ARTIKEL IM AUFBAU / IN ÜBERARBEITUNG!




Wählerisches Verhalten ist zunächst völlig natürlich, wählt doch jedes Lebewesen, wenn es eben die Wahl hat, das Beste und meidet das Zweitbeste. Der in der westlichen Zivilisation üblicherweise herrschende Überfluss, insbesondere an Lebensmitteln, schafft aber gerade für Kinder ein typisches Luxusproblem. Denn an sich würde der ganz normale Hunger vor dem Essen dafür sorgen, dass Kinder grundsätzlich das "essen, was auf den Tisch kommt". Wobei Sie selbstverständlich darauf achten, dass Sie zumindest anfangs geschmacklich eher milde Speisen bevorzugen.

Während des Abstillens ist für das Kind natürlich alles ziemlich fremd und es muss sich zuerst an das Neue gewöhnen. Dabei ist vor allem Ihre Einstellung hilfreich: Gehen Sie davon aus, dass das Kind entdeckungsfreudig ist, also gerne etwas neues probiert. Nutzen Sie zum Beispiel jede Gelegenheit, wenn das Kind etwas von Ihrem Teller probieren möchte (auch wenn es nicht speziell für es gekocht wurde). Essen darf kein Zwang sein, sondern soll immer mit Lust verbunden sein. Es gibt denn auch keinen vernünftigen Grund, dem Kind zu verbieten mit dem Essen spielerisch umzugehen, das gehört ganz einfach zur Lust dazu!

Respektieren Sie es aber auch, wenn das Kind etwas nicht mag oder nicht einmal Lust zum Ausprobieren hat. Suchen Sie in solchen Fällen nicht nach Alternativen, indem Sie zum Beispiel sofort den Kühlschrank durchsuchen. Damit würden Sie dem Kind bloss signalisieren, dass es immer noch etwas anderes, besseres gibt. Denn genau hier liegt die Gefahr des Überflusses: es dürfte in den allermeisten Fällen überhaupt kein Problem für Eltern sein, dem Kind zum Beispiel noch irgendetwas Süsses zu besorgen, oder etwas, das "leichter den Hals runterrutscht". Es droht dann sehr schnell ein Teufelskreis, aus dem Sie nicht mehr so leicht rauskommen!

Unvermeidlich wird sein, dass Sie gelegentlich etwas kochen, das dem Kind derart wenig schmeckt, dass es lieber gar nichts isst. Das ist normal und solange völlig unproblematisch, als Sie konsequent bleiben und ihm die Entscheidung überlassen, entweder doch zu essen oder bis zur nächsten Mahlzeit zu warten (es wird deswegen nicht verhungern!). In Ausnahmefällen, wenn Sie zum Beispiel selbst merken, dass Sie etwas gar scharf gewürzt haben, können Sie ihm natürlich auch ein Stück Brot anbieten. Letztlich hängt es von Ihrer individuellen Einstellung ab, wie sehr Sie den persönlichen Vorlieben des Kindes nachgeben wollen. Sie sollten bloss bereit sein, die Verantwortung zu übernehmen, das heisst, sich nicht über das Kind zu ärgern und ihm auch keine Vorwürfe für sein wählerisches Verhalten zu machen, das Sie selbst provoziert haben!

Was für das Essen gilt, gilt natürlich entsprechend für Kleider, Spielzeug, die Einrichtung des Kinderzimmers und weiteren Dingen, die das Kind begehrt. Am einfachsten haben es Eltern, die schon aus wirtschaftlichen Gründen nicht alle Wünsche des Kindes erfüllen können. Anderen Eltern bleibt bloss das Mittel der ünstlichen Verknappungkünstlichen Verknappung.

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