Erziehungsfehler

Aus 2 x 2 der Erziehung
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ARTIKEL IM AUFBAU / IN ÜBERARBEITUNG!




Eine Erziehung ohne elterliche Fehler ist weder möglich noch gefordert. Kinder kommen zwar mit dem Vertrauen zur Welt, dass ihre Eltern vollkommen sind, doch können sie sehr wohl mit deren Mängeln umgehen. Der Zustand der Vollkommenheit wird denn im "Zweimalzwei der Erziehung" auch nicht im Sinne von Perfektion betrachtet, sondern schliesst auch die Unvollkommenheit mit ein!

Es geht also nicht darum, dass Sie keine Fehler machen dürften, sondern dass Sie sich der wichtigsten Stolpersteine bewusst werden und sich entsprechend vorbereiten können. Zudem dient diese Übersicht dazu, nachträglich korrigierend einzugreifen. Diese Korrekturen werden im "Zweimalzwei der Erziehung" als "Nacherziehung" bezeichnet, da die Notwendigkeit dazu in aller Regel erst nach den alles entscheidenden, ersten Phasen der Erziehung festgestellt wird, also zum Beispiel beim Eintritt in die (Vor)Schule, zu einem Zeitpunkt, in dem das Kind bereits genügend sozialisiert sein wollte..

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Mangelnde Vertrauensbildung oder Willensbildung

Grundsätzlich können alle Schwierigkeiten in der Erziehung auf

  • ein mangelhaftes Vertrauen zwischen den Eltern und dem Kind und
  • ungenügende Grenzen der Eltern gegenüber dem Kind

zurückgeführt werden. In aller Regel mangelt es an beiden, denn die beiden Grundprinzipien der Erziehung, das "Ja" und das "Nein!", bedingen sich gegenseitig: Wer nicht wirklich "Ja" sagen kann, kann auch nicht "Nein!" sagen und umgekehrt. Die entsprechenden Phasen der Vertrauensbildung und der Willensbildung dauern je etwa zwei Jahre, das heisst, dass der wesentliche Teil der Erziehung nach etwa vier Jahren abgeschlossen sein sollte, das Kind also genügend reif für die Sozialisation sein sollte. Leider werden Erziehungsfehler regelmässig erst nach diesen beiden alles entscheidenden Phasen der Erziehung wirklich als Problem wahrgenommen, das heisst zu einem Zeitpunkt, da es eigentlich bereits zu sät ist und bloss noch das Mittel der Nacherziehung helfen kann. Allerdings ist der Aufwand dafür ebenso regelmässig um ein Mehrfaches grösser ist und die Aufgaben der Eltern sind erst noch wesentlich schwieriger!

Sind aber die Eltern offen und bereit dazu, über ihre eigene Erziehungsarbeit zu reflektieren, besteht sehr wohl noch Hoffnung, etwas korrigieren zu können. Allerdings ist meistens das Gegenteil zu beobachten, wenn Eltern das Problem statt bei sich selbst bei den Kindern suchen und diese lieber in psychologische Abklärungen und Therapien schicken oder gar medizinisch behandeln lassen.

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Beispiele

Die folgende Übersicht soll helfen, problematisches Veralten zu erkennen und zu ändern. Haben Eltern Schwierigkeiten mit ihren Kindern, sind meistens mehrere Punkte betroffen. Die häufigsten Erziehungsfehler, abgesehen von Gewalt und Missbrauch, betreffen folgende Themen (in alphabetischer Reihenfolge):

  • Auslachen statt Ernst nehmen:
  • Anstand statt Forderungen: Der an sich löbliche Respekt der Eltern für ihre Kinder verleitet diese häufig dazu, ihre Kinder zu bitten oder zu fragen, wenn diese etwas tun oder lassen sollen. Kinder brauchen aber, gerade in der Phase der Willensbildung, nichts als Klartext. Das heisst, Sie sollten von den Kindern klar fordern, was Sie wollen. Dazu dürfen Sie ruhig in der Befehlsform sprechen, Fragen und Bitten im Sinne von Anstand sind eine unnötige Abschwächung Ihrer Forderung und werden von Kindern denn auch so verstanden, das heisst, nicht wirklich ernst genommen. Erst wenn das Kind genügend reif ist, was in der Regel erst nach den alles entscheidenden ersten Phasen der Erziehung der Fall ist, kann es auch mit solchen Nuancen der Kommunikation umgehen, zuvor sollten Sie besser laut und deutlich werden und auf Ihre Forderung auch konsequent beharren.
  • Behindern statt bewegen lassen: Der Bewegungsdrang von Kindern ist riesig und sollte wenn immer möglich nicht eingeschränkt werden. Lassen Sie Kinder, wann immer sie Lust und Laune dazu haben, frei bewegen. Das gilt gerade auch dann, wenn es Ihnen an sich bequemer wäre, wenn Sie das Kind tragen oder im Wagen fahren würden. Und es gilt auch, wenn Sie Angst haben, dass es sich weht tun oder stolpern könnte. Kinder brauchen das um lernen zu können. Ein überbehüteteres Kind wird aufhören zu lernen, wird bequem und im schlimmsten Fall wird es irgendwann ganz resignieren.
  • Doppelbotschaften statt Eindeutigkeit: ...
  • Ironie und Sarkasmus statt Humor: ...
  • Härte statt Güte: ...
  • Hektik statt Ruhe: ...
  • Wankelmütigkeit statt Konsequenz: ...
  • Körperliche oder psychische Gewalt: ...
  • Drohungen statt Grenzen: ...
  • Mangelhafter Trost: Trost ist ein Grundbedürfnis des Kindes. Kinder, die nicht bedingungslos und unmittelbar getröstet werden, werden in ihrem Vertrauen in ihre Eltern und in das Leben überhaupt massiv beeinträchtigt.
  • Manipulieren statt Auffordern: ...
  • Missachtung statt Aufmerksamkeit: ...
  • Nachhelfen statt Ausprobieren lassen: ...
  • Provozieren: ...
  • Psychologisieren statt Klartext: ...
  • Stören: ...
  • Strafen statt Grenzen: ...
  • Toben statt Gelassenheit: ...
  • Überbehüten statt Vertrauen: ...
  • Überfluss: ...
  • Über- oder Unterfordern: ...
  • Unordnung: ...
  • Unruhe: ...
  • Verweigerte Versöhnung: ...
  • Negatives Verwöhnen: ...

Erziehungsfehler kann man schliesslich nicht einfach dadurch vermeiden, dass man gar nichts tut, insbesondere für das Kind gar nicht da ist, wie es gerade bei Vätern nur allzu häufig vorkommt (sei es wegen grundsätzlicher Ablehnung der Vaterschaft, sei es wegen ständiger beruflicher Abwesenheiten). Für die mangelhafte Erziehung kann dann nicht einfach die Mutter allein verantwortlich gemacht werden. Denn noch schlimmer als Fehler ist Untätigkeit!

Solche Erziehungsfehler sind schliesslich zu unterscheiden von eigentlichem Missbrauch oder Gewaltanwendung, das heisst wenn es um strafbare Handlungen geht.

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Fragen und Feedback

Das "Zweimalzwei der Erziehung" ist zum Teil noch im Aufbau. Allfällige Fragen oder Feedback sind willkommen: Email


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