Bedürfnisse der Eltern

Aus 2 x 2 der Erziehung
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ARTIKEL IM AUFBAU / IN ÜBERARBEITUNG!




Die Geburt eines Kindes verändert die Prioritäten der meisten Eltern fundamental. Das Kind steht von einem Tag auf den anderen im Mittelpunkt und der ganze Tagesablauf scheint sich plötzlich nur noch um die Bedürfnisse des Kindes zu drehen. Das ist an sich gut und richtig, doch müssen sich die Eltern trotzdem überlegen, welche eigenen Bedürfnisse auch noch zwingend befriedigt werden müssen. Ansonsten werden sie früher oder später erschöpft sein und darunter nicht nur selbst leiden werden, sondern auch das Kind.

Kinder sind sich sehr wohl bewusst, dass sie wortwörtlich auf Gedeih und Verderb auf ihre Eltern angewiesen sind. Sie sind deshalb schon von Natur aus äusserst kooperativ und haben offensichtlich ein eigenes Interesse am Wohlergehen ihrer Eltern! Die Abwägung zwischen Ihren eigenen und den Bedürfnissen des Kindes ist letzten Endes aber eine Gratwanderung.

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Vertrauensbildung (bis etwa 2 Jahre)

Die ersten zwei Jahre, also die Phase der Vertrauensbildung, sind die weitaus intensivsten in der Entwicklung des Kindes. Das Kind braucht nicht nur sehr viel körperlich Nähe, sondern überhaupt ihr viel Aufmerksamkeit. In dieser Zeit sollten Sie ihm denn auch Priorität einräumen, denn seine Bedürfnisse sind Grundbedürfnisse, die grundsätzlich immer und sofort befriedigt werden sollten. Das heisst insbesondre, dass Sie sich dem schreienden Kind immer sofort annehmen. Bedenken Sie dabei erstens, dass das Kind in dieser Zeit ausschliesslich Grundbedürfnisse hat, also weder bloss Wünsche noch böse Absichten. Zweitens legen Sie in dieser Zeit die Basis für alles, was danach kommt. Denn nur wenn das Kind sich darauf verlassen kann, dass es bedingungslos umsorgt wird, wird es sich in seinem Vertrauen in Sie bestätigt fühlen und kann es entsprechendes Selbstvertrauen aufbauen. Dieses Vertrauen ist absolut zentral.

Wenn Sie diese Basis geschaffen haben, werden Sie danach um ein Mehrfaches "belohnt", denn besser das Vertrauensverhältnis zwischen den Eltern und dem Kind, desto einfacher kann das Kind später auch auf Ihre Bedürfnisse Rücksicht nehmen. Umgekehrt werden Sie kaum nachholen können, was Sie in dieser zeit verpasst haben, weil Ihnen zum Beispiel der Ausgang oder Ihre Freizeit wichtiger waren.

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Willensbildung (etwa 2 bis 4 Jahre)

Bedenkt man also, dass die ersten vier Jahre eines Kindes die weitaus bedeutendsten sind und Sie danach in der Erziehung gewissermassen zurücklehnen können, relativiert sich doch einiges: Nehmen wir mal an, Sie haben drei Kinder, die im Abstand von etwa ein bis zwei Jahren geboren werden, dann wird die intensive Phase insgesamt etwa sieben Jahre dauern. Sieben Jahre "Investition" also dafür, dass Sie nicht nur drei Kindern das Leben geschenkt haben, sondern diese auch noch zu reifen Menschen erzogen haben. Ganz abgesehen von all der Freude, die Sie mit Ihren Kindern in dieser intensiven Zeit erlebt haben.

Alles Wesentliche aber, das Sie in den ersten vier Jahren unterlassen haben, werden Sie später gar nicht mehr oder nur mit unverhältnismässig hohem Aufwand "nachholen" können. „Verzogene“ Kinder werden nicht nur eine grosse Belastung zunächst in den Schulen und später für die Gesellschaft, sondern auch selbst unter ihrem asozialen Verhalten leiden (beziehungsweise in aufwendigen Therapien lernen, ihr Verhalten zu ändern).

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Gratwanderung

Wenn Sie zu Beginn Ihre eigenen Bedürfnisse zurückstellen müssen, heisst das noch lange nicht, dass Sie sich deshalb bis zur Erschöpfung verausgaben sollen. Das wäre ja auch für das Kind nicht gut, da es auf Ihre gesunde Verfassung angewiesen ist. Es geht lediglich darum, dass Sie Ihre Bedürfnisse und die der Kinder gegeneinander abwägen und sich bewusst entscheiden. Im Zweifelsfalle wird es sich aber für alle Beteiligten lohnen, wenn Sie als Eltern zunächst ein wenig zurückstecken. Denn gerade die Befriedigung der Grundbedürfnisse des Kindes in den beiden ersten Lebensjahren erträgt keinen Aufschub und keine Entschuldigung: Kinder, die in dieser Zeit nicht sofort gestillt werden oder nicht genügend getröstet werden, entwickeln ein ewiges Nachholbedürfnis, dessen Befriedigung ein Vielfaches an Aufwand bedeutet!

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Weiterführende Themen

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Übergeordnetes Thema

Willensbildung (zweite Phase der Erziehung)

Fragen und Feedback

Das "Zweimalzwei der Erziehung" ist zum Teil noch im Aufbau. Allfällige Fragen oder Feedback sind willkommen: Email

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