sich auch Vorbilder ausserhalb der Familie, insbesondere Lehrpersonen, nimmt. Auch das ist gut so, jedenfalls wenn es dann schon so reif ist, wie es sein sollte: Ein Kind mit genügendem Selbstvertrauen, das auch Grenzen erkennen und respektieren kann, kann in diesem Alter auch bereits weitgehend beurteilen, welches Verhalten es sich zum Vorbild nehmen kann und welches es besser bleiben lässt (oder hat zumindest genügend Vertrauen zu den Eltern, um diese nach ihrer Meinung zu fragen).

Idole sind also eine Art Ersatzeltern für Eltern, die ihre Vorbildfunktion zu wenig wahrgenommen haben. Das Kind, beziehungsweise eben der Jugendliche, sucht nach etwas, an das es sich halten kann, aber eben nie erreichen kann. An diesem Verhalten können Sie als Eltern in aller Regel nichts mehr ändern, da Ihr Einfluss in diesem Alter nahezu null ist! Gegensteuer geben ist dann meistens kontraproduktiv, da sich der Jugendliche erst recht noch mehr loszureissen versucht, indem er womöglich noch extremere Idole sucht, was dann buchstäblich zur Sucht führen kann.

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Das "Zweimalzwei der Erziehung" ist zum Teil noch im Aufbau. Allfällige Fragen oder Feedback sind willkommen: Email




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