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Leben ist immer und zwingend mit Risiken verbunden. Das beginnt schon mit der Geburt, wenn sich das Kind entschieden hat, den schützenden Mutterleib zu verlassen und sich in die unbekannte Welt zu begeben. Entscheidend in der Erziehung ist denn auch nicht die Vermeidung von Risiken, sondern dass das Kind ein Gespür für Risiken entwickeln kann, sodass aus seinem bereits angeborenen Instinkt Intuition werden kann.

Ein grosses Problem von Risiken ist deren schwierige Einschätzung. Während im allgemeinen das Risiko kalkuliert wird als Produkt aus der Eintrittswahrscheinlichkeit und der Schadenschwere, zeigt die Erfahrung, dass die meisten Menschen die Schadenschwere zu hoch und die Eintrittswahrscheinlichkeit zu tief einschätzen. So kommt es zum Beispiel, dass die meisten Menschen viel mehr Angst vor dem Fliegen als dem Autofahren haben, obwohl das Risiko eigentlich gerade umgekehrt zu ist (Autofahren ist statistisch gesehen etwa 300 mal gefährlicher, gemessen an den Verletzten und Toten pro Personenkilometer).

Risiko von Krankheit und Unfällen

Die beiden Faktoren des Risikos sind beim Laufen lernen besonders einfach zu verstehen: Das Kind fällt unzählige Male hin, ohne sich im geringsten zu verletzen. Demgegenüber reicht bei älteren Menschen schon ein einmaliger, wenn auch meist seltener, Sturz um gravierende Verletzungen auszulösen.

Kinder können denn auch bestens mit Risiken umgehen, das heisst sie sind erstens mutig und können zweitens Misserfolge und Schmerzen in Kauf nehmen (jedenfalls sofern sie allenfalls auch getröstet werden). Als Erwachsene mit all unseren Erfahrungen konnten wir hingegen ein sehr feines Gespür beim Abwägen von Risiken entwickeln und gehen je länger desto vorsichtiger durchs Leben. Kinder müssen aber alles erst noch selbst erfahren, ansonsten sie nicht lernen können, Aufwand und Ertrag vernünftig gegeneinander abwägen zu können!

Lassen Sie also Kinder grundsätzlich jedes Risiko eingehen, das sie von sich aus wählen. Ausgenommen sind natürlich Gefahren, die zu eigentlichen Verletzungen führen können. Wenn das Kleinkind beispielweise am Stuhl zerrt, besteht offensichtlich das Risiko, dass dieser umfällt und dem Kind weh tun kann. Bloss: eine Verletzungsgefahr besteht kaum! Deshalb ist von Ihrer Seite auch nicht mehr als eine Warnung nötig, ausprobieren lassen dürfen Sie das Kind dann ruhig selbst. Denn nur so hat es erstens gelernt, dass es "gefährlich" werden kann, wenn es einfach beliebig an Stühlen reisst. Und zweitens hat es gelernt, dass die Warnungen der Eltern Sinn machen, sodass es Ihnen später viel eher vertraut, wenn Sie es davor warnen müssen, am Bücherregal zu zerren (was dann tatsächlich zu ernsthaften Verletzungen führen kann). Haben Sie ihm jedoch dauernd den Stuhl mit Ihren schützenden Händen gehalten, hat es die (noch harmlose) Erfahrung nicht machen können und wird mit grösster Wahrscheinlichkeit zu einem späteren Zeitpunkt, in dem Sie es nicht mehr unter dauernder Aufsicht haben, am Bücherregal reissen und sich womöglich ernsthaft verletzen. Zusammengefasst könnte man auch sagen: Die Erfahrung von kleinen Risiken schützt vor grösseren Risiken!

Betrachten Sie Ihre Warnungen als blossen Rat, den das Kind annehmen oder sein lassen darf