Schreiendes Kleinkind: Unterschied zwischen den Versionen

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Die in früheren Zeiten noch gängige Methode, ein Kind Kind einfach so lange schreien zu lassen, bis es aufhört, mag zwar zwar vordergründig erfolgreich sein. Tatsächlich aber hat das Kind schlicht und einfach [[Resignieren|resigniert]]: Es hat bis zu seiner Erschöpfung vergeblich dafür gekämpft, dass ihm geholfen wird. Damit  verliert es sein generelles [[Vertrauen des Kindes|Vertrauen]] in das Leben beziehungsweise in seine Eltern. Das wiederum wirkt sich vor allem negativ auf das [[Selbstvertrauen]] aus. Im schlimmsten Fall wird auch noch der [[Lebenswille]] zu sehr beeinträchtigt, sodass die Gefahr von resignativem Verhalten bis hin zu späteren [[Depressionen]] gross ist.
Die in früheren Zeiten noch gängige Methode, ein Kind Kind einfach so lange schreien zu lassen, bis es aufhört, mag zwar zwar vordergründig erfolgreich sein. Tatsächlich aber hat das Kind schlicht und einfach [[Resignieren|resigniert]]: Es hat bis zu seiner Erschöpfung vergeblich dafür gekämpft, dass ihm geholfen wird. Damit  verliert es sein generelles [[Vertrauen des Kindes|Vertrauen]] in das Leben beziehungsweise in seine Eltern. Das wiederum wirkt sich vor allem negativ auf das [[Selbstvertrauen]] aus. Im schlimmsten Fall wird auch noch der [[Lebenswille]] zu sehr beeinträchtigt, sodass die Gefahr von resignativem Verhalten bis hin zu späteren [[Depressionen]] gross ist.


Ein Kind, das schreit, braucht also immer Ihre [[Aufmerksamkeit]] und muss von Ihnen zumindest [[Trost|getröstet]] werden. Alles andere wäre höchst [[kontraproduktiv]]. Kinder geben nicht so schnell auf, sie wollen leben! Wenn Sie sich nicht sofort um das Kind kümmern, wird es einfach noch schneller und noch lauter zu schreien versuchen. Erst wenn es immer wieder erfahren hat, dass es sich tatsächlich auf Sie verlassen kann, wird sein Vertrauen bestätigt und Sie können ihm mehr und mehr zutrauen, dass es  zum Beispiel noch etwas warten kann. Diese zunehmende [[Toleranz des Kindes]] dürfen und sollen Sie nutzen. Es ist allerdings eine Art [[Gratwanderung]], wie viel [[Sanfter Druck|"sanfter Druck"]] Sie dem Kind schon [[zutrauen]] können. So können Sie zum Beispiel mit zunehmenden Alter etwas länger warten, bis Sie das Kind nach dem Aufwachen aufnehmen, auch wenn Sie es schon plappern hören: Entwickeln Sie ein [[Gespür der Eltern|Gespür]] dafür, wie lange es noch zufrieden mit sich selbst beschäftigt ist und ab wann es nach Ihnen ruft. Es geht dabei nicht um die effektive Dauer des Aushaltens, sondern darum, dass Sie möglichst den richtigen Zeitpunkt erwischen.
Ein Kind, das schreit, braucht also immer Ihre [[Aufmerksamkeit]] und muss von Ihnen zumindest [[Trost|getröstet]] werden. Alles andere wäre höchst [[kontraproduktiv]]. Kinder geben nicht so schnell auf, sie wollen leben! Wenn Sie sich nicht sofort um das Kind kümmern, wird es einfach noch schneller und noch lauter zu schreien versuchen. Erst wenn es immer wieder erfahren hat, dass es sich tatsächlich auf Sie verlassen kann, wird sein Vertrauen bestätigt und Sie können ihm mehr und mehr [[zutrauen]], dass es  zum Beispiel noch etwas warten kann. Diese zunehmende [[Toleranz des Kindes]] dürfen und sollen Sie nutzen. Es ist allerdings eine Art [[Gratwanderung]], wie viel [[Sanfter Druck|"sanfter Druck"]] Sie dem Kind schon [[zumuten]] können. So können Sie zum Beispiel mit zunehmenden Alter etwas länger warten, bis Sie das Kind nach dem Aufwachen aufnehmen, auch wenn Sie es schon plappern hören: Entwickeln Sie ein [[Gespür der Eltern|Gespür]] dafür, wie lange es noch zufrieden mit sich selbst beschäftigt ist und ab wann es nach Ihnen ruft. Es geht dabei nicht um die effektive Dauer des Aushaltens, sondern darum, dass Sie möglichst den richtigen Zeitpunkt erwischen.


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Version vom 20. April 2019, 11:00 Uhr



ARTIKEL IM AUFBAU / IN ÜBERARBEITUNG!




Wenn Kleinkinder (also Kinder bis etwa zwei Jahren) schreien, fehlt ihnen etwas oder sie leiden unter etwas. Dabei geht es immer um die Grundbedürfnisse des Kindes. Diese sollten wenn immer möglich sofort und bedingungslos befriedigt werden.

