Störenfried: Unterschied zwischen den Versionen

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=="Nacherziehen"==
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Die zweifelhafte Auszeichnung zum Störenfried erhalten Kinder regelmässig erst in der (Vor)Schule, das heisst also zu einem Zeitpunkt, da die eigentliche Erziehung bereits weitgehend abgeschlossen sein sollte und das Kind im Rahmen der Sozialisation genügend [[reif]] sein sollte, sich auch in einer Gruppe ausserhalb der Familie einbringen zu können.
Die zweifelhafte Auszeichnung zum Störenfried erhalten Kinder regelmässig erst in der (Vor)Schule, das heisst also zu einem Zeitpunkt, da die eigentliche Erziehung bereits weitgehend abgeschlossen sein sollte und das Kind im Rahmen der Sozialisation genügend [[reif]] sein sollte, sich auch in einer Gruppe ausserhalb der Familie einbringen zu können. Erschwerend kommt dann noch dazu, dass sich meistens weder die Eltern noch die Lehrpersonen für das Problem verantwortlich fühlen.  


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Version vom 13. Januar 2019, 18:44 Uhr



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Kinder, die in er Schule oder in der Freizeit dauernd andere durch übertriebenen Lärm, Provokationenund ähnliches stören, haben im Grunde genommen alle das gleiche Problem: sie können Grenzen anderer nicht oder nur zu wenig respektieren. Dieses Fehlverhalten hat aber weniger mit der kindlichen Veranlagung zu tun sondern mit Erziehungsfehlern der Eltern in den ersten entscheidenden Phasen der Erziehung. Eine Korrektur dieses Verhalten ist häufig nur noch schiere zu erreichen, da sich das Kind ja bereits in der Schule befindet und somit die Einflussmöglichkeiten der Eltern mehr und mehr schwinden. In der Regel bleibt dann bloss noch de Hoffnung, dass das Kind an Lehrpersonal gerät, die sich der "Nacherziehung" annehmen können.

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Ursachen

Phase der Vertrauensbildung (bis etwa 2 Jahre)

Kinder haben in den ersten Jahren einen enormen Bewegungsdrang und ein ebenso grosses Bedürfnis nach Beachtung. Beides sind Grundbedürfnisse des Kindes, das heisst, das Kind kann darauf nicht verzichten. Es ist deshalb entscheidend, dass Sie das Kind wann immer möglich und so viel wie möglich frei bewegen lassen, wie es Lust dazu hat. Wenn sich das Kind in dieser Zeit nicht frei bewegen darf (weil es zum Beispiel am Tisch stillsitzen soll), wird sein Bewegungsdrang bloss unterdrückt und nicht etwas zum verschwinden gebracht! Es wird diesen Drang später, wenn es also kräftiger geworden ist, umso heftiger ausleben wollen. Das heisst, es wird nachholen wollen, was eigentlich für ein Kleinkind angemessen wäre, nicht aber für ein Kind, das bereits zur Schule geht. Wenn ihm dieses Verhalten dann noch von den Eltern vorgeworfen wird, ist der Teufelskreis perfekt.

Das Gleiche gilt für das Bedürfnis beachtet zu werden. Wenn ein Kleinkind den Eltern etwas zeigen oder fragen will, braucht es sofortige und uneingeschränkte Beachtung. Sie dürfen es in diesem Alterniert warten lassen oder vertrösten. Kinder, die in diesem Alter zu wenig beachtet werden, kompensieren das später, wenn sie sich genügend laut äussern können, umso heftiger, stören dann also auf eine für ihr Alter unangemessen Art.

Entscheidend ist also, dass das Kind in der Phase der Vertrauensbildung stören darf, beziehungsweise sein Verhalten schon gar nicht als Störung betrachtet wird. Kleinkinder können von Natur aus laut und anstrengend sein, das müssen Sie als Eltern zumindest bis zu einem bestimmten Grad tolerieren können, ansonsten es sich später in einem ungleich grösserem Ausmass rächen wird! Denn alles, was in dieser Zeit auf irgendeine Art unterdrückt wird, wird das Kind spätestens zu kompensieren beginne, wenn es nicht mehr unter der dauernde Obhut seiner Eltern ist, also in der (Vor)Schule oder auf dem Spielplatz.

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Phase der Willensbildung (etwa 2 bis 4 Jahre)

Wenn das Kind beginnt seinen Willen zu entwicklen, in der Regel etwa im dritten Lebensjahr, muss es aber auch die Grenzen seiner Freiheit erfahren können. Denn der Wille verleiht dem Kind buchstäblich Flügel und es droht ihm unweigerlich der Absturz, wenn es zu übermütig wird. Gerade wenn es um störendes Verhalten geht, sind Tischmanieren ein bestens geeignetes Instrument, mit dem Kind Regeln zu vereinbaren. Stellen Sie mit dem Kind zusammen Regen auf, wann es zum Beispiel vom Tisch darf, wenn es fertig gegessen hat und was es dann wo und wie laut spielen darf. Entscheidend dabei ist weniger wie "streng" die Regeln sind, sondern dass Sie das Kind miteinbeziehen, ihm also Verantwortung übergeben, und die Regeln dann auch konsequent anwenden.

Wenn Kinder in der Phase der Willensbildung in Ihre Entscheidungen miteinbezogen werden, werden Sie staunen, wie kooperativ sie sein können. Wenn das Kind hingegen immer wieder erlebt, dass einfach über seinen Kopf hinweg entschieden wird, wird es sich bei erstbester Gelegenheit dafür rächen wollen. Diese Gelegenheit kommt spätestens mit dem Eintritt in die (Vor)Schule, das heisst, wenn Sie es nicht mehr dauernd kontrolliert werden kann. Es wird dann zum Beispiel seinen Willen mit völlig übertriebener oder deplatzierter Heftigkeit ausleben.

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"Nacherziehen"

Die zweifelhafte Auszeichnung zum Störenfried erhalten Kinder regelmässig erst in der (Vor)Schule, das heisst also zu einem Zeitpunkt, da die eigentliche Erziehung bereits weitgehend abgeschlossen sein sollte und das Kind im Rahmen der Sozialisation genügend reif sein sollte, sich auch in einer Gruppe ausserhalb der Familie einbringen zu können. Erschwerend kommt dann noch dazu, dass sich meistens weder die Eltern noch die Lehrpersonen für das Problem verantwortlich fühlen.

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Störenfried und Duckmäuser

Das Gegenstück zum Störenfried ist der Duckmäuser, wobei die Ursachen in der Regel die gleichen sind. Ob ein Kind zum Störenfried oder zum Duckmäuser wird, hängt nicht nur davon ab, ob es zu wenig Vertrauen oder zu wenig Grenzen erhalten hat, sondern auch wesentlich von seinem eigenen Temperament, denn jedes Kind reagiert ganz anders auf Erziehungsfehler der Eltern.

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Weiterführende Themen

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Übergeordnetes Thema

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Fragen und Feedback

Das "Zweimalzwei der Erziehung" ist zum Teil noch im Aufbau. Allfällige Fragen oder Feedback sind willkommen: Email


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