Süssigkeiten: Unterschied zwischen den Versionen

Aus 2 x 2 der Erziehung
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Zeile 16: Zeile 16:
Mit Süssigkeiten für Kinder sollten Sie einen ähnlichen Umgang pflegen wie zum Beispiel mit Alkohol für Erwachsene: Der Genuss sollte eher die freudige Ausnahme als die tägliche Gewohnheit sein. Das gilt vor allem für Zwischenmahlzeiten, die in erster Linie aus Früchten (die ja selbst schon süss sind) und möglichst zuckerfreiem Brot oder Biskuits bestehen sollten. Sie beugen damit nicht nur süchtigem Verhalten vor, sondern auch Übergewicht und Zahnschäden. Sie werden also unter Umständen auch Ihre eigenen Gewohnheiten überdenken müssen, zumal Sie ja für Ihr Kind [[Vorbild]] sind, und zwar im positiven wie im negativen Sinn.
Mit Süssigkeiten für Kinder sollten Sie einen ähnlichen Umgang pflegen wie zum Beispiel mit Alkohol für Erwachsene: Der Genuss sollte eher die freudige Ausnahme als die tägliche Gewohnheit sein. Das gilt vor allem für Zwischenmahlzeiten, die in erster Linie aus Früchten (die ja selbst schon süss sind) und möglichst zuckerfreiem Brot oder Biskuits bestehen sollten. Sie beugen damit nicht nur süchtigem Verhalten vor, sondern auch Übergewicht und Zahnschäden. Sie werden also unter Umständen auch Ihre eigenen Gewohnheiten überdenken müssen, zumal Sie ja für Ihr Kind [[Vorbild]] sind, und zwar im positiven wie im negativen Sinn.


Zu den Süssigkeiten sollten Sie in den ersten Jahren auch Süssgetränke zählen, und zwar gerade auch Fruchtsäfte, die zwar in der Regel keinen zusätzlichen Zucker enthalten, aber bereits einiges an natürlichem Fruchtzucker. In dieser Zeit genügt dem Kind Tee völlig (selbstverständlich ungesüsst)! Auch besteht überhaupt keine Notwendigkeit, dem Kind einfach eine Flasche zu überlassen, aus der es andauernd trinkt oder es ständig zu fragen, ob es trinken möchte. [[Vertrauen der Eltern|Vertrauen]] Sie dem Kind stattdessen, dass es selbst [[Gespür des Kindes|spürt]], wann es [[Hunger und Durst|Durst]] hat und sich entsprechend bemerkbar machen kann.
Zu den Süssigkeiten sollten Sie in den ersten Jahren auch Süssgetränke zählen, und zwar gerade auch Fruchtsäfte, die zwar in der Regel keinen zusätzlichen Zucker enthalten, aber bereits einiges an natürlichem Fruchtzucker. In dieser Zeit genügt dem Kind ungesüsster Tee völlig. Auch besteht überhaupt keine Notwendigkeit, dem Kind einfach eine Flasche zu überlassen, aus der es andauernd trinkt oder es ständig zu fragen, ob es trinken möchte. [[Vertrauen der Eltern|Vertrauen]] Sie dem Kind stattdessen, dass es selbst [[Gespür des Kindes|spürt]], wann es [[Hunger und Durst|Durst]] hat und sich entsprechend bemerkbar machen kann.


Gesunde Ernährung sollte aber nicht zum Dauerthema am Esstisch werden, sondern einfach eine Selbstverständlichkeit sein. Die Gefahr ist sonst gross, dass das Thema zu einer Art Religionsersatz wird, woraus später allerlei [[Essstörungen]] werden können. Versuchen Sie deshalb ein gesundes Mittelmass zu finden, indem Sie ein [[Gespür der Eltern|Gespür]] entwickeln, wie viel noch gesund ist. Schliesslich ist die Ernährung nicht allein entscheidend für die Gesundheit, mindestens so wichtig sind genügend [[Bewegen|Bewegung]] und psychische Faktoren.  
Gesunde Ernährung sollte aber nicht zum Dauerthema am Esstisch werden, sondern einfach eine Selbstverständlichkeit sein. Die Gefahr ist sonst gross, dass das Thema zu einer Art Religionsersatz wird, woraus später allerlei [[Essstörungen]] werden können. Versuchen Sie deshalb ein gesundes Mittelmass zu finden, indem Sie ein [[Gespür der Eltern|Gespür]] entwickeln, wie viel noch gesund ist. Schliesslich ist die Ernährung nicht allein entscheidend für die Gesundheit, mindestens so wichtig sind genügend [[Bewegen|Bewegung]] und psychische Faktoren.  

Version vom 24. Juli 2021, 18:15 Uhr



ARTIKEL IM AUFBAU / IN ÜBERARBEITUNG!




Süssigkeiten gehören offensichtlich nicht zu den Grundbedürfnissen des Kindes. Zucker kann jedoch zumindest eine vergleichbare Wirkung wie Drogen haben. Mit Süssigkeiten sollten Sie deshalb zumindest während den beiden ersten, alles entscheidenden Phasen der Erziehung äusserst zurückhaltend sein, ist doch diese Zeit grundlegend dafür, ob ein Kind später zu süchtigem Verhalten neigt.

^ nach oben

Grundbedürfnis Nahrung und Süssigkeiten

Eine gesunde Ernährung kommt grundsätzlich ohne Zucker aus. Kinder bevorzugen zwar in den ersten Jahren tatsächlich eher geschmacklich milde und süssere Speisen, doch genügt die Süsse von Früchten und Gemüsen wie zum Beispiel Karotten einem Kind völlig. Vor allem Kleinkindern sollten Sie noch keine zusätzlich gesüssten Speisen anbieten. Zucker in den ersten Jahren ist eine eigentliche Reizüberflutung, die das Sensorium des Kindes derart beeinträchtigen kann, dass es später umso mehr Zucker braucht, um überhaupt Süsse spüren zu können, sodass schnell ein Teufelskreis entstehen kann.

Kinder nehmen ihre Eltern natürlich auch beim Essen und Trinken zum Vorbild, schon allein deshalb wollen sie zunächst das essen, was sie bei Ihnen auf dem Teller sehen. Wenn Sie also selbst schon viele Süssigkeiten essen, ist die Geburt eines Kindes eine gute Gelegenheit, die eigenen Essgewohnheiten zu überdenken. Notfalls können Sie zum Beispiel auch das Dessert auf die Zeit nach dem Zubettgehen des Kindes verschieben (allerdings haben Kinder ein sehr feines Gespür für Dinge, die Sie vor ihnen verheimlichen wollen!).

^ nach oben

Süssigkeiten als Teil der Ernährung

Mit Süssigkeiten für Kinder sollten Sie einen ähnlichen Umgang pflegen wie zum Beispiel mit Alkohol für Erwachsene: Der Genuss sollte eher die freudige Ausnahme als die tägliche Gewohnheit sein. Das gilt vor allem für Zwischenmahlzeiten, die in erster Linie aus Früchten (die ja selbst schon süss sind) und möglichst zuckerfreiem Brot oder Biskuits bestehen sollten. Sie beugen damit nicht nur süchtigem Verhalten vor, sondern auch Übergewicht und Zahnschäden. Sie werden also unter Umständen auch Ihre eigenen Gewohnheiten überdenken müssen, zumal Sie ja für Ihr Kind Vorbild sind, und zwar im positiven wie im negativen Sinn.

Zu den Süssigkeiten sollten Sie in den ersten Jahren auch Süssgetränke zählen, und zwar gerade auch Fruchtsäfte, die zwar in der Regel keinen zusätzlichen Zucker enthalten, aber bereits einiges an natürlichem Fruchtzucker. In dieser Zeit genügt dem Kind ungesüsster Tee völlig. Auch besteht überhaupt keine Notwendigkeit, dem Kind einfach eine Flasche zu überlassen, aus der es andauernd trinkt oder es ständig zu fragen, ob es trinken möchte. Vertrauen Sie dem Kind stattdessen, dass es selbst spürt, wann es Durst hat und sich entsprechend bemerkbar machen kann.

Gesunde Ernährung sollte aber nicht zum Dauerthema am Esstisch werden, sondern einfach eine Selbstverständlichkeit sein. Die Gefahr ist sonst gross, dass das Thema zu einer Art Religionsersatz wird, woraus später allerlei Essstörungen werden können. Versuchen Sie deshalb ein gesundes Mittelmass zu finden, indem Sie ein Gespür entwickeln, wie viel noch gesund ist. Schliesslich ist die Ernährung nicht allein entscheidend für die Gesundheit, mindestens so wichtig sind genügend Bewegung und psychische Faktoren.

^ nach oben

Süssigkeiten und Sucht

Zucker kann eine ähnliche Wirkung haben wie Drogen, das heisst, Kinder können danach süchtig werden. Die Nebenwirkungen können gravierend sein, von Zahnschäden über Unruhe bis zu Übergewicht, wobei letzteres häufig zu einem Mangel an Bewegung oder Ausgrenzung durch Kameraden führen kann. So kann schnell ein Teufelskreis entstehen, in dessen Folge Jugendliche später gerne zu eigentlichen Drogen greifen. Die Suchtgefahr ist vor allem dann besonders gross, wenn das Kind bloss mit Süssigkeiten vertröstet wird, statt wirklich getröstet wird: Das Kind wird so konditioniert, dass es einen bestimmten Stoff braucht, wenn es ihm schlecht geht, statt dass ihm wirklich geholfen wird. Künstlicher Zucker ist im übrigen auch nicht so unproblematisch, wie häufig angenommen wird.

^ nach oben

Süssigkeiten und Taschengeld

Mit dem Eintritt in die Schule ist häufig auch die Abgabe von Taschengeld verbunden. Damit übergeben Sie dem Kind bewusst Verantwortung, indem Sie es grundsätzlich selbst entscheiden lassen, was es damit macht. Sie müssen also in Kauf nehmen, dass es das Geld auch für Süssigkeiten ausgibt. Das ist so lange unproblematisch, als Sie in den beiden vorangegangenen, alles entscheidenden Phasen der Erziehung schon selbst darauf geachtet haben, das Kind nicht mit Süssigkeiten sozusagen "angefixt" haben. Denn mit der Sozialisation schwindet Ihr Einfluss sowieso rapide und Sie müssen sich mehr und mehr auf den Erfolg Ihrer bisherigen Erziehungsarbeit verlassen können.

^ nach oben

Weiterführende Themen

^ nach oben

Übergeordnetes Thema

Willensbildung (zweite Phase der Erziehung)

Fragen und Feedback

Das "Zweimalzwei der Erziehung" ist zum Teil noch im Aufbau. Allfällige Fragen oder Feedback sind willkommen: Email

^ nach oben

^ nach oben



ARTIKEL IM AUFBAU / IN ÜBERARBEITUNG!