Vertrauen des Kindes

Aus 2 x 2 der Erziehung
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ARTIKEL IM AUFBAU / IN ÜBERARBEITUNG!




Das Kind kommt mit einem absoluten Vertrauen auf die Welt. Es vertraut dem Leben ganz allgemein und vollkommen - und somit ganz besonders seinen Eltern, die anfangs noch sein ganzes Universum darstellen. Mit ihnen, besonders mit der stillenden Mutter, fühlt es sich eins. Grenzen kennt es noch keine.

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Vertrauensbildung (bis etwa 2 Jahre)

Grundbedürfnisse des Kindes

Während das Kind also bereits mit einem grenzenlosen Vertrauen zur Welt kommt, müssen seine Eltern umgekehrt zuerst lernen, dem Kind zu vertrauen. Das Kind vertraut ganz einfach, dass es von seinen Eltern alles erhält, was es zum Leben braucht, dass es gestillt wird, dass es gehalten und getragen wird, dass es in warme Kleider gewickelt wird und sauber gehalten wird. Und da es noch kein Gefühl für die Zeit hat, also weder eine Vergangenheit noch eine Zukunft kennt, sondern ganz im Hier und Jetzt lebt, vertraut es auch darauf, dass es alles, was es braucht, immer und sofort erhält.

In der Phase der Vertrauensbildung hat das Kind von Natur aus ausschliesslich Grundbedürfnisse, es hat also weder Wünsche, noch Absichten, vor denen Sie sich hüten müssten. Sie dürfen, ja sollen, dem Kind deshalb grundsätzlich alles geben, wonach es verlangt. Und da es noch ausschliesslich in der Gegenwart lebt, erträgt es auch keinen Aufschub. Geben Sie ihm also möglichst immer und sofort, was es braucht. Denn nur, wenn das Vertrauen des Kindes in seine Eltern in dieser Phase genügend bestätigt wird, kann es in gleichem Masse Selbstvertrauen aufbauen.

Die Regel ist ganz einfach: Wenn das Kind schreit, fehlt ihm etwas oder es hat aus irgendeinem Grund weh! Reagieren Sie deshalb möglichst immer und möglichst sofort. Auch wenn Sie anfangs sicherlich Mühe haben, herauszufinden, was das Kind von Ihnen braucht: Echter Trost ist immer der beste Anfang! Denn das Kind spürt sehr wohl, dass Sie sich zumindest Mühe geben, ihm zu helfen, auch wenn es Ihnen nicht immer gelingen mag.

Gewisse Einschränkungen gelten einzig bei (echten) Gefahren und in Bezug auf den allgemeinen Überfluss, unter dem Kinder gerade in der westlichen Zivilisation besonders leiden. Davor müssen Sie es natürlich schützen, auch wenn es zum Beispiel nach der Bohrmaschine verlangt oder die grosse Zuckerdose leeren möchte. Und schliesslich bringt das übliche Modell der Kleinfamilie auch noch mit sich, dass Sie selbst auch schnell an Ihre Grenzen kommen können, wenn Sie sich nur noch um das Kind kümmern müssen. Sorgen Sie deshalb möglichst von Anfang an für Entlastungsmöglichkeiten (in der Regel freuen sich ja die Grosseltern schon lange darauf, ihre Enkel zumindest zeitweise betreuen zu dürfen), sodass auch Ihre Bedürfnisse noch genügend befriedigt werden.

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Fähigkeiten des Kindes

Kinder haben also von Geburt aus ein grenzenloses Vertrauen in das Leben, in die Welt und vor allem in ihre Eltern. Selbstvertrauen hingegen, müssen sie erst noch entwickeln. Sie tun das dadurch, dass sie etwas Neues solange ausprobieren, bis es ihnen gelungen ist, sei es Sprechen lernen, sei es Treppen steigen. Und mit jeden Erfolg, zumal er von den Eltern beachtet wird, steigt ihr Selbstvertrauen. Entscheidend ist dabei, dass Sie als Eltern Vertrauen in die Fähigkeiten Ihrer Kinder haben und diese möglichst alles selbst tun lassen. Je mehr ein Kind selbst tun darf, desto grösser ist sein Erfolgserlebnis und desto schneller gewinnt es an Selbstvertrauen. Sinnigerweise gibt es für ein Kind in den ersten Jahren auch noch keinen Misserfolg: Für das Kind gibt es einzig und allein Erfahrungen – und die sind immer gut! Das Kind wird den Baustein solange drehen und wenden, bis er passt und es zufrieden mit dem Ergebnis ist. Speziell vormachen brauchen Sie ihm dabei gar nichts, denn das Kind nimmt seine Eltern von sich aus zum Vorbild!

Umgekehrt kann ein Kind sehr schnell resignieren, wenn ihm Hürden zu schnell abgenommen werden oder wenn es ständig vor jeder Gefahr behütet wird. Denn Kinder lernen in erster Linie durch Erfahrungen – und diese müssen sie zwingend selbst erlebt haben, ganz gleich ob sie freudvoll oder schmerzhaft sind! Bedenken Sie dabei auch, dass Kinder mit Schmerzen völlig problemlos zurecht kommen, jedenfalls wenn sie echten Trost erhalten.

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Wiederholungen, Regelmässigkeiten und Abmachungen

Bestärkt wird das Vertrauen schliesslich gewissermassen auch durch den Gang des Lebens, gerade des Alltags: Wenn das Kind mit der Zeit wahrnimmt, dass es abends immer zum Schlafen ins Bett gelegt wird, gewöhnt es sich daran und entwickelt die Erwartung, dass das auch am nächsten Tag so geschieht. Daraus entsteht Vertrauen in die Regelmässigkeit. Darauf können Sie als Eltern aufbauen, indem Sie zunächst mit Ritualen und Abmachungen zu arbeiten beginnen. Wichtig ist dabei, dass Sie sich selbst an die Regeln halten. Das liegt in dieser Phase zunächst noch in Ihrer alleinigen Verantwortung. Sehr schnell aber wird Kind Sie von sich aus daran erinnern, wenn Sie mal vergesslich geworden sind, denn das Kind will wissen, ob es Ihnen auch wirklich vertrauen kann! Dementsprechend heikel sind denn auch nicht eingehaltene Versprechungen oder gar leere Drohungen.

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Willensbildung (etwa 2 bis 4 Jahre)

Wenn Sie es in den beiden ersten Jahren eine tragfähige Vertrauensbasis geschafft haben, sind Sie nun bereit, die zweite grosse Herausforderung in der Erziehung anzunehmen, nämlich der Umgang mit dem Willen des Kindes, der in der Regel etwa im dritten Lebensjahr erwacht.

Wille und Grenzen

Der frisch erwachte Wille des Kindes ist anfangs meist noch eine äussert ungestüme Kraft, ob der nicht nur die Eltern häufig erschrecken, sondern mit der auch das Kind anfangs noch kaum sinnvoll umgehen kann. Plötzlich fliegen die Fetzen und in den kleinen Liebling ist vermeintlich der Teufel gefahren. Das ist aber an sich völlig normal, entscheidend ist aber, wie Sie als Eltern darauf reagieren, denn das Kind vertraut Ihnen auch in dieser Situation! Es schreit nämlich gewissermassen nach Grenzen. Und Ihre Antwort darauf muss heissen: "Nein!", einmal, dafür laut und deutlich ausgesprochen.

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Regeln und Vereinbarungen

(Text folgt)

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Kinder hingegen, die in ihren Erwartungen enttäuscht werden, weil die Eltern zum Beispiel Regeln nicht einhalten, verlieren das Vertrauen in die Eltern (und können dementsprechend auch kein Selbstvertrauen entwickeln). Selbstvertrauen ist aber die Basis, um den nächsten Entwicklungsschritt (ab etwa zwei Jahren) in Angriff zu nehmen, nämlich Grenzen zu akzeptieren: Wenn das Vertrauen des Kindes in seine Eltern gestört ist, wird es kaum fähig sein, Grenzen zu akzeptieren, sondern auf jedes „NEIN“ mit Verlustängsten oder Wutanfällen reagieren.

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Sozialisation bis Pubertät (etwa 4 bis 16 Jahre)

(Text folgt)

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Irgendwann sollten Kinder das grenzenlose Vertrauen in ihre Eltern aber auch wieder verlieren können. Das geschieht in der Regel von alleine mit der Pubertät. Es ist die Zeit, in der der Jugendliche beginnt, einerseits über sich selbst zu reflektieren und andererseits eben seine Eltern in Frage stellt. Und das ist auch gut so: Denn Sie mögen es noch so gut gemacht haben, perfekt sind auch Sie nicht! Kinder müssen das irgendwann feststellen und auch anerkennen. Sie müssen sich die Frage stellen, was sie selbst anders oder eben gar besser gemacht hätten. Schliesslich dient es auch der Entwicklung der Menschheit, wenn Kinder den Ehrgeiz entwickeln, für eine "bessere Zukunft" einzustehen. Zu diesem Zeitpunkt sollten Sie als Eltern die Grösse haben, der jungen Frau oder dem jungen Mann zu überlassen, über "Gut und Böse" zu entscheiden.

Weiterführende Themen

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Übergeordnetes Thema

Vertrauensbildung (erstes Phase der Erziehung)

Fragen und Feedback

Das "Zweimalzwei der Erziehung" ist zum Teil noch im Aufbau. Allfällige Fragen oder Feedback sind willkommen: Email

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