Wählerisch: Unterschied zwischen den Versionen

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Wählerisches Verhalten ist zunächst völlig natürlich, wählt doch jedes Lebewesen, wenn es eben die Wahl hat, das Beste und meidet das Zweitbeste. Der in der [[Westliche Zivilisation|westlichen Zivilisation]] üblicherweise herrschende [[Überfluss]], insbesondere an Lebensmitteln, schafft aber gerade für Kinder ein typisches Luxusproblem. Denn an sich würde der ganz normale Hunger vor dem Essen dafür sorgen, dass Kinder grundsätzlich das essen, was Sie gekocht haben. Wobei Sie selbstverständlich darauf achten, dass Sie geschmacklich eher milde Speisen bevorzugen. Anfangs, also im Rahmen des [[Abstillen|Abstillens]], ist für das Kind natürlich alles ziemlich fremd und das Kind muss zuerst an das Neue gewöhnen. Dabei ist vor allem folgende Einstellung hilfreich: Gehen Sie davon aus, dass das Kind [[Entdecken|entdeckungsfreudig]] ist, also gerne etwas neues [[Probieren|probiert]]. Nutzen Sie zum Beispiel immer die Gelegenheit, wenn das Kind etwas von Ihrem Teller probieren möchte (auch wenn es nicht speziell für es gekocht wurde). Essen darf kein [[Zwingen|Zwang]] sein, sondern soll immer mit Lust verbunden sein. [[Respekt der Eltern|Respektieren]] aber auch, wenn das Kind etwas nicht mag oder nicht einmal Lust zum Ausprobieren hat. Verzichten Sie aber auch darauf, sofort nach Alternativen zu suchen, indem Sie zum Beispiel den Kühlschrank gleich den durchsuchen. Damit würden Sie dem Kind signalisieren, dass es immer noch etwas anderes, besseres gibt. Denn genau hier liegt die Gefahr des Überflusses: es dürfte in den allermeisten Fällen überhaupt kein Problem für Eltern sein, dem Kind zum Beispiel noch irgendetwas Süsses zu besorgen, oder etwas, das "leichter den Hals runterrutscht". Es droht dann sehr schnell eine [[Teufelskreis]], aus dem Sie nicht mehr so leicht rauskommen!
Wählerisches Verhalten ist zunächst völlig natürlich, wählt doch jedes Lebewesen, wenn es eben die Wahl hat, das Beste und meidet das Zweitbeste. Der in der [[Westliche Zivilisation|westlichen Zivilisation]] üblicherweise herrschende [[Überfluss]], insbesondere an Lebensmitteln, schafft aber gerade für Kinder ein typisches Luxusproblem. Denn an sich würde der ganz normale Hunger vor dem Essen dafür sorgen, dass Kinder grundsätzlich das "essen, was auf den Tisch kommt". Wobei Sie selbstverständlich darauf achten, dass Sie geschmacklich eher milde Speisen bevorzugen. Anfangs, also im Rahmen des [[Abstillen|Abstillens]], ist für das Kind natürlich alles ziemlich fremd und das Kind muss zuerst an das Neue gewöhnen. Dabei ist vor allem folgende Einstellung hilfreich: Gehen Sie davon aus, dass das Kind [[Entdecken|entdeckungsfreudig]] ist, also gerne etwas neues [[Probieren|probiert]]. Nutzen Sie zum Beispiel immer die Gelegenheit, wenn das Kind etwas von Ihrem Teller probieren möchte (auch wenn es nicht speziell für es gekocht wurde). Essen darf kein [[Zwingen|Zwang]] sein, sondern soll immer mit Lust verbunden sein. [[Respekt der Eltern|Respektieren]] aber auch, wenn das Kind etwas nicht mag oder nicht einmal Lust zum Ausprobieren hat. Verzichten Sie aber auch darauf, sofort nach Alternativen zu suchen, indem Sie zum Beispiel den Kühlschrank gleich den durchsuchen. Damit würden Sie dem Kind signalisieren, dass es immer noch etwas anderes, besseres gibt. Denn genau hier liegt die Gefahr des Überflusses: es dürfte in den allermeisten Fällen überhaupt kein Problem für Eltern sein, dem Kind zum Beispiel noch irgendetwas Süsses zu besorgen, oder etwas, das "leichter den Hals runterrutscht". Es droht dann sehr schnell eine [[Teufelskreis]], aus dem Sie nicht mehr so leicht rauskommen!


