Vater

Aus 2 x 2 der Erziehung
Zur Navigation springen Zur Suche springen

An sich unterscheidet dieses Wiki nicht zwischen den Geschlechtern, das heisst die beiden Grundprinzipien der Erziehung gelten für beide Elternteile gleich. Und doch sind schon die rein körperlichen Rollen von Mutter und Vater für das Kind derart verschieden, dass sie für die Erziehungsarbeit - bei aller Gleichberechtigung und Gleichstellung - zumindest eine subtile Bedeutung haben:

Das gilt zunächst einmal für die archetypische Zuordnung der beiden Grundprinzipien Vertrauen und Grenzen: Der wohl grösste Vertrauensbeweis des Kindes seinen Eltern gegenüber ist das Gestillt werden an der Mutterbrust, wo sich das Kind auf Gedeih und Verderb auf das Wohlwollen der Mutter verlässt. Es ist denn auch nicht verwunderlich, dass die meisten Kinder zunächst bei der Mutter und nicht beim Vater Trost suchen. Bis auf das Stillen kann der Vater zwar alles bei der Betreuung des Kindes übernehmen, doch hat er zumindest in den ersten Monaten vor allem dafür zu sorgen, dass es der Mutter gut geht, also für einen geschützten Rahmen zu sorgen (wird das Kind mit der Flache gestillt, verschiebt sich diese Aussage natürlich, trotzdem bleibt immer noch eine Art "Beziehungsvorsprung" der Mutter von neun Monaten Schwangerschaft!).

Der Vater ist also keinesfalls, wie häufig aber irrtümlich gemeint, weniger wichtig für das Kind. Doch könnte man ihn vielleicht als "Zweiten unter Gleichen" bezeichnen. Das heisst also, dass der Vater genau so lernen muss, dem Kind zu vertrauen oder dass er zum Beispiel das Kind genau so gut trösten kann (gerade wenn die Mutter mal nicht verfügbar ist).

Der entscheidende Beitrag des Vaters beginnt jedoch später, wenn das Kind ab etwa zwei Jahren in die Phase der Willensbildung kommt: Dann heisst es Grenzen zu setzen und das Kind auch einmal von der "Wohlfühloase des Mutterschosses" zu trennen. Spätestens an diesem Punkt werden Eltern denn auch feststellen, wie sehr sich gegenseitig ergänzen können.

Selbstverständlich kann, ja muss auch die Mutter lernen Grenzen zu setzen, aber entscheidend ist in diesem Moment, gerade für Jungen, den Widerstand des männlichen Prinzips zu spüren. Für die Eltern als Ganzes ist dabei wichtig, dass sie sich gegenseitig unterstützen, konsequent bleiben und sich nicht sabotieren. Das heisst zum Beispiel, dass die Mutter das "Nein" des Vaters mitträgt und nicht etwa hintenherum wieder aufweicht.

Weiterführende Themen

Übergeordnetes Thema

Willensbildung (zweite Phase der Erziehung)

Fragen und Feedback

Das "Zweimalzwei der Erziehung" ist zum Teil noch im Aufbau. Allfällige Fragen oder Feedback sind willkommen: Email

^ nach oben