Grundbedürfnisse des Kindes: Unterschied zwischen den Versionen

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Grundbedürfnisse des Kindes müssen vorrangig befriedigt werden. Denn nur, wenn das Kind das erhält, was es benötigt, wird sein [[Vertrauen des Kindes|Vertrauen]] in seine Eltern bestätigt und kann es entsprechend [[Selbstvertrauen]] aufbauen. Wenn das hungrige Kleinkind nicht gestillt wird, beginnt es irgendwann an der Verlässlichlichkeit seiner Eltern zu zweifeln. Sein Lebenswille macht es zwar äusserst ausdauernd, doch wenn seine Grundbedürfnisse immer wieder zu kurz kommen, wird es sich irgendwann damit abfinden müssen und den Glauben an das Leben und an das Glück entsprechend verlieren.
Grundbedürfnisse des Kindes müssen vorrangig befriedigt werden. Denn nur, wenn das Kind das erhält, was es benötigt, wird sein [[Vertrauen des Kindes|Vertrauen]] in seine Eltern bestätigt und kann es entsprechend [[Selbstvertrauen]] aufbauen. Wenn das hungrige Kleinkind nicht gestillt wird, beginnt es irgendwann an der Verlässlichlichkeit seiner Eltern zu zweifeln. Sein Lebenswille macht es zwar äusserst ausdauernd, doch wenn seine Grundbedürfnisse immer wieder zu kurz kommen, wird es sich irgendwann damit abfinden müssen und den Glauben an das Leben und an das Glück entsprechend verlieren.


Grundsätzlich könnte man ganz einfach sagen, das Grundbedürfnis des Kindes ist [[Liebe]]. Die Frage ist bloss, was denn Liebe wirklich ist. Nach den beiden beiden [[Grundprinzipien der Erziehung]] geht es um [[Vertrauen]] und [[Grenzen]]. Daraus lassen sich verschiedene Bedürfnisse ableiten:
Doch welche Bedürfnisse sind wirkliche Grundbedürfnisse und welche sind eher der Kategorie Wünsche und Begehren zuzuordnen? Grundsätzlich könnte man ganz einfach sagen, das Grundbedürfnis des Kindes ist [[Liebe]]. Die Frage ist bloss, was denn Liebe wirklich ist. Nach den beiden beiden [[Grundprinzipien der Erziehung]] geht es um [[Vertrauen]] und [[Grenzen]]. Daraus lassen sich verschiedene Bedürfnisse ableiten:


==Physiologische Grundbedürfnisse==
==Physiologische Grundbedürfnisse==
Die folgenden Grundbedürfnisse sind ziemlich offensichtlich:
* [[Nahrung]] beziehungsweise [[Gestillt werden]]
* [[Nahrung]] beziehungsweise [[Gestillt werden]]
* [[Kleider|Schutz vor Kälte beziehungsweise Hitze (Kleidung)]]
* [[Kleider|Schutz vor Kälte beziehungsweise Hitze (Kleidung)]]
* [[Wohnung|Schutz vor weiteren Gefahren (Wohnung)]]
* [[Wohnung|Schutz vor weiteren Gefahren (Wohnung)]]
* [[Bewegen|Bewegungsdrang]]
* [[Schlafen|Schlaf]]
* [[Schlafen|Schlaf]]
* [[Bewegen|Bewegungsdrang]]


Die Befriedigung diese Grundbedürfnisse allein würde es dem Kind wohl ermöglichen zu überleben.  
Die Befriedigung diese Grundbedürfnisse allein würde es dem Kind wohl ermöglichen zu überleben. Leben sollte aber mehr sein.


==Psychische Grundbedürfnisse==
==Psychische Grundbedürfnisse==
Um aber mit anderen Menschen in Beziehung zu kommen, müssen zwingend weitere Grundbedürfnisse befriedigt werden, insbesondere:
Um ein glückliches Leben führen zu können und an diesem auch andere Menschen teilhaben zu lassen, müssen weitere Grundbedürfnisse befriedigt werden, insbesondere:
* [[Gehalten werden]]
* [[Gehalten werden]]
* [[Bewegen|Bewegungsdrang]]
* [[Trost]]
* [[Trost]]
* [[Beachtung]]
* [[Beachtung]]

Version vom 24. Dezember 2017, 12:10 Uhr



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Grundbedürfnisse des Kindes müssen vorrangig befriedigt werden. Denn nur, wenn das Kind das erhält, was es benötigt, wird sein Vertrauen in seine Eltern bestätigt und kann es entsprechend Selbstvertrauen aufbauen. Wenn das hungrige Kleinkind nicht gestillt wird, beginnt es irgendwann an der Verlässlichlichkeit seiner Eltern zu zweifeln. Sein Lebenswille macht es zwar äusserst ausdauernd, doch wenn seine Grundbedürfnisse immer wieder zu kurz kommen, wird es sich irgendwann damit abfinden müssen und den Glauben an das Leben und an das Glück entsprechend verlieren.