Grundbedürfnisse

Eine wesentliche und hilfreiche Einschränkung bei der Ursachensuche können Sie aber gleich von Anfang an machen: Es geht immer und ausschliesslich um Grundbedürfnisse des Kindes! Und Grundbedürfnisse sollten in den ersten zwei Jahren des Kindes immer und möglichst sofort befriedigt werden! Es macht überhaupt keinen Sinn, ein hungriges Kind warten zu lassen oder ein Kind, das den Schlaf nicht finden kann, einfach in seinem Zimmer liegen und weiterschreien zu lassen. Sorgen Sie also dafür, dass Sie in dieser Zeit möglichst genügend Freiraum haben, um sich jederzeit dem Kind und seinen Bedürfnissen widmen zu können. Das ist zwar eine sehr hohe Beanspruchung Ihrer Kräfte, doch werden Sie später um ein Mehrfaches dafür belohnt werden! Denn in den ersten beiden Jahren müssen Sie lernen, dem Kind zu vertrauen. Das ist die Grundlage Ihrer Erziehungsarbeitt! Ein Kind, das vertrauen konnte, dass seine Grundbedürfnisse zuverlässig befriedigt werden, gewinnt in gleichem Masse an Selbstvertrauen! Dieses Selbstvertrauen wiederum ist die Grundlage dafür, dass es in der nächste Phase, also der Phase der Willensbildung ab etwa zwei Jahren, lernen kann, Grenzen zu respektieren. Denn nur ein Kind, das genügend Selbstvertrauen hat, hat auch genügend Frustrationstoleranz, um Widerstände akzeptieren zu können.

Schreikrämpfe

(Text folgt)

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Verwöhnen

Die sofortige und bedingungslose Befriedigung der Grundbedürfnisse des Kindes ist ein Verwöhnen im positiven Sinn: Sie dürfen und sollen dem Kind so viel Nähe, Essen, oder Liebkosungen geben, wie es mag. Heikel wird es erst, wenn Sie ihm mehr geben, als es braucht oder verlangt, denn mit solchen "Zwangsbeglückungen" können Wünsche auch provoziert werden. Das Kleinkind verlangt weder viel noch wenig, sondern genau so viel, wie es braucht. Es gibt Kinder, die mehr Nähe brauchen und solche, die mehr Trost brauchen. Entscheidend ist, dass das Kind in der Phase der Vertrauensbildung von seinen Eltern bekommt, was es erwartet. Dadurch wird sein Vertrauen in die Welt bestätigt und entsprechend kann es Selbstvertrauen aufbauen.

Schreien lassen

Die in früheren Zeiten noch gängige Methode, ein Kind Kind einfach so lange schreien zu lassen, bis es aufhört, mag zwar zwar vordergründig erfolgreich sein. Tatsächlich aber hat das Kind schlicht und einfach resigniert: Es hat bis zu seiner Erschöpfung vergeblich dafür gekämpft, dass ihm geholfen wird. Damit verliert es sein generelles Vertrauen in das Leben beziehungsweise in seine Eltern. Das wiederum wirkt sich vor allem negativ auf das Selbstvertrauen aus. Im schlimmsten Fall wird auch noch der Lebenswille zu sehr beeinträchtigt, sodass die Gefahr von resignativem Verhalten bis hin zu späteren Depressionen gross ist.

Ein Kind, das schreit, braucht also immer Ihre Aufmerksamkeit und muss von Ihnen zumindest getröstet werden. Alles andere wäre höchst kontraproduktiv. Kinder geben nicht so schnell auf, sie wollen leben! Wenn Sie sich nicht sofort um das Kind kümmern, wird es einfach noch schneller und noch lauter zu schreien versuchen. Erst wenn es immer wieder erfahren hat, dass es sich tatsächlich auf Sie verlassen kann, wird sein Vertrauen bestätigt und Sie können ihm mehr und mehr zutrauen, dass es zum Beispiel noch etwas warten kann. Diese zunehmende Toleranz des Kindes dürfen und sollen Sie nutzen. Es ist allerdings eine Art Gratwanderung, wie viel "sanfter Druck" Sie dem Kind schon zumuten können. So können Sie zum Beispiel mit zunehmenden Alter etwas länger warten, bis Sie das Kind nach dem Aufwachen aufnehmen, auch wenn Sie es schon plappern hören: Entwickeln Sie ein Gespür dafür, wie lange es noch zufrieden mit sich selbst beschäftigt ist und ab wann es nach Ihnen ruft. Es geht dabei nicht um die effektive Dauer des Aushaltens, sondern darum, dass Sie möglichst den richtigen Zeitpunkt erwischen.

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Weiterführende Themen

Übergeordnetes Thema

Vertrauensbildung (erstes Phase der Erziehung)

Fragen und Feedback

Das "Zweimalzwei der Erziehung" ist zum Teil noch im Aufbau. Allfällige Fragen oder Feedback sind willkommen: Email

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