Totalverweigerung: Unterschied zwischen den Versionen

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===Überforderung===
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Wenn das Kind beginnt seinen [[Willensbildung|Willen zu entwickeln]], in der Regel etwa im dritten Lebensjahr, braucht es vermehrt [[Herausforderungen]]. In der Regel sucht es diese schon von sich aus, wenn es zum Beispiel  
Wenn das Kind beginnt seinen [[Willensbildung|Willen zu entwickeln]], in der Regel etwa im dritten Lebensjahr, braucht es vermehrt [[Herausforderungen]]. In der Regel sucht es diese schon von sich aus, sei es beim Klettern, sei es bei Wettrennen. Sie brauchen es also nicht speziell zu fordern, [[ermutigen]] genügt vollauf, ansonsten die Gefahr gross ist, dass Sie es mit Ihrem eigenen Ehrgeiz [[überfordern]]. Kinder sollten in den ersten Jahren noch frei spielen dürfen, also ausserhalb eines eigentlichen Trainings. Das gilt gerade auch dann, wenn Sie feststellen, dass Ihr Kind zum Beispiel musikalisch besonders begabt ist.


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Version vom 6. November 2021, 17:21 Uhr



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Wenn die Eltern-Kind-Beziehung derart gestört ist, dass ein Kind jegliche Kommunikation mit den Eltern ablehnt, ist auch keine Erziehung mehr möglich. Um solche Blockierungen zu lösen, müssen Eltern zunächst die Verantwortung übernehmen und anschliessend ihr Verhalten grundlegend überdenken. Das Problem dabei ist leider, dass die Ursache regelmässig während der Phase der Willensbildung geschaffen wird, die Lösung aber ebenso häufig erst später gesucht wird, sodass bloss noch das Mittel des Nacherziehens hilft.

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Mögliche Ursachen

Die Ursache für kindliche Totalverweigerung liegt regelmässig in der Phase der Willensbildung, wenn Eltern auf den Willen des Kindes entweder übermässig hart reagieren oder umgekehrt viel zu lange gar keine Grenzen setzen und die Situation danach eskalieren lassen:

Gebrochener Wille

Der frisch erwachte Wille des Kindes kann nicht nur sehr heftig sein, er ist anfangs auch meistens ziemlich absolut und kompromisslos. Wenn es zum Beispiel aus irgendeinem Grund Ihr Buch ergreift, das Sie ihm nicht überlassen wollen, wird es dieses verteidigen, als ginge es um Leben und Tod. Wenn Sie dann dem Kind das Buch einfach aus den Händen reissen, brechen Sie seinen Willen, und zwar mit Gewalt. Wird solcher Machtmissbrauch zur Gewohnheit, muss das Kind früher oder später andere Strategien entwickeln, um sich gegen die Übermacht der Eltern zu behaupten, denn sein Wille mag zwar gebrochen sein, verschwunden ist er deswegen aber noch lange nicht! Eine Möglichkeit ist dann eben die Totalverweigerung, indem es zum Beispiel auch dann zu nichts mehr zu bewegen ist, wenn sein Wille gar nicht betroffen ist. Es wird dann scheinbar grundlos zu allem "Nein!" oder gar nichts mehr sagen. Wenn die Eltern daran zu verzweifeln beginnen, hat das Kind immerhin erreicht, dass sein Wille eine Wirkung hat. Allerdings haben dabei natürlich beide verloren, denn weder die Eltern noch das Kind haben das erreicht, was sei eigentlich wollen.

Als Eltern müssen Sie deshalb lernen, mit dem Willen des Kindes umzugehen, indem Sie ihm auch konsequent "Nein!" sagen und ihm Grenzen setzen. Fordern Sie also das Kind laut und deutlich auf, Ihnen das Buch zurückzugeben. Weigert es sich, indem es zum Beispiel damit fortlaufen will, können Sie sich ihm in den Weg stellen (packen Sie es aber nicht). Irgendwelche Erklärungen, Anstandsfloskeln oder Fragen sind nicht bloss unnötig, sondern sogar kontraproduktiv. Sie müssen vielmehr konsequent bei Ihrer Haltung bleiben und dafür damit rechnen, dass das Kind zu toben beginnt. Dann ist es entscheidend, dass Sie lernen, angemessen auf das Toben zu reagieren.

