Hyperaktiv

Aus 2 x 2 der Erziehung
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Unter "hyperaktiv" wird im Allgemeinen verstanden, dass ein Kind übermässig impulsiv reagiert, sich schlecht konzentrieren kann, zerstreut ist oder wenig Geduld und Ausdauer hat. Dies führt zu problematischem Verhalten, insbesondere in der (Vor)Schule, wo das Kind dann als Störenfried (oder umgekehrt als Duckmäuser) auffällt.

Leider wird dieses Verhalten viel zu oft dem Kind als psychische Störung angelastet, obwohl regelmässig das Verhalten der Eltern Ursache des Problems ist: Meistens hat das Kind einerseits zu wenig Strukturen und andererseits zu viele Störungen erfahren. Wenn die Eltern die Verwirrung des Kindes dann auch noch lustig finden und es womöglich zu spiegeln beginnen, wird der Effekt noch verstärkt und der Teufelskreis ist perfekt.

Während die Ursachen für Hyperaktivität regelmässig in den ersten vier Lebensjahren zu suchen sind, wird die vermeintliche Krankheit aber ebenso regelmässig erst danach wahrgenommen. Das ist denn auch das eigentlich Problematische an der Sache, denn Erziehungsfehler sind von den Eltern nach dieser Zeit nur noch schwer zu korrigieren, sodass häufig externe Hilfe nötig wird, zumal in der Schule auch kaum mehr Raum und zeit vorhanden ist, um Kinder "nachzuerziehen".

Ist ein Kind übermässig impulsiv oder kann sich nur schlecht konzentrieren, geht es also meist weniger um irgendwelche medizinischen Probleme. Vielmehr sollten die Eltern folgende Themen genauer anschauen:

  • Bewegungsdrang des Kindes: Kinder müssen sich möglichst frei bewegen können. Wenn Eltern dauernd nachhelfen, übermässig warnen oder das Kind immer stillhalten muss,
  • Gelassenheit der Eltern: Die Nervosität der Eltern kann sich sehr schnell auf das Kind übertragen. Umgekehrt ist gerade ein Kind der beste Lehrmeister, um seinen Eltern Gelassenheit zu lehren!
  • Aufmerksamkeit: Kinder verlangen sehr viel Aufmerksamkeit. Gerade in den beiden ersten Lebensjahren ist es sogar ein Grundbedürfnis des Kindes, dass es die uneingeschränkte Aufmerksamkeit seiner Eltern erhält. Umgekehrt aber soll das Kind auch in Ruhe gelassen werden, wenn es gerade beschäftig ist, da es sonst in seiner eigenen Aufmerksamkeit unterbrochen wird. Für Eltern gilt es also das richtige Mass an Beachtung zu finden!
  • Geduld der Eltern: Für Eltern ist es häufig schwer, einem Kind dabei zuschauen zu müssen, wie es mit scheinbar unendlicher Ausdauer etwas ausprobieren und wiederholen kann, bis es endlich klappt. Nur zu schnell kommen sie in Versuchung, dem Kind etwas abzunehmen oder nachzuhelfen. Damit aber entsteht die grosse Gefahr, dass das Kind resigniert und die Geduld und schliesslich auch das Selbstvertrauen verliert!
  • Struktur: Kinder brauchen klare Strukturen, das heisst in den beiden ersten beiden Jahren vor allem die Erfahrung von Rhythmus, insbesondere beim Schlafen und Essen, und in den beiden folgenden Jahren Regeln, mit denen der erwachende Wille des Kindes gewissermassen kultiviert wird. Kinder, die zu wenig Struktur erfahren, werden zerstreut (nicht zu verwechseln mit Tagträumen!) und haben Mühe, Grenzen ihrer Umwelt zu respektieren.
  • Ausdauer:
  • Konzentration:
  • Verstärkung:

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