Doch welche Bedürfnisse sind wirkliche Grundbedürfnisse und welche sind eher der Kategorie Wünsche und Begehren zuzuordnen? Grundsätzlich könnte man ganz einfach sagen, das Grundbedürfnis des Kindes ist Liebe. Die Frage ist bloss, was denn Liebe wirklich ist. Nach den beiden beiden Grundprinzipien der Erziehung geht es um Vertrauen und Grenzen. Daraus lassen sich verschiedene Bedürfnisse ableiten:

Physiologische Grundbedürfnisse

Die folgenden Grundbedürfnisse sind ziemlich offensichtlich:

Die Befriedigung diese Grundbedürfnisse allein würde es dem Kind wohl ermöglichen zu überleben. Leben sollte aber mehr sein.

Psychische Grundbedürfnisse

Um ein glückliches Leben führen zu können und an diesem auch andere Menschen teilhaben zu lassen, müssen weitere Grundbedürfnisse befriedigt werden, insbesondere:

Vorrang der Grundbedürfnisse des Kindes

Gemeinsam ist den Grundbedürfnissen des Kindes, dass sie zumindest während der ersten beiden Jahre, also in der Zeit der Vertrauensbildung, unmittelbar, das heisst sofort und bedingungslos, befriedigt werden sollten. Denn das Kind lebt noch vollkommen in der Gegenwart, das heisst, es kennt weder Vergangenheit noch Zukunft und kann deshalb gar nicht verstehen, dass es auch noch ein "Später" gibt und es nicht verhungern muss, wenn es noch fünf Minuten warten soll. Erst wenn es diese Erfahrung immer wieder gemacht hat, gewinnt es das Vertrauen, dass ihm zuverlässig geholfen wird. In den beiden ersten Jahren sind also sämtliche Sorgen des Kindes gewissermassen existentiell. Lassen Sie ein Kind nicht einfach schreien, bis es resigniert (abgesehen davon, dass das Kind dadurch viel Vertrauen ins Leben verlieren kann, werden Sie auch feststellen müssen, dass das Kind derart ausdauernd ist, dass Sie so auch nicht zur Ruhe kommen).

Je konsequenter Sie aber das Kind stillen, beruhigen, halten usw., desto schneller wird es lernen, dass es sich auf Sie verlassen kann und desto eher lernt es auch entsprechende Geduld aufzubringen, das heisst zum Beispiel Verständnis dafür zu haben, dass die Milchflasche erst noch erwärmt werden muss. Erklärungen helfen da übrigens rein gar nichts, können sogar kontraproduktiv sein, gerade wenn diese noch leicht diffamierend sind ("Sei doch nicht immer so ungeduldig"). Umgekehrt, das heisst wenn Sie schon zu früh Geduld vom Kind fordern, werden Sie bald feststellen müssen, dass es das gar nicht kann. Aber nicht etwa weil es ein besonders "schwieriges" Kind wäre, sondern schlicht deshalb, weil es noch nicht die Erfahrung machen konnte, dass es sich hundertprozentig auf Sie verlassen kann!

Mit der Willensbildung ab etwa dem dritten Lebensjahr kommt ein Grundbedürfnis dazu, das auf den ersten Blick häufig nicht als solches wahrgenommen wird, aber umso wichtiger ist: Grenzen. Denn der Wille des Kindes ist eine derart starke Kraft, dass sie dem Kind schon fast Flügel verleihen kann. Darum benötigt es dringend Leitplanken, ansonsten es buchstäblich vom Weg abkommt. Sie müssen ihm also als Eltern auch "Nein" sagen können. Grenzen setzen ist eine Pflicht der Eltern, genauso wie sie zum Kind "Ja" gesagt haben. Und auch Grenzen müssen unmittelbar und konsequent gesetzt werden, ansonsten dem Kind ebenso Wesentliches fehlt wie das Vertrauen.

Weiterführende Themen

Übergeordnetes Thema

Vertrauensbildung (erstes Phase der Erziehung)

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