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Verweigerte Grenzen

Wenn das Kind beginnt seinen Willen zu entwickeln, in der Regel etwa im dritten Lebensjahr, braucht es vermehrt Herausforderungen und Grenzen, sodass es seinen Willen gewissermassen kultivieren kann. Erhält es zu wenige Grenzen, wird es immer weiter danach suchen, indem es zum Beispiel unmässige Forderungen stellt oder so lange lärmt, bis es eine Reaktion der Eltern auslösen kann. Erhält es keine Reaktion oder wird ihm einfach jeder Wunsch erfüllt, wird ihm etwas ganz Wesentliches fehlen. Es wird dann selbst die Konfrontation suchen, indem es eben zum Beispiel mit Totalverweigerung reagiert (je nach seiner Persönlichkeit kann es auch mit Resignation oder Protest reagieren).

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Überforderung

Wenn das Kind beginnt seinen Willen zu entwickeln, in der Regel etwa im dritten Lebensjahr, braucht es vermehrt Herausforderungen. In der Regel sucht es diese schon von sich aus, sei es beim Klettern, sei es bei Wettrennen. Sie brauchen es also nicht speziell zu fordern, ermutigen genügt vollauf, ansonsten die Gefahr gross ist, dass Sie es mit Ihrem eigenen Ehrgeiz überfordern. Kinder sollten in den ersten Jahren noch frei spielen dürfen, also ausserhalb eines eigentlichen Trainings. Das gilt gerade auch dann, wenn Sie feststellen, dass Ihr Kind zum Beispiel musikalisch besonders begabt ist.

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Angemessene Reaktion

Wenn Sie feststellen, dass sich das Kind Ihnen beziehungsweise Ihren Vorstellungen völlig verweigert, müssen Sie unbedingt zuerst Ihr eigenes Verhalten hinterfragen, bevor Sie in Versuchung kommen, die Ursache beim Kind zu suchen. Denn die Totalverweigerung des Kindes ist immer eine Reaktion auf Erziehungsfehler. Kinder sind von Natur aus kooperativ. Im Vordergrund steht deshalb Ihr Verhalten, wenn Ihr Wille mit dem des Kindes kollidiert:

  • Lernen Sie "Nein!" zu sagen und dabei zu bleiben: Ihr "Nein!" ist in der Erziehung ebenso wichtig wie das "Ja" zum Kind. Sie dürfen sich davor nicht scheuen und müssen standhaft bleiben, denn Kinder brauchen Grenzen. Wenn das Kind zum Beispiel nicht das essen will, was Sie gekocht haben und es sich stattdessen gegen Ihre Regeln an den Kühlschrank macht, dürfen, ja müssen Sie allenfalls auch laut und deutlich "Nein!" sagen und sich dem Kind allenfalls sogar in den Weg stellen.
  • Lernen Sie angemessen auf das Toben des Kindes zu reagieren: Wenn Sie dem Kind "Nein!" sagen, müssen Sie aber auch lernen mit "Tobsuchtsanfällen"" umzugehen. Beginnt es vor dem Kühlschrank zu toben, müssen Sie ruhig bei ihm bleiben und warten bis es sich wieder beruhigt hat.
  • Lernen Sie das "Nein!" des Kindes zu respektieren: Schliesslich müssen Sie auch lernen, das "Nein!" des Kindes zu respektieren. Zwingen Sie ein Kind also keinesfalls etwas zu essen, was es nicht essen mag, das wäre ein Machtmissbrauch. Lassen Sie ihm stattdessen die Wahl, ob es lieber bis zur nächsten Mahlzeit wartet (es wird deswegen keinen Schaden nehmen!).

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Kontraproduktive Reaktionen

Manche Eltern kommen in ihrer Verzweiflung auf äusserst heikle Ideen, die sich allesamt kontraproduktiv auswirken:

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Weiterführende Themen

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Übergeordnetes Thema

Willensbildung (zweite Phase der Erziehung)

Fragen und Feedback

Das "Zweimalzwei der Erziehung" ist zum Teil noch im Aufbau. Allfällige Fragen oder Feedback sind willkommen: Email

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