Selbständigkeit

Aus 2 x 2 der Erziehung
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ARTIKEL IM AUFBAU / IN ÜBERARBEITUNG!



"Auch der längste Marsch beginnt mit dem ersten Schritt." Dieses Zitat von Laotse versinnbildlicht es sehr schön: Selbständigkeit ist nichts etwas, das dem Kind am Tag der Volljährigkeit verliehen wird, sondern sollte schon ganz von Anfang an für Ihre Erziehungsarbeit bestimmend sein. Die Schritte mögen anfangs noch so klein sein, entscheidend ist, dass Sie als Eltern den Glauben daran haben, dass Ihr Kind dem Ziel der Selbständigkeit mit jedem Schritt, den Sie es selbst machen lassen, ein Stück näher kommt.

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Schwangerschaft und Geburt

Selbständigkeit beginnt schon vor der Geburt, nämlich dann, wenn das Kind (und nicht etwa der Terminkalender der Geburtsklinik) bestimmt, wann es zur Welt kommt. Und auch beim Stillen wird der Säugling schon sehr bald von sich aus die Mutterbrust suchen und solange trinken, bis er genug hat. Vertrauen Sie dem Kind schon in dieser allerersten Phase seines Lebens, dass es selbständig werden will - auch wenn es im Moment noch vollkommen auf Ihre Obhut angewiesen ist.

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Vertrauensbildung (bis etwa 2 Jahre)

In der ersten Phase der Erziehung geht es darum, dass Sie als Eltern lernen, dem Kind zu vertrauen. Während das Kind mit einem vollkommenen Vertrauen in seine Eltern zu Welt kommt (und im übrigen auch gar keine andere Wahl hat!), fällt es Eltern anfangs häufig schwer, an die unglaublichen Fähigkeiten des Kindes zu glauben. Beobachten Sie zum Beispiel, wie das Kind je länger desto gezielter nach etwas greifen kann und irgendwann auch den Löffel selbst zum Mund führen kann: Die Motivation dazu kommt vom Kind selbst, Sie brauchen es weder anzutreiben noch nachzuhelfen. Denn der Antrieb selbständig zu werden, ist in jedem Menschen von Natur aus gegeben, er darf bloss nicht behindert werden.

Wann ein Kind etwas selbständig tun kann oder nicht, richtet sich weder nach Entwicklungstabellen noch Lehrplänen. Denn kein Kind ist durchschnittlich, jedes Kind hat ganz individuelle Fähigkeiten. Lassen Sie Ihr Kind sich selbständig entwickeln und selbst entscheiden, wann es Lust hat, laufen zu lernen oder Bauklötze zu zählen oder was auch immer (auch "Freies Lernen" genannt). Geben Sie ihm die Chance zum ausprobieren: Sie werden staunen, welch unglaubliche Lernfähigkeiten Kinder entwickeln. Und sie tun es immer ganz allein und mit grösster Freude, Aufmerksamkeit und Geduld!

Helfen Sie Ihrem Kind nur dann, wenn es von sich aus Hilfe verlangt. Und wenn Sie meinen, dass es diese ja offensichtlich braucht, fragen Sie es zumindest zuerst (wenn das Kind noch nicht sprechen kann, wir es auch durch Mimik oder Gestik antworten können). Denn möglicherweise will das Kind Ihre Hilfe trotzdem nicht und Sie würden es gewissermassen "zwangsbeglückten".

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Willensbildung (etwa 2 bis 4 Jahre)

Autonomiephase

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Sozialisation bis Pubertät (etwa 4 bis 16 Jahre)

Die Idee der selbständigen Entwicklung sollte zumindest während den ersten vier Jahren ohne Einschränkung gelten (ausgenommen natürlich bei ernsthaften Gefahren), dh. also während der für die Erziehung entscheidenden Zeit. Danach, dh. in der Regel mit dem Eintritt in die Vorschule (oder ähnlichem), wird diesem Prinzip häufig das Erfordernis eines mehr oder wenigen „allgemein gültigen Lehrplans“ entgegenstehen. Das Kind soll dann vielleicht feine Scherenschnitte basteln, obwohl es viel lieber mit einem schweren Hammer Nägel einschlagen würde. Wie freiheitlich bzw. individuell diese Lernumgebung sein soll, ist natürlich auch eine Frage der persönlichen Einstellung der Eltern. Allgemein darf aber gesagt werden, dass solche Einschränkungen für ein reifes Kind grundsätzlich kein Problem darstellen. Reif heisst in diesem Zusammenhang, dass das Kind genügend Selbstvertrauen hat, um mit Grenzen umgehen zu können. Das Kind entwickelt in diesem Alter zudem ein grundsätzliches Bedürfnis nach einer gewissen gesellschaftlichen Anerkennung, dh. es ist ihm in der Regel wichtiger, mit seinen gewohnten Spielkameraden zusammen sein zu können, als sich an einem ihm fremden Ort vollkommen individuell entwickeln zu können.

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Erwachsenwerden (etwa 16 bis 25 Jahre)

Das Ziel jeder Erziehungsarbeit sollte sein, dass das Kind selbständig wird. Wobei selbständig nicht bloss heisst, ohne Unterstützung von den Eltern leben zu können. Selbständig heisst vielmehr, verantwortungsvoll mit der Freiheit umzugehen. Das ist natürlich ein sehr hohes Ziel und bedeutet, abhängig von den eigenen Wertvorstellungen, eine lebenslange Aufgabe auch des Kindes selbst, also jedes Erwachsenen.

Selbständige Menschen zeichnen sich insbesondere dadurch aus, dass sie ihre Fähigkeiten und Möglichkeiten kennen und diese sowohl für sich als auch für ihre Mitmenschen sinnvoll und nützlich einsetzen können. Diese Eigenschaft ist schliesslich auch eine der wichtigsten Voraussetzungen für die Beziehungsfähigkeit. Wenn Sie Ihre Kinder zu selbständigen Menschen erziehen, tun Sie nebenbei nicht bloss diesen selbst, sondern insbesondere auch den Partnern Ihrer Kinder, einen grossen Gefallen!

Demgegenüber brauchen Kinder, die nicht gelernt haben selbständig zu leben, dauernd irgendeinen „Elternersatz“ , auch wenn sie eigentlich längst erwachsen sind. Typische Erscheinungen in diesem Zusammenhang sind nicht enden wollende Therapien, Gurus, Heldenverehrung, Machos ebenso wie Zicken und weitere mehr oder weniger „traurige Gestalten der Menschheit“.

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Selbständigkeit als Ziel der Erziehung

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Weiterführende Themen

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Übergeordnetes Thema

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Fragen und Feedback

Das "Zweimalzwei der Erziehung" ist zum Teil noch im Aufbau. Allfällige Fragen oder Feedback sind willkommen: Email


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