Verantwortung des Kindes: Unterschied zwischen den Versionen

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Sobald das Kind Dinge zu greifen oder sich zu bewegen beginnt, besteht natürlich auch die Gefahr, dass es sich damit weh tun kann. Das wird Sie am Anfang womöglich noch mehr schmerzen als das Kind selbst. Die Verantwortung dafür, also den Schmerz, kann es aber ohne weiteres selbst tragen - solange es von Ihnen immer und sofort [[Trost|getröstet]] wird. Denn Kinder können, im Gegensatz zu den meisten Erwachsenen, mit Schmerz und Trauer bestens umgehen.
Sobald das Kind Dinge zu greifen oder sich zu bewegen beginnt, besteht natürlich auch die Gefahr, dass es sich damit weh tun kann. Das wird Sie am Anfang womöglich noch mehr schmerzen als das Kind selbst. Die Verantwortung dafür, also den Schmerz, kann es aber ohne weiteres selbst tragen - solange es von Ihnen immer und sofort [[Trost|getröstet]] wird. Denn Kinder können, im Gegensatz zu den meisten Erwachsenen, mit Schmerz und Trauer bestens umgehen.


Überhaupt sind die ersten Jahre des Kindes ein einziger und riesiger [[Lernen des Kindes|Lernprozess]], der nicht nur von Erfolgen gekrönt ist, sondern auch mit vielen Missgeschicken, kleineren und grösseren Stürzen und ähnlichem gespickt ist. Aber eben: Das Kind lernt von sich aus immer nur das, was es selbst verantworten kann. "Von sich aus" heisst, dass das Kind selbst [[entscheiden]] darf, was es lernt. So kann es denn auch die Gefahr, wenn es zum Beispiel irgendwo selbst hochklettert, ohne weiteres auch selbst einschätzen und verantworten. Wenn Sie das Kind hingegen irgendwo hochheben (insbesondere auf den Wickeltisch!), wird es kein Gespür für die Gefahr haben: es verlässt sich auf Sie, da es Ihnen ja vollkommen [[Vertrauen des Kindes|vertraut]]; Die Verantwortung liegt in diesem Fall bei Ihnen.
Überhaupt sind die ersten Jahre des Kindes ein einziger und riesiger [[Lernen des Kindes|Lernprozess]], der nicht nur von Erfolgen gekrönt ist, sondern auch mit vielen Missgeschicken, kleineren und grösseren Stürzen und ähnlichem gespickt ist. Das Kind lernt von sich aus aber immer nur das, was es selbst verantworten kann. "Von sich aus" heisst, dass das Kind selbst [[entscheiden]] darf, was es lernt. So kann es denn auch die Gefahr, wenn es zum Beispiel irgendwo selbst hochklettert, ohne weiteres einschätzen und verantworten. Wenn Sie das Kind hingegen irgendwo hochheben (insbesondere auf den Wickeltisch!), wird es kein Gespür für die Gefahr haben: es verlässt sich auf Sie, da es Ihnen ja vollkommen [[Vertrauen des Kindes|vertraut]]; Die Verantwortung liegt in diesem Fall bei Ihnen.


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Version vom 1. Juli 2018, 12:04 Uhr



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Wenn das Kind zur Welt kommt, liegt die ganze Verantwortung für das Leben bei bei seinen Eltern. Doch wenn das Ziel der Erziehung Selbständigkeit und Beziehungsfähigkeit sein soll, müssen Sie die Verantwortung dem Kind so bald als möglich und nach und nach zurückzugeben. Im wesentlichen sollte dieser Prozess nach etwa vier Jahren abgeschlossen sein. Das heisst das Kind sollte dann so reif sein, dass es die wesentlichen Zusammenhänge zwischen Ursache und Wirkung erkennen kann und so die Konsequenzen seines Tuns und Lassens tragen kann.

Gehen Sie davon aus, dass das Kind grundsätzlich alles, was es tut, selbst verantworten kann. Oder umgekehrt ausgedrückt: Das Kind tut von sich aus nur, was es auch selbst verantworten kann. Es gibt bloss eine Einschränkung für diesen Grundsatz: Die Gefahren, die von Geräten und Maschinen aller Art ausgeht, kann das Kind noch nicht abschätzen, es muss also davor geschützt werden.

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Vertrauensbildung (bis etwa 2 Jahre)

Das Thema Verantwortung beginnt schon bei der Niederkunft: Mutter und Kind müssen kooperieren, denn weder die Mutter noch das Kind könnten die Geburt allein vollbringen. Und auch beim Stillen arbeiten beide gemeinsam daran, dass es klappt. Die Eltern, insbesondere die Mutter, müssen dem Kind vertrauen, dass es leben will und schon allein deshalb die Verantwortung für seinen Entscheid übernimmt, sich aus der wohligen Rundumversorgung im Mutterleib zu verabschieden. Denn von nun an ist grösste Anstrengung gefordert, wenn es an der Mutterbrust gestillt werden will.

Von Natur aus trinkt das Kind genau so viel, wie es braucht. Und es schläft auch genau so lange, wie es für das Kind nötig ist. Die Verantwortung dafür dürfen Sie also ruhig Ihrem Kind überlassen. Es geht dabei nicht um viel oder wenig, sondern darum, dass Sie lernen, dem Kind mit seinen Bedürfnissen und Fähigkeiten zu vertrauen.

