Lehrplan: Unterschied zwischen den Versionen

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<metadesc>Jedes Kind entwickelt sich ganz individuell. In den ersten, entscheidenden Jahren der Erziehung braucht es weder Lehrpläne noch Entwicklungstabellen. Das Kind sollte sich vielmehr frei entwickeln dürfen und das lernen, wozu es gerade Lust hat.</metadesc>


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==Problematik==
==Problematik==
Lehrpläne hingegen müssen fast zwangsläufig von einem, wie auch immer ermittelten, Durchschnitt ausgehen. Sie mögen in der [[Schule]] durchaus einen gewissen Sinn machen, da die Gesellschaft sich auf bestimmte Standards der Ausbildung verlassen will. Für das einzelne Kind sind sie hingegen selten wirklich angemessen. Gerade darum ist es entscheidend, dass das Kind wenigstens vor dem Schuleintritt frei [[wählen]] kann, was es wann [[entdecken]] oder [[erfahren]] will. Überlassen Sie es dem Kind, ob es zum Beispiel lieber Scherenschnitte macht oder in den Wald gehen will. Je mehr [[Freiheit]] das Kind in den beiden ersten, alles entscheidenden [[Phasen der Erziehung]] hat, desto besser kann es später mit mehr oder weniger sinnvollen Zwängen umgehen! Denn die meisten Schulen verlangen von Kindern ziemlich viel [[Frustrationstoleranz]], da das Lernen mit zunehmendem Schulalter meistens mehr und mehr zu einem lustlosen Zwang wird. Frustrationstoelranz erwerben Kinder, wenn ihre [[Grundbedürfnisse des Kindes|Grundbedürfnisse]] wenigstens in den ersten Jahren genügend befriedigt wurden. Dazu gehört insbesondere, dass Eltern ihren Kindern [[Vertrauen der Eltern|vertrauen]], dass diese ihre Fähigkeiten selbst entwickeln können und zudem genau dann entwicklen, wenn sie diese auch brauchen.  
Lehrpläne gehen fast zwangsläufig von einem, wie auch immer ermittelten, Durchschnitt aus. Sie mögen in der [[Schule]] durchaus einen gewissen Sinn machen, da die Gesellschaft sich auf bestimmte Standards der Ausbildung verlassen will. Für das einzelne Kind sind sie hingegen selten wirklich angemessen. Gerade darum ist es entscheidend, dass das Kind wenigstens vor dem Schuleintritt frei [[wählen]] kann, was es wann [[entdecken]] oder [[Erfahrungen|erfahren]] will. Überlassen Sie es dem Kind, ob es zum Beispiel lieber Scherenschnitte macht oder in den Wald gehen will. Je mehr [[Freiheit]] das Kind in den beiden ersten, alles entscheidenden [[Phasen der Erziehung]] hat, desto besser kann es später mit mehr oder weniger sinnvollen Zwängen umgehen! Denn die meisten Schulen verlangen von Kindern ziemlich viel [[Frustrationstoleranz]], da das Lernen mit zunehmendem Schulalter meistens mehr und mehr zu einem lustlosen Zwang wird. Frustrationstoelranz erwerben Kinder, wenn ihre [[Grundbedürfnisse des Kindes|Grundbedürfnisse]] wenigstens in den ersten Jahren genügend befriedigt wurden. Dazu gehört insbesondere, dass Eltern ihren Kindern [[Vertrauen der Eltern|vertrauen]], dass diese ihre Fähigkeiten selbst entwickeln können und zudem genau dann entwickeln, wenn sie diese auch brauchen.  


Lassen Sie auch möglichst alle [[Vergleichen|Vergleiche]] mit anderen Kindern. Freuen Sie sich stattdessen in erster Linie an dem, was Ihr Kind kann. Kinder brauchen weder eine spezielle Animation noch irgendwelche Lernhilfen, so gut diese auch gemeint sein mögen. Kinder haben in den ersten Jahre genügend Mut, einfach alles [[Selbst tun|selbst]] [[Ausprobieren|auszuprobieren]]. Natürlich werden Sie auch andere Kinder beobachten und feststellen, dass das eine besser klettern kann und das andere schon früh zu sprechen begonnen hat. Entscheidend ist aber nicht, welches Kind was, wann lernt, sondern einzig, dass jedes Kind seinen ganz eigenen Weg gehen darf.
Lassen Sie auch möglichst alle [[Vergleichen|Vergleiche]] mit anderen Kindern. Freuen Sie sich stattdessen in erster Linie an dem, was Ihr Kind kann. Kinder brauchen weder eine spezielle Animation noch irgendwelche Lernhilfen, so gut diese auch gemeint sein mögen. Kinder haben in den ersten Jahre genügend Mut, einfach alles [[Selbst tun|selbst]] [[Ausprobieren|auszuprobieren]]. Natürlich werden Sie auch andere Kinder beobachten und feststellen, dass das eine zum Beispiel besser klettern kann und das andere schon früh zu sprechen begonnen hat. Entscheidend ist aber nicht, welches Kind was, wann lernt, sondern einzig, dass jedes Kind seinen ganz eigenen Weg gehen darf.


