Spielen

Aus 2 x 2 der Erziehung
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ARTIKEL IM AUFBAU / IN ÜBERARBEITUNG!




Spielen ist für Kinder sehr viel mehr als lustvoller Zeitvertreib. Beim Spielen lernt das Kind beinahe alles, was es für sein Leben braucht. Dabei wird sein von Natur aus vorhandenes Vertrauen in seine Fähigkeiten bestätigt und es erfährt sowohl Herausforderungen als auch Grenzen. Es braucht dafür grundsätzlich weder Anleitung noch speziell entwickeltes Spielzeug. Es braucht einzig Eltern, die es möglichst immer und überall so viel und so lange spielen lasen, wie es Lust dazu hat.

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Vertrauensbildung (bis etwa 2 Jahre)

Kinder beginnen von alleine zu spielen, zunächst ganz einfach mit den eigenen Fingern und irgendwann wortwörtlich mit allem, was ihnen in die Finger kommt. Als Eltern sollten Sie dabei so viel wie nur irdendwie möglich zulassen. Die einzige Grenze sind wirkliche Gefahren, insbesondere künstliche Gefahren durch Geräte und Maschinen, denn diese kann das Kind noch nicht erkennen (im Gegensatz zu den meisten natürlichen Gefahren). Richten Sie sich deshalb in der Wohnung so ein und kleiden Sie sich so, dass Sie das Kind grundsätzlich mit allem spielen lassen können, ganz gleich ob es Ihre Kette will oder das Bücherregal erforscht. Sie können sich damit sehr viel Stress und Ärger ersparen, denn in der Phase der Vertrauensbildung sollten Sie zunächst immer und zu allem "Ja" sagen können. Das gilt gerade auch beim Essen: es gibt keine rationalen Grund, das Spielen mit dem Essen zu verbieten, sollte doch Essen vor allem etwas Lustvolles sein!

An sich brauchen Kleinkinder auch kein spezielles Spielzeug, solange sie zum Beispiel in der Küche mit dem Schwingbesen und im Garten mit Kieselsteinen spielen dürfen. Das Problem ist sogar meistens umgekehrter Natur, wenn Kinder mit Spielzeug geradezu überhäuft werden. Als Eltern kommt Ihnen denn auch die eher undankbare Aufgabe zu, Ihr Kind vor Überfluss zu schützen, indem Sie auch Ihre Verwandten und Freuden um Zurückhaltung mit Geschenken bitten. Überfluss in den beiden ersten, alles entscheidenden Phasen der Erziehung kann die Kreativität und Phantasie von Kindern geradezu ersticken.

Inwiefern Kinder ihre Eltern zum Mitspielen brauchen, ist sehr unterschiedlich: während das eine schon früh und über längere Zeit für sich allein spielen kann, verlangen andere dauernd nach Ihrem Mitwirken oder doch zumindest nach Ihrer Nähe. Beachtung ist ein Grundbedürfnis des Kindes, dem Sie im Rahmen Ihrer Kräfte nachkommen sollten. Selbstverständlich dürfen Sie aber mit etwas "sanftem Druck" nachhelfen, indem Sie immer wieder mal probieren, sich vom Kind zu entfernen, wenn Sie merken, dass es auch alleine weiterspielen könnte.

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Willensbildung (etwa 2 bis 4 Jahre)

Wenn das Kind beginnt seinen Willen zu entwickeln, in der Regel etwa im dritten Lebensjahr, kann aus dem Spiel auch ein Kräftemessen werden, es braucht Herausforderungen und sucht Grenzen, zum Beispiel in form von Wettrennen. Dann ist es höchste Zeit, mit ihm den geschützten Spielplatz zu verlassen und es in die freie Natur zu führen, wo es zum Beispiel auch in einem Bach spielen oder Bäume hochklettern kann.

Kinder in dieser Phase werden zudem auch von sich aus nach allerlei Spielzeug verlangen. "Ich will!" ist dabei zunächst ein Zeichen ihrer gesunden Entwicklung. Allerdings müssen Sie als Eltern nun auch lernen, "Nein!" zu sagen, oder doch zumindest eine Gegenleistung fordern. So könnten Sie zum Beispiel fordern, dass es zuerst sein Spielzeug verräumt, vor Sie mit ihm etwas zu speilen beginnen. Daraus können Sie mit ihm auch Regeln in Form von Vereinbarungen anstreben, sodass es, im vorigen Beispiel, schon bald von sich aus zuerst aufräumt, bevor es etwas von Ihnen verlangt.

Mehr und mehr werden Sie mit dem Kind nun auch Gesellschaftsspiele spielen können. Dabei stellt sich regelmässig die Frage, inwiefern Spielregeln angewendet werden sollen, die eigentlich für ältere Kinder oder gar für Erwachsene festgelegt wurden. Gerade wenn noch ältere Geschwister mitspielen, kann es eine Herausforderung sein zu bestimmen, für wen was gelten soll. Denn häufig sind kognitive Fähigkeiten gefragt, die bei jüngeren Kindern noch nicht genügend entwickelt sind (die grosse Ausnahme sind Gedächtnisspiele, bei denen jüngere Kinder vor allem gegenüber Erwachsenen meistens im Vorteil sind). Am besten geht das, wenn Sie die Kinder mitbestimmen lassen, für wen welche Regel gelten soll. Denn sobald ein Kind mitbestimmen darf, ist es auch viel einfacher bereit, die Verantwortung zu übernehmen, also insbesondere zu akzeptieren, wenn es verliert. Heikel kann es hingegen werden, wenn Sie das Kind absichtlich gewinnen lassen, denn das durchschauen Kinder sehr schnell, sodass sie entsprechend enttäuscht reagieren können. Es beleibt aber eine Gratwanderung, zumal Kinder ganz unterschiedlich auf das Thema Gewinnen und Verlieren reagieren. Entschärfen lässt sich die Problematik schliesslich, wenn Sie eher Spiele anbieten, bei denen es gar nicht um das Gewinnen oder Verlieren geht.

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Sozialisation bis Pubertät (etwa 4 bis 16 Jahre)

Mit der Sozialisation, insbesondere mit dem Eintritt in die (Vor)Schule, wird das Spielen zunehmend zielgerichtet, sei es, dass es als Lernmethode eingesetzt wird, sei es, dass es in mehr oder weniger organisierter Form wie Basteln, Sport oder Musik stattfindet. Zudem sollten Kinder nun genügend reif sein, um selbständig, also ohne elterliche Obhut, miteinander spielen zu können. Dazu gerät auch das Entwickeln eigener Spiele mitsamt den Spielregeln. Auch hier gilt, dass Sie sich möglichst zurückhalten sollten und erst eingreifen, wenn sich ein Kind nicht mehr selbst gegen andere wehren kann oder ausgeschlossen wird.

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Weiterführende Themen

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Übergeordnetes Thema

Vertrauensbildung (erstes Phase der Erziehung)

Fragen und Feedback

Das "Zweimalzwei der Erziehung" ist zum Teil noch im Aufbau. Allfällige Fragen oder Feedback sind willkommen: Email

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