Sobald das Kind Dinge zu greifen oder sich zu bewegen beginnt, besteht natürlich auch die Gefahr, dass es sich damit weh tun kann. Das wird Sie am Anfang womöglich noch mehr schmerzen als das Kind selbst. Die Verantwortung dafür, also den Schmerz, kann es aber ohne weiteres selbst tragen - solange es von Ihnen immer und sofort getröstet wird. Denn Kinder können, im Gegensatz zu den meisten Erwachsenen, mit Schmerz und Trauer bestens umgehen.

Überhaupt sind die ersten Jahre des Kindes ein einziger und riesiger Lernprozess, der nicht nur von Erfolgen gekrönt ist, sondern auch mit vielen Missgeschicken, kleineren und grösseren Stürzen und ähnlichem gespickt ist. Das Kind lernt von sich aus aber immer nur das, was es selbst verantworten kann. "Von sich aus" heisst, dass das Kind selbst entscheiden darf, was es lernt. So kann es denn auch die Gefahr, wenn es zum Beispiel irgendwo selbst hochklettert, ohne weiteres einschätzen und verantworten. Wenn Sie das Kind hingegen irgendwo hochheben (insbesondere auf den Wickeltisch!), wird es kein Gespür für die Gefahr haben: es verlässt sich auf Sie, da es Ihnen ja vollkommen vertraut; Die Verantwortung liegt in diesem Fall bei Ihnen.

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Willensbildung (etwa 2 bis 4 Jahre)

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Sozialisation bis Pubertät (etwa 4 bis 16 Jahre)

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Verantwortung übernehmen heisst, für die Folgen des eigenen Handelns und Verhaltens aufzukommen, also die Konsequenzen zu tragen. In der Erziehung bedeutet das, dass ein Kind, dem sie aufgrund Ihres Vertrauens gewisse Freiheiten überlassen, auch für die Folgen verantwortlich ist. Wenn Sie also Ihrem Kind zum Beispiel erlauben, mit dem Gartenschlauch zu spielen, ist es auch dafür verantwortlich, dass es danach möglicherweise nasse Kleider hat. Beim ersten Mal, wenn es diesen Zusammenhang noch nicht erkennen kann, können Sie es natürlich davor warnen. Diese Warnung dürfte das Kind kaum davon abhalten, doch es wird danach nicht mehr mit der Erwartung auf Sie kommen, dass Sie sofort trockenen Kleider bereit halten, sondern eben damit umgehen können, dass es gewisse Folgen für seinen Spass in Kauf nehmen muss (Nebenbei: Von nassen Kleidern hat sich noch kein Kind erkältet!).

Umgekehrt ist es sehr gefährlich, wenn Sie dem Kind die Verantwortung, die es eigentlich selbst tragen könnte, abnehmen. Das gilt vor allem für Bagatellgefahren, also Gefahren, die zwar zu ein paar Tränen, aber kaum zu (ernsthaften) Verletzungen führen können: Wenn das Kind auf schwierigem Terrain rennt und Ihren Rat aufzupassen nicht befolgt, müssen Sie auch mal in Kauf nehmen, dass es stürzt und sich die Haut aufschürft. Denn das Kind muss diesen Zusammenhang zumindest einmal (jenachdem auch mehrmals) erfahren haben, und zwar selbst! Es nützt gar nichts, wenn Sie es dem Kind mit Worten zu erklären versuchen, es muss es selbst erlebt haben.

Das Kind muss also die Konsequenzen seines Tuns und Lassens erfahren können. Und wenn es schmerzt, braucht es zunächst Trost - und sonst gar nichts. Insbesondere helfen keine Vorwürfe, Drohungen oder gar Strafen. Das Kind muss zuerst getröstet werden. Erst wenn es sich beruhigt hat, können Sie ihm den Zusammenhang zwischen zu schnell rennen und stürzen erklären (meistens ist aber auch das nicht nötig, denn es hat ja es gerade selbst am eigenen Leib erfahren). Und schliesslich können Sie darauf vertrauen, dass es Ihren Rat beim nächsten Mal eher befolgt!

Verantwortung beginnt schon im Kleinen und Praktischen, wenn es zum Beispiel darum geht, dass das Kind die Puppe oder ein Spielzeug irgendwohin mitnehmen will, während Sie schon ahnen, dass am Ende Sie die Ware wieder nach Hause schleppen sollen. Stellen Sie das Kind in einer solchen Situation vor die Wahl, ob es die Puppe mitnehmen will, diese aber auch wieder nach Hause tragen muss oder ob es sie doch besser zu Hause lassen. Ein wunderbares Hilfsmittel ist der Rucksack, mit dem schon Kleinkinder sprichwörtliche Verantwortung übernehmen können. Lassen Sie das Kind ruhig mal ausprobieren, wieviel es tragen mag, sodass es beim nächsten Mal besser abschätzen kann, was es verantworten kann.

Weiterführende Themen

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Übergeordnetes Thema

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Fragen und Feedback

Das "Zweimalzwei der Erziehung" ist zum Teil noch im Aufbau. Allfällige Fragen oder Feedback sind willkommen: Email


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