ARTIKEL IM AUFBAU / IN ÜBERARBEITUNG!




Eines der grössten Missverständnisse in der Erziehung ist wohl, dass es die Kinder seien, die lernen müssten: Erstens lernen Kinder freiwillig und aus eigenem Antrieb, und zweitens sollten Kinder lernen dürfen. Die Eltern müssen also bloss darauf achten, dass sie ihre Kinder nicht am lernen hindern. Demgegenüber bringen Eltern die Erziehungskompetenzen häufig nicht einfach so von Natur aus mit. Wenn Sie aber bereit sind zu lernen, haben Sie immerhin bereits eine der wichtigsten Fähigkeiten für die Erziehung von Kindern.

Wenn sie mit dem "Zweimalzwei der Erziehung" zu arbeiten beabsichtigen, sollten Sie sich mit einigen Leitgedanken des einigermassen anfreunden können (ansonsten Ihnen möglicherweise andere Erziehungsmodelle besser entsprechen). Grundsätzlich genügt es, die beiden Grundprinzipien der Erziehung verstanden zu haben, denn alles weitere können Sie auch selbst ableiten und gemäss Ihrem eigenen Gespür anwenden. Es geht zunächst um die fundamentalen Zusammenhänge zwischen

  1. Vertrauen der Eltern und Selbstvertrauen des Kindes sowie
  2. Freiem Willen des Kindes und Grenzen der Eltern

Als Eltern haben Sie also einiges zu lernen, das auf den ersten Blick nicht ganz so offensichtlich ist - und auf den zweiten Augenblick auch nicht ganz so einfach. Das Gute daran ist, dass Kinder äusserst ausdauernde "Lehrer" sind! Ihr Kind wird Sie immer wieder von Neuem durch sein Verhalten daran erinnern, wo und was Sie noch zu lernen haben.

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Vertrauensbildung (bis etwa 2 Jahre)

Etwa in den beiden ersten Lebensjahren entwickelt das Kind in dem Masse Selbstvertrauen, wie die Eltern gelernt haben, den Bedürfnissen und Fähigkeiten des Kindes zu vertrauen. Es ist das bedingungslose "Ja" zum Kind. Das ist nicht ganz so einfach, wie es zunächst tönen mag. Denn es bedeutet zum Beispiel, dass Sie die Geduld aufbringen können, immer zuerst das Kind ausprobieren zu lassen, bevor Sie ihm helfen. Oder dass Sie immer, wenn das Kind schreit, annehmen, dass es etwas braucht und sich bemühen herauszufinden, was!

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Willensbildung (etwa 2 bis 4 Jahre)

Wenn sich im Alter von etwa drei Jahren der Wille des Kindes zu entwickeln beginnt (häufig auch als Trotzphase empfunden), müssen die Eltern lernen, dem Kind Grenzen zu setzen, indem sie ihm auch konsequent "Nein" sagen. Voraussetzung dafür ist ein tragfähiges Vertrauensverhältnis zwischen Ihnen und dem Kind. Ansonsten werden sowohl Sie selbst als auch das Kind mit Verlustangst reagieren. Denn wer nicht wirklich "Ja" sagen kann, kann auch nicht "Nein" sagen!

Solange das Kind - abgesehen vom Lebenswillen - noch keinen eigenen Willen entwickelt hat, können Sie davon ausgehen, dass es immer um seine Grundbedürfnisse geht, was auch immer es verlangt. Und diese müssen sofort befriedigt werden. Wünsche hingegen sind in die Zukunft gerichtet und entwickeln Kinder von Natur aus erst mit der Willensbildung. Allerdings ist es durchaus so, dass vielen Kindern, gerade in der vorherrschenden Überflussgesellschaft, schon vorher Wünsche gewissermassen anerzogen werden, indem ihnen dauernd etwas angeboten wird, das sie von sich aus gar nicht verlangt haben (insbesondere Süssigkeiten, Geschenke und überhaupt Reizüberflutung aller Art). Erst wenn das Kind seinen eigenen Willen ausdrückt ("Ich will..."), wird es schwieriger. Denn jetzt müssen Sie als Eltern erstens erkennen können, ob es sich um ein Grundbedürfnis (wie zum Beispiel essen) handelt oder bloss um einen Wunsch (wie jener nach Süssigkeiten). Und vor allem müssen Sie lernen, zu den Wünschen des Kindes auch "Nein" sagen zu können.

Etwas einfacher, da heutzutage doch ziemlich selbstverständlich, ist ein respektvoller Umgang mit Ihrem Kind. Das bedeutet, dass Sie annehmen können, dass Ihr Kind erstens eine eigenständige Persönlichkeit hat, und diese zweitens dank seinen Fähigkeiten auch selbst entwickeln kann.

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Sozialisation bis Pubertät (etwa 4 bis 16 Jahre)

(Text folgt)

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Verantwortung für die Erziehung

Wichtig ist schliesslich, dass Sie sich bewusst sind, dass einzig und allein Sie als Eltern für die Erziehung verantwortlich sind. Sie können diese Aufgabe niemals delegieren und Sie dürfen schon gar nicht die Kinder selbst dafür verantwortlich machen. Auch wenn Sie die Kinder fremdbetreuen lassen, bleiben Sie die erste Bezugsperson für das Kind. Das gilt insbesondere für Eltern, die sich davor fürchten, ihren Kindern Grenzen zu setzen und dabei hoffen, dass das dann in der (Vor)Schule "schon irgendwie von alleine komme". Sie würden damit nicht nur die Schule überfordern, sondern sich selbst auch noch der Beziehung zum Kind rauben. Noch gefährlicher ist es, für irgendwelche Erziehungsschwierigkeiten den Kindern die Schuld in die Schuhe schieben zu wollen ("Du musst halt endlich einmal lernen..."). Denn zwischen Eltern und Kindern besteht eine Hierarchie, das heisst zumindest in den ersten Jahren sind Sie allein für die Beziehung zum Kind verantwortlich.

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Erziehung und Beziehung

Schliesslich ist noch anzufügen, dass Eltern, die als Kinder ihrerseits die Erziehung positiv erfahren haben, natürlich die besseren Voraussetzungen mitbringen, zumal ihnen diese Grundlage ja auch schon in der eigenen Beziehung geholfen hat: Sie haben erfahren, wo Herausforderungen liegen können und nach welchen Regeln diese zu meistern sind. Ein wesentlicher Unterschied ist allerdings, dass das Elternpaar das ganze Leben lang Zeit dafür haben, während die eigentliche Erziehungsarbeit bloss etwa vier Jahre dauert. Danach ist die Persönlichkeit des Kindes so weit ausgebildet, dass Korrekturen nicht mehr oder nur noch mit sehr grossem Aufwand möglich sind.

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Weiterführende Themen

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Übergeordnetes Thema

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Fragen und Feedback

Das "Zweimalzwei der Erziehung" ist zum Teil noch im Aufbau. Allfällige Fragen oder Feedback sind willkommen: Email


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