Leider hat die [[Pädagogik]], also wissenschaftliche Herangehensweise an die Erziehung, als Schattenseite auch mit sich gebracht, dass der Fokus mehr und mehr auf das gerichtet wird, was messbar ist. Die grundlegenden Ziele der Erziehung aber, [[Selbstvertrauen]] und [[freier Wille]], lassen sich kaum messen. Sie müssen deshalb lernen, wieder mehr auf Ihr Gespür und weniger auf Tabellen mit Zahlen zu achten. Dann können Sie nicht bloss auf Lehrpläne, sondern auch auf die allermeisten [[Abklären|Abklärungen]] und [[Entwicklungstabellen]] verzichten.
Leider hat die [[Pädagogik]], also die wissenschaftliche Herangehensweise an das Thema Erziehung, als Schattenseite auch mit sich gebracht, dass der Fokus mehr und mehr auf das gerichtet wird, was messbar ist. Die grundlegenden Ziele der Erziehung aber, [[Selbstvertrauen]] und [[freier Wille]], lassen sich kaum messen. Sie müssen deshalb lernen, wieder mehr auf Ihr [[Gespür der Eltern|Gespür]] und weniger auf Tabellen mit Zahlen zu achten.  


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* [[Entscheiden]]
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Aktuelle Version vom 22. September 2019, 13:29 Uhr


Jedes Kind entwickelt sich ganz individuell. Wenn es einen Plan gibt, dann einen ganz eigenen, sicher aber kein allgemein gültiger, der zum Beispiel einfach für den Durchschnitt aller Kinder gelten würde. Kein Kind ist durchschnittlich, jedes hat seine ganz persönlichen Fähigkeiten. Das sollte zumindest für die weitaus wichtigste Lebensphase in der Entwicklung des Kindes gelten, also während den ersten rund vier Jahren. In dieser Zeit lernt das Kind unglaublich viel - vorausgesetzt es darf das lernen, wozu es Lust hat.

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Problematik

Lehrpläne gehen fast zwangsläufig von einem, wie auch immer ermittelten, Durchschnitt aus. Sie mögen in der Schule durchaus einen gewissen Sinn machen, da die Gesellschaft sich auf bestimmte Standards der Ausbildung verlassen will. Für das einzelne Kind sind sie hingegen selten wirklich angemessen. Gerade darum ist es entscheidend, dass das Kind wenigstens vor dem Schuleintritt frei wählen kann, was es wann entdecken oder erfahren will. Überlassen Sie es dem Kind, ob es zum Beispiel lieber Scherenschnitte macht oder in den Wald gehen will. Je mehr Freiheit das Kind in den beiden ersten, alles entscheidenden Phasen der Erziehung hat, desto besser kann es später mit mehr oder weniger sinnvollen Zwängen umgehen! Denn die meisten Schulen verlangen von Kindern ziemlich viel Frustrationstoleranz, da das Lernen mit zunehmendem Schulalter meistens mehr und mehr zu einem lustlosen Zwang wird. Frustrationstoelranz erwerben Kinder, wenn ihre Grundbedürfnisse wenigstens in den ersten Jahren genügend befriedigt wurden. Dazu gehört insbesondere, dass Eltern ihren Kindern vertrauen, dass diese ihre Fähigkeiten selbst entwickeln können und zudem genau dann entwickeln, wenn sie diese auch brauchen.

Lassen Sie auch möglichst alle Vergleiche mit anderen Kindern. Freuen Sie sich stattdessen in erster Linie an dem, was Ihr Kind kann. Kinder brauchen weder eine spezielle Animation noch irgendwelche Lernhilfen, so gut diese auch gemeint sein mögen. Kinder haben in den ersten Jahre genügend Mut, einfach alles selbst auszuprobieren. Natürlich werden Sie auch andere Kinder beobachten und feststellen, dass das eine zum Beispiel besser klettern kann und das andere schon früh zu sprechen begonnen hat. Entscheidend ist aber nicht, welches Kind was, wann lernt, sondern einzig, dass jedes Kind seinen ganz eigenen Weg gehen darf.

Leider hat die Pädagogik, also die wissenschaftliche Herangehensweise an das Thema Erziehung, als Schattenseite auch mit sich gebracht, dass der Fokus mehr und mehr auf das gerichtet wird, was messbar ist. Die grundlegenden Ziele der Erziehung aber, Selbstvertrauen und freier Wille, lassen sich kaum messen. Sie müssen deshalb lernen, wieder mehr auf Ihr Gespür und weniger auf Tabellen mit Zahlen zu achten.

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