Laut und deutlich

Aus 2 x 2 der Erziehung
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Kinder brauchen zumindest in den ersten beiden, alles entscheidenden, Phasen der Erziehung Klartext, denn ihr sprachliches Verständnis ist noch sehr elementar. Mit Zwischentönen und Doppelbotschaften wären sie überfordert. Gerade Eltern, die respektvoll mit ihren Kindern umgehen wollen, unterliegen hier häufig einem Missverständnis: Sie bitten ihre Kinder um dies und jenes - und reagieren erstaunt, dass diese darauf wenig bis gar nicht reagieren. Dieses Veralten von Kindern ist aber völlig normal, denn Kinder können in diesem Alter mit Anstandsregeln und ähnlichem noch wenig bis gar nichts anfangen. Sie brauchen vielmehr einfache und klar unterscheidbare Kategorien wie "gut oder schlecht" oder "Ja oder Nein".

Wenn Sie von einem Kind etwas wollen, müssen Sie deshalb zwingend im Imperativ sprechen. Das gilt jedenfalls so lange, als das Kind noch nicht von sich aus Grenzen respektieren kann. "Würdest Du bitte noch Deine Pantoffeln verräumen?" bringt also gar nichts (ausser dass Sie diese nett gemeinte Aufforderung unendlich lange wiederholen werden - bis Sie womöglich aufgegeben haben und die Pantoffeln selbst verräumen). Die Aufforderung muss also eher so lauten: "Stell die Pantoffeln in die Ecke!" (wobei der Ton anfangs sehr bestimmt sein muss). Gerade in der Phase der Willensbildung, also ab etwa dem dritten Lebensjahr, ist sogar vermehrt der "kategorische Imperativ" nötig. Dazu sind aber weder Drohungen noch Gewalt nötig, sondern ein einmalig, aber laut und deutlich ausgesprochenes, "Nein!" genügt vollkommen.

Weiterführende Themen

Übergeordnetes Thema

Willensbildung (zweite Phase der Erziehung)

Fragen und Feedback

Das "Zweimalzwei der Erziehung" ist zum Teil noch im Aufbau. Allfällige Fragen oder Feedback sind willkommen: Email

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