Verstand des Kindes: Unterschied zwischen den Versionen

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===Vergangenheit und Zukunft===
===Vergangenheit und Zukunft===
Kinder leben in den ersten Jahren noch voll und ganz im [[Hier und Jetzt]], sie können sich weder die Vergangenheit noch die Zukunft vorstellen, weshalb sie sich denn auch weder für das Gestrige noch das Morgige interessieren. Bedenken Sie, dass dieser Zustand eine wunderbare Gabe ist, nach der viele Erwachsene zum Beispiel in der Meditation suchen. Halten Sie sich deshalb zurück mit Erzählungen aus der Vergangenheit des Kindes oder Ankündigungen von kommenden Ereignissen. Wenn Sie einem Kleinkind zum Beispiel sagen, dass es morgen zur Grossmutter geht, wird es das als unmittelbar folgendes Ereignis verstehen. Es genügt völlig, dass Sie ihm eine halbe Stunde vor dem Verlassen des Hauses sagen, wohin es geht. Das Leben in der Gegenwart ist auch ein entscheidender Faktor bei Themen wie [[Trennung]], [[Fremdbetreuung]] und [[Wiedersehen]]: Wenn Sie weg sind, existieren Sie für das Kind nicht mehr. Es braucht deshalb schon ein gut entwickeltes Vertrauensverhältnis, wenn Ihr Kind Sie einfach soll loslassen können, ansonsten es sich fürchtet, [[Verlassen werden|verlassen zu werden]]. Erst durch vielfache Wiederholung erfährt das Kind, dass es sich darauf [[Verlässlichkeit|verlassen]] kann, dass Sie immer wieder kommen. Zuvor kann es sich unter dem Wiedersehen schlicht nichts vorstellen!
Kinder leben in den ersten Jahren noch voll und ganz im [[Hier und Jetzt]], sie können sich weder die Vergangenheit noch die Zukunft vorstellen, weshalb sie sich denn auch weder für das Gestrige noch das Morgige interessieren. Bedenken Sie, dass dieser Zustand eine wunderbare Gabe ist, nach der viele Erwachsene zum Beispiel in der Meditation suchen. Halten Sie sich deshalb zurück mit Erzählungen aus der Vergangenheit des Kindes oder Ankündigungen von kommenden Ereignissen. Wenn Sie einem Kleinkind zum Beispiel sagen, dass es morgen zur Grossmutter geht, wird es das als unmittelbar folgendes Ereignis verstehen. Es genügt völlig, dass Sie ihm eine halbe Stunde vor dem Verlassen des Hauses sagen, wohin es geht. Das Leben in der Gegenwart ist auch ein entscheidender Faktor bei Themen wie [[Trennung]], [[Fremdbetreuung]] und [[Wiedersehen]]: Wenn Sie weg sind, existieren Sie für das Kind nicht mehr. Es braucht deshalb schon ein gut entwickeltes Vertrauensverhältnis, wenn Ihr Kind Sie einfach soll loslassen können, ansonsten es sich fürchtet, für immer (!) [[Verlassen werden|verlassen zu werden]]. Erst durch vielfache Wiederholung erfährt das Kind, dass es sich darauf [[Verlässlichkeit|verlassen]] kann, dass Sie immer wieder kommen. Zuvor kann es sich unter dem Wiedersehen schlicht nichts vorstellen!


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