Grenzüberschreitungen der Eltern: Unterschied zwischen den Versionen

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==Zwangsbeglückung==
==Zwangsbeglückung==
Eltern wollen in aller Regel ja "nur das Beste" für ihre Kinder. Und selbstverständlich kennt kaum jemand die Kinder und deren Bedürfnisse besser als deren eigene Eltern. Trotzdem dürfen Eltern nicht vergessen, dass letztlich nur das Kind selbst weiss, was es will und was ihm gut tut. Sie sollten sich deshalb nicht in allzu grosser Sicherheit wiegen,  wenn Sie meinen, immer genau zu wissen, was Ihr Kind braucht. Denn das Kind hat eine eigene [[Persönlichkeit]], die sich auch den Eltern nie ganz erschliessen wird. Sie tun deshalb gut daran, das Kind besser mehr als weniger zu fragen, ob Sie ihm zum Beispiel helfen sollen oder ob es hochgenommen werden will. Ansonsten ist die Gefahr gross, dass Sie das Kind [[Zwangsbeglücken|zwangsbeglücken]], das heisst ihm gegen seinen Willen Gutes antun wollen. Das vermeintlich Gute ist dann von zweifelhaftem Wert, so zum Beispiel:
Eltern wollen in aller Regel ja "nur das Beste" für ihre Kinder. Und selbstverständlich kennt kaum jemand die Kinder und deren Bedürfnisse besser als deren eigene Eltern. Trotzdem dürfen Eltern nicht vergessen, dass letztlich nur das Kind selbst weiss, was es will und was ihm gut tut. Sie sollten sich deshalb nicht in allzu grosser Sicherheit wiegen,  wenn Sie meinen, immer genau zu wissen, was Ihr Kind braucht. Denn das Kind hat eine eigene [[Persönlichkeit]], die sich auch den Eltern nie ganz erschliessen wird. Sie tun deshalb gut daran, das Kind besser einmal zu viel als einmal zu wenig zu fragen, ob Sie ihm zum Beispiel helfen sollen oder ob es hochgenommen werden will. Ansonsten ist die Gefahr gross, dass Sie das Kind [[Zwangsbeglücken|zwangsbeglücken]], das heisst ihm gegen seinen Willen Gutes antun wollen. Das vermeintlich Gute ist dann von zweifelhaftem Wert, so zum Beispiel:
* '''Unverlangte Hilfe''': [[Helfen]] Sie Ihrem Kind nur dann, wenn es auch danach verlangt. Am Anfang kann sich das Kind zwar erst sehr subtil mitteilen (insbesondere durch seine [[Mimik]] und [[Gestik]]), doch schon bald kann sich das Kind sehr klar verständlich machen, wenn es Hilfe braucht. Im Zweifel sollten Sie besser länger [[Warten der Eltern|warten]] und zunächst einmal seinen [[Fähigkeiten]] [[Vertrauen der Eltern|vertrauen]] [[Lernen der Eltern|lernen]].  
* '''Unverlangte Hilfe''': [[Helfen]] Sie Ihrem Kind nur dann, wenn es auch danach verlangt. Am Anfang kann sich das Kind zwar erst sehr subtil mitteilen (insbesondere durch seine [[Mimik]] und [[Gestik]]), doch schon bald kann sich das Kind sehr klar verständlich machen, wenn es Hilfe braucht. Im Zweifel sollten Sie besser länger [[Warten der Eltern|warten]] und zunächst einmal seinen [[Fähigkeiten]] [[Vertrauen der Eltern|vertrauen]] [[Lernen der Eltern|lernen]].  
* '''Unnötiger Schutz''': Ähnliches gilt, wenn Sie meinen Ihr Kind [[schützen]] zu müssen, obwohl es das gar  nicht braucht. Das geschieht zwar regelmässig in bester (und manchmal auch absolut notwendiger) Absicht, doch sehr häufig eben auch völlig unnötig und daher [[kontraproduktiv]]. Wenn das Kind zum Beispiel aufzustehen beginnt, sollten Sie es auch hinfallen lassen, denn es braucht diese Erfahrung unbedingt, ansonsten es das Gefühl für das Gleichgewicht nicht entwickeln kann. Bei den meisten [[Gefahren]] handelt es sich durchwegs um mehr oder weniger harmlose Bagatellgefahren, also solche, die dem Kind vielleicht weh tun können, ansonsten aber eine keinerlei Verletzungen verursachen.
* '''Unnötiger Schutz''': Ähnliches gilt, wenn Sie meinen Ihr Kind [[schützen]] zu müssen, obwohl es das gar  nicht braucht. Das geschieht zwar regelmässig in bester (und manchmal auch absolut notwendiger) Absicht, doch sehr häufig eben auch völlig unnötig und daher [[kontraproduktiv]]. Wenn das Kind zum Beispiel aufzustehen beginnt, sollten Sie es auch hinfallen lassen, denn es braucht diese Erfahrung unbedingt, ansonsten es das Gefühl für das Gleichgewicht nicht entwickeln kann. Bei den meisten [[Gefahren]] handelt es sich durchwegs um mehr oder weniger harmlose Bagatellgefahren, also solche, die dem Kind vielleicht weh tun können, ansonsten aber eine keinerlei Verletzungen verursachen.

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