Grundbedürfnisse des Kindes: Unterschied zwischen den Versionen

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Während die Grundbedürfnisse nach
Während die Grundbedürfnisse nach
* [[Nahrung]] beziehungsweise [[Gestillt werden]]
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* [[Kleider]] und
* [[Kleider|Schutz vor Käser und Hitze]] und
* [[Schlafen|Schlaf]] sowie  
* [[Schlafen|Schlaf]] sowie  
* [[Geborgenheit]]
* [[Geborgenheit]]

Version vom 24. November 2017, 10:58 Uhr

Während die Grundbedürfnisse nach

wohl selbstverständlich sind, gibt es einige weitere Grundbedürfnisse des Kindes, die zwingend und vorrangig befriedigt werden müssen:

Alle diese Bedürfnisse lassen sich aus den beiden Grundprinzipien der Erziehung, also Vertrauen und Grenzen, ableiten. Gemeinsam ist den Grundbedürfnissen des Kindes, dass sie zumindest während der ersten beiden Jahre, also in der Zeit der Vertrauensbildung, unmittelbar, das heisst sofort und bedingungslos, befriedigt werden sollten. Denn das Kind lebt noch vollkommen in der Gegenwart, das heisst, es kennt weder Vergangenheit noch Zukunft und kann deshalb gar nicht verstehen, dass es auch noch ein "Später" gibt und es nicht verhungern muss, wenn es noch fünf Minuten warten soll. Erst wenn es diese Erfahrung immer wieder gemacht hat, gewinnt es das Vertrauen, dass ihm zuverlässig geholfen wird. In den beiden ersten Jahren sind also sämtliche Sorgen des Kindes gewissermassen existentiell. Lassen Sie ein Kind nicht einfach schreien, bis es resigniert (abgesehen davon, dass das Kind dadurch viel Vertrauen ins Leben verlieren kann, werden Sie auch feststellen müssen, dass das Kind derart ausdauernd ist, dass Sie so auch nicht zur Ruhe kommen).

Je konsequenter Sie aber das Kind stillen, beruhigen, halten usw., desto schneller wird es lernen, dass es sich auf Sie verlassen kann und desto eher lernt es auch entsprechende Geduld aufzubringen, das heisst zum Beispiel Verständnis dafür zu haben, dass die Milchflasche erst noch erwärmt werden muss. Erklärungen helfen da übrigens rein gar nichts, können sogar kontraproduktiv sein, gerade wenn diese noch leicht diffamierend sind ("Sei doch nicht immer so ungeduldig"). Umgekehrt, das heisst wenn Sie schon zu früh Geduld vom Kind fordern, werden Sie bald feststellen müssen, dass es das gar nicht kann. Aber nicht etwa weil es ein besonders "schwieriges" Kind wäre, sondern schlicht deshalb, weil es noch nicht die Erfahrung machen konnte, dass es sich hundertprozentig auf Sie verlassen kann!

Mit der Willensbildung ab etwa dem dritten Lebensjahr kommt ein Grundbedürfnis dazu, das auf den ersten Blick häufig nicht als solches wahrgenommen wird, aber umso wichtiger ist: Grenzen. Denn der Wille des Kindes ist eine derart starke Kraft, dass sie dem Kind schon fast Flügel verleihen kann. Darum benötigt es dringend Leitplanken, ansonsten es buchstäblich vom Weg abkommt. Sie müssen ihm also als Eltern auch "Nein" sagen können. Grenzen setzen ist eine Pflicht der Eltern, genauso wie sie zum Kind "Ja" gesagt haben. Und auch Grenzen müssen unmittelbar und konsequent gesetzt werden, ansonsten dem Kind ebenso Wesentliches fehlt wie das Vertrauen.

Weiterführende Themen

Übergeordnetes Thema

Vertrauensbildung (erstes Phase der Erziehung)

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