Einschlafen

Aus 2 x 2 der Erziehung
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Einschlafen bedeutet loslassen. Und loslassen kann das Kind von Geburt an, weil es mit einem uneingeschränkten Vertrauen in die Eltern und überhaupt in die Welt geboren wird. Säuglinge schlafen denn auch meistens sofort ein, nachdem sie gestillt wurden. Allfällige Schwierigkeiten beginnen regelmässig erst, wenn ein Schlafrhythmus gefunden werden soll. Denn das ist zunächst einmal ein Bedürfnis der Eltern, zwar ein durchaus berechtigtes und vernünftiges, aber eben nicht zwingend ein Bedürfnis des Kindes, oder zumindest noch nicht. Für das Kind kann ein Schlafrhythmus, wie ihn die Eltern verstehen, je nach seiner Persönlichkeit und den Umständen eine grosse Herausforderung sein.

Für Sie als Eltern bedeutet das, dass Sie erstens aufmerksam sein müssen, wann das Kind überhaupt so müde ist, dass es tatsächlich Schlaf braucht und dass es zweitens auch schon bereit ist zum schlafen. Schliesslich müssen Sie auch noch für die Umstände besorgt sein müssen, die es dem Kind leicht machen loszulassen. Dann will und kann jedes Kind einschlafen!

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Voraussetzungen zum Einschlafen

Als Erstes sollten Sie sich bewusst sein, dass jedes Kind irgendwann von selbst einschläft. Die Frage aus Sicht der Eltern ist natürlich nur wann. Und diese Frage wiederum ist für Eltern nur deshalb von Bedeutung, weil sie selbst einen Schlafrhythmus haben, den sie schätzen und den das Kind idealerweise mehr oder weniger übernimmt, sodass Sie nur dann zum Kind schauen müssen, wenn Sie selbst auch wach sind. Das hat aber zunächst einmal nichts mit dem Schlafrhythmus des Kindes zu tun, denn dieser richtete sich während der Schwangerschaft vor allem nach den schaukelnden Bewegungen im Mutterleib: Diese wirken auf das Ungeborene beruhigend, sodass es vorzugsweise tagsüber schlief. Soll das Kind nun künftig vornehmlich nachts schlafen, muss es seinen Rhythmus umstellen. Das kann es, aber es braucht dafür mehr oder weniger viel Zeit. Sie müssen deshalb ein paar Punkte beachten, die dem Kind diese Umstellung erleichtern:

Müdigkeit

Die wichtigste und eigentlich auch selbstverständlichste Voraussetzung, dass ein Kind einschläft, ist natürlich, dass es überhaupt müde ist. Allerdings vernachlässigen gerade diesen Punkt viele Eltern, wenn sie zum Beispiel meinen, dass ihr Kind ab einem bestimmten Zeitpunkt müde sein müsste (und danach ab einem bestimmten Zeitpunkt doch wieder erholt sein müsste). Wann das Kind wirklich müde ist, weiss nur es selbst. Und wenn es müde ist, kann es sich auch nicht einfach noch ein wenig anstrengen und diese Müdigkeit wieder überwinden. Sie müssen deshalb lernen aufmerksam zu sein und die Zeichen zu erkennen (wie Reiben in den Augen oder gähnen). Und dann gewöhnen Sie sich am besten auch noch gleich von Anfang an, sich zu vergewissern, indem Sie das Kind fragen ("Bist Du müde?"). Damit zeigen Sie dem Kind, dass Sie um es sorgen und seine Bedürfnisse ernst nehmen. Aus seiner Reaktion sehen Sie dann sehr einfach, ob es Ihrer Vermutung zustimmt oder nicht.

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Bereitschaft

Kinder können so müde sein, dass sie beinahe umzufallen drohen und sind trotzdem noch nicht bereit schlafen zu gehen. Das müssen Sie unbedingt respektieren, da kein Mensch gegen seinen Willen schlafen kann! Sie müssen sich hingegen überlegen, was denn noch alles so spannend ein könnte, dass das Kind noch nicht bereit ist. Das können viele verschiedene Faktoren sein (wie zum Beispiel ein interessanter Besuch oder ein neues Spielzug, aber auch eine unbekannte Umgebung und vieles mehr, siehe unten: Hindernisse), für die aber meistens Sie als Eltern verantwortlich sind! Warten Sie also, bis das Kind auch bereit ist, schlafen zu gehen. Wenn Sie versuchen, es zum schlafen zu zwingen, wäre das höchste kontraproduktiv, denn erstens ist es schlicht unmöglich, und zweitens würde das Kind ziemlich sicher dagegen protestieren, sodass es wieder hellwach wird, also auch noch die erste Voraussetzung zum Einschlafen wieder vorbei ist.

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Umstände

Wohl gibt es Kinder, die unter allen möglichen und unmöglichen Umständen von sich aus schlafen gehen. Das hängt mit der individuellen Persönlichkeit zusammen. Sie dürfen das aber nicht einfach von Ihrem Kind erwarten, bloss weil es andere können. Vereinfachen Sie deshalb die Aufgabe für sich selbst wie auch für das Kind, indem Sie für angenehme Umstände sorgen:

  • Licht aus oder dämmen: Der Tag- und Nachwechsel hilft Menschen am besten und einfachsten beim Einschlafen (und Aufwachen). Das gilt auch für Kinder. Dämmen Sie deshalb möglichst alle für das Kind wahrnehmbaren Lichter in Ihrer Wohnung und ziehen Sie, wenn nötig, die Gardinen. Schon wenn Sie das Kind zum Beispiel noch wickeln, sollten Sie das mit möglichst wenig Sich tun. Das Kind wird sich sehr schnell daran gewöhnen, dass Dunkelheit mit Schlaf zusammenhängt.
  • Stimme dämpfen: Das gleiche gilt für Ihre Stimme. Minimieren Sie die Kommunikation auf ein absolutes Minimum und beginnen Sie so leise zu sprechen, wie möglich. Und lachen können Sie am nächsten Morgen wieder.
  • Regelmässigkeiten und Rituale: Schon bloss die regelmässige Wiederholung der beiden ersten Punkte werden für das Kind zu einem Ritual, das ihm Sicherheit und Vertrauen gibt, also die entscheidende Voraussetzung um loslassen zu können. Jenachdem können Sie natürlich noch weitere Rituale einbauen, wie den Schnuller geben, Gute Nacht-Geschichten erzählen und ähnliches.
  • Ruhe: Selbstverständlich sollten Sie auch für eine möglichst ruhige Umgebung sorgen, also sämtliche Unterhaltungselektronik ausschalten oder allfällige Gäste bitten, sich ruhiger zu unterhalten. Nicht alle Kinder lassen sich gleich stören, Sie müssen also beobachten, welche Quellen ausgeschaltet werden müssen und welche sie auch laufen lassen können (weil sie möglicherweise sogar beruhigend wirken). Wichtig ist vor allem, dass Sie selbst ruhig sind, also sich zum Beispiel betont langsam bewegen. Das Kind soll spüren, dass nun alles in seiner Umgebung zur Ruhe kommt und nicht etwa, dass es bloss vom pulsierenden Leben abgeschnitten wird. Sie werden deshalb vor allem am Anfang auf einige leibgewonnene Gewohnheiten verzichten müssen
  • Aufräumen: Wenn das Kind schlafen soll, soll es durch möglichst nichts mehr abgelenkt werden. Sorgen sie deshalb dafür, dass zumindest der Wickeltisch und der Schlafplatz frei von Spielzeugen sind. Zum Einschlafen genügt ein Kuscheltier völlig. Und wenn es in Ihren Armen einschläft, sollte auch Ihre Umgebung möglichst keine Ablenkung mehr bieten (wie zum Beispiel funkelnde Leuchten).
  • Vorbereitungen: Während die einen Kinder von einem Moment auf den anderen ins Bett wollen und einschlafen können, brauchen andere eine gewisse Zeit der Einstimmung. Dabei hilft zum Beispiel, dass Sie gewisse Dinge schon vorbereiten, wie zum Beispiel Wickeln, den Schlafanzug anziehen oder das Zimmer lüften. Die meisten Kinder helfen dabei auch gerne mit, indem sie zum Beispiel ihr Kuschelten schon mal schlafen legen.
  • Freiwilligkeit: Bedanken Sie schliesslich immer, dass Kinder mindestens so gerne schlafen wie Sie selbst. Sie sollten also eine Haltung entwickeln, die dem Kind zeigt, dass es sich auf etwas freuen darf und nicht dass es "schlafen gehen muss". "Zwangsbeglücken" wäre deshalb höchst kontraproduktiv!

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Das "Zweimalzwei der Erziehung" ist zum Teil noch im Aufbau. Allfällige Fragen oder Feedback sind willkommen: Email

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