Blossstellen: Unterschied zwischen den Versionen

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Häufig geht es aber nicht bloss um Erlebtes, sondern vielmehr um erzieherische Fragen oder um emotionale Erlebnisse des Kinde. Und dann wird die Sache wesentlich heikler: Erstens wird das Kind die entsprechenden Interpretationen kaum verstehen, da es mit der [[Metaebene]] [[Überforderung des Kindes|überfordert]] ist und zweitens dürfte es sich ziemlich ausgeschlossen fühlen, da es ja nicht [[Beachtung|beachtet]] wird, obwohl es eigentlich gerade im Mittelpunkt (der Geschichte) seht. Es sollte deshalb zumindest in Erziehungsfragen ein absolutes Tabu sein, über Kinder in deren Anwesenheit zu sprechen! So gross (und berechtigt!) Ihr Bedürfnis auch ist, erzieherische Fragen zu besprechen, sollten Sie sich trotzdem bemühen, einen Moment zu finden, in dem das Kind nicht anwesend ist oder Sie zumindest nicht hören kann.  
Häufig geht es aber nicht bloss um Erlebtes, sondern vielmehr um erzieherische Fragen oder um emotionale Erlebnisse des Kinde. Und dann wird die Sache wesentlich heikler: Erstens wird das Kind die entsprechenden Interpretationen kaum verstehen, da es mit der [[Metaebene]] [[Überforderung des Kindes|überfordert]] ist und zweitens dürfte es sich ziemlich ausgeschlossen fühlen, da es ja nicht [[Beachtung|beachtet]] wird, obwohl es eigentlich gerade im Mittelpunkt (der Geschichte) seht. Es sollte deshalb zumindest in Erziehungsfragen ein absolutes Tabu sein, über Kinder in deren Anwesenheit zu sprechen! So gross (und berechtigt!) Ihr Bedürfnis auch ist, erzieherische Fragen zu besprechen, sollten Sie sich trotzdem bemühen, einen Moment zu finden, in dem das Kind nicht anwesend ist oder Sie zumindest nicht hören kann.  


Noch schlimmer ist natürlich, wenn Sie das Kind für seine [[Missgeschicke]] oder [[Schwächen]] [[auslachen]], womöglich noch in Anwesenheit von Dritten. Sie würden damit dem Kind zeigen, dass Sie es nur zur Hälfte annehmen, nämlich nur für das, was Sie für gut befinden. Kinder wollen aber, gerade in der Phase der [[Vertrauensbildung]] während den ersten beiden Lebensjahren, vollkommen und ohne Einschränkung [[annehmen|angenommen]] werden. Ansonsten können sie nicht genügend [[Selbstvertrauen]] entwicklen und werden [[schüchtern]].  
Noch schlimmer ist natürlich, wenn Sie das Kind für seine [[Missgeschick|Missgeschicke]] oder [[Schwächen]] [[auslachen]], womöglich noch in Anwesenheit von Dritten. Sie würden damit dem Kind zeigen, dass Sie es nur zur Hälfte annehmen, nämlich nur für das, was Sie für gut befinden. Kinder wollen aber, gerade in der Phase der [[Vertrauensbildung]] während den ersten beiden Lebensjahren, vollkommen und ohne Einschränkung [[annehmen|angenommen]] werden. Ansonsten können sie nicht genügend [[Selbstvertrauen]] entwicklen und werden [[schüchtern]].  


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Version vom 16. Oktober 2017, 21:45 Uhr



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Dass Kinder von ihren eigenen Eltern blossgestellt werden, geschieht wohl selten bewusst, eine Kränkung ist es für das Kind aber trotzdem. Die meisten Blossstellungen sind auch ziemlich subtil, deswegen aber nicht weniger heikel, da das Kind je nachdem mit Schüchternheit oder gar Lügen reagieren wird. Beides mindert das Selbstwertgefühl und sollte deshalb vermieden werden.

Sehr häufig ist zu beobachten, wie Eltern mit anderen Erwachsenen über ihre Kinder in deren Anwesenheit sprechen. Wenn es dabei bloss um das Erzählen von Geschehenem ohne jegliche Interpretation ginge, wäre das noch einigermassen harmlos. Sie sollten sich aber schon auch fragen, wie das für Sie als Erwachsener wäre, wenn Ihre besten Freunde in Ihrer Anwesenheit über Sie sprächen: Fänden Sie das nicht auch zumindest respektlos? So lustig, interessant oder spannend mit Kindern Erlebtes auch sein mag, so vorsichtig sollten Sie damit auch umgehen. In Anwesenheit des Kindes sollten Sie es also zumindest miteinbeziehen, statt einfach über das Kind hinweg zu erzählen. Viele Kinder reagieren übrigens ausgesprochen genervt in solchen Situationen. Denn streng genommen, kann es auch eine Art Verrat sein.

Häufig geht es aber nicht bloss um Erlebtes, sondern vielmehr um erzieherische Fragen oder um emotionale Erlebnisse des Kinde. Und dann wird die Sache wesentlich heikler: Erstens wird das Kind die entsprechenden Interpretationen kaum verstehen, da es mit der Metaebene überfordert ist und zweitens dürfte es sich ziemlich ausgeschlossen fühlen, da es ja nicht beachtet wird, obwohl es eigentlich gerade im Mittelpunkt (der Geschichte) seht. Es sollte deshalb zumindest in Erziehungsfragen ein absolutes Tabu sein, über Kinder in deren Anwesenheit zu sprechen! So gross (und berechtigt!) Ihr Bedürfnis auch ist, erzieherische Fragen zu besprechen, sollten Sie sich trotzdem bemühen, einen Moment zu finden, in dem das Kind nicht anwesend ist oder Sie zumindest nicht hören kann.

Noch schlimmer ist natürlich, wenn Sie das Kind für seine Missgeschicke oder Schwächen auslachen, womöglich noch in Anwesenheit von Dritten. Sie würden damit dem Kind zeigen, dass Sie es nur zur Hälfte annehmen, nämlich nur für das, was Sie für gut befinden. Kinder wollen aber, gerade in der Phase der Vertrauensbildung während den ersten beiden Lebensjahren, vollkommen und ohne Einschränkung angenommen werden. Ansonsten können sie nicht genügend Selbstvertrauen entwicklen und werden schüchtern.

Weiterführende Themen

Übergeordnetes Thema

Vertrauensbildung (erstes Phase der Erziehung)

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