Unvermeidlich wird sein, dass Sie gelegentlich etwas kochen, das dem Kind derart wenig schmeckt, dass es lieber gar nichts isst. Das ist solange völlig unproblematisch, als Sie [[Konsequenzen für das Kind|konsequent]] bleiben und ihm die [[Entscheiden|Entscheidung]] überlassen, entweder doch zu essen oder bis zur nächsten Mahlzeit zu warten (es wird deswegen nicht verhungern!). In Ausnahmefällen, wenn Sie zum Beispiel selbst merken, dass Sie etwas gar scharf gewürzt haben, können Sie ihm natürlich auch ein Stück Brot anbieten. Letztlich hängt es von Ihrer individuellen Einstellung ab, wie sehr Sie den persönlichen Vorlieben des Kindes nachgeben wollen. Sie sollten bloss bereit sein, die [[Verantwortung der Eltern|Verantwortung]] zu übernehmen, das heisst, sich nicht über das Kind zu ärgern und ihm auch keine [[Vorwürfe der Eltern|Vorwürfe]] für sein wählerisches Verhalten zu machen, das Sie selbst [[Provozieren der Eltern|provoziert]] haben!
Unvermeidlich wird sein, dass Sie gelegentlich etwas kochen, das dem Kind derart wenig schmeckt, dass es lieber gar nichts isst. Das ist solange völlig unproblematisch, als Sie [[Konsequenzen für das Kind|konsequent]] bleiben und ihm die [[Entscheiden|Entscheidung]] überlassen, entweder doch zu essen oder bis zur nächsten Mahlzeit zu warten (es wird deswegen nicht verhungern!). In Ausnahmefällen, wenn Sie zum Beispiel selbst merken, dass Sie etwas gar scharf gewürzt haben, können Sie ihm natürlich auch ein Stück Brot anbieten. Letztlich hängt es von Ihrer individuellen Einstellung ab, wie sehr Sie den persönlichen Vorlieben des Kindes nachgeben wollen. Sie sollten bloss bereit sein, die [[Verantwortung der Eltern|Verantwortung]] zu übernehmen, das heisst, sich nicht über das Kind zu ärgern und ihm auch keine [[Vorwürfe der Eltern|Vorwürfe]] für sein wählerisches Verhalten zu machen, das Sie selbst [[Provozieren der Eltern|provoziert]] haben!

Version vom 26. Januar 2021, 12:23 Uhr



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Wählerisches Verhalten ist zunächst völlig natürlich, wählt doch jedes Lebewesen, wenn es eben die Wahl hat, das Beste und meidet das Zweitbeste. Der in der westlichen Zivilisation üblicherweise herrschende Überfluss, insbesondere an Lebensmitteln, schafft aber gerade für Kinder ein typisches Luxusproblem. Denn an sich würde der ganz normale Hunger vor dem Essen dafür sorgen, dass Kinder grundsätzlich das "essen, was auf den Tisch kommt". Wobei Sie selbstverständlich darauf achten, dass Sie geschmacklich eher milde Speisen bevorzugen. Anfangs, also im Rahmen des Abstillens, ist für das Kind natürlich alles ziemlich fremd und das Kind muss zuerst an das Neue gewöhnen. Dabei ist vor allem folgende Einstellung hilfreich: Gehen Sie davon aus, dass das Kind entdeckungsfreudig ist, also gerne etwas neues probiert. Nutzen Sie zum Beispiel immer die Gelegenheit, wenn das Kind etwas von Ihrem Teller probieren möchte (auch wenn es nicht speziell für es gekocht wurde). Essen darf kein Zwang sein, sondern soll immer mit Lust verbunden sein. Respektieren aber auch, wenn das Kind etwas nicht mag oder nicht einmal Lust zum Ausprobieren hat. Verzichten Sie aber auch darauf, sofort nach Alternativen zu suchen, indem Sie zum Beispiel den Kühlschrank gleich den durchsuchen. Damit würden Sie dem Kind signalisieren, dass es immer noch etwas anderes, besseres gibt. Denn genau hier liegt die Gefahr des Überflusses: es dürfte in den allermeisten Fällen überhaupt kein Problem für Eltern sein, dem Kind zum Beispiel noch irgendetwas Süsses zu besorgen, oder etwas, das "leichter den Hals runterrutscht". Es droht dann sehr schnell eine Teufelskreis, aus dem Sie nicht mehr so leicht rauskommen!

Unvermeidlich wird sein, dass Sie gelegentlich etwas kochen, das dem Kind derart wenig schmeckt, dass es lieber gar nichts isst. Das ist solange völlig unproblematisch, als Sie konsequent bleiben und ihm die Entscheidung überlassen, entweder doch zu essen oder bis zur nächsten Mahlzeit zu warten (es wird deswegen nicht verhungern!). In Ausnahmefällen, wenn Sie zum Beispiel selbst merken, dass Sie etwas gar scharf gewürzt haben, können Sie ihm natürlich auch ein Stück Brot anbieten. Letztlich hängt es von Ihrer individuellen Einstellung ab, wie sehr Sie den persönlichen Vorlieben des Kindes nachgeben wollen. Sie sollten bloss bereit sein, die Verantwortung zu übernehmen, das heisst, sich nicht über das Kind zu ärgern und ihm auch keine Vorwürfe für sein wählerisches Verhalten zu machen, das Sie selbst provoziert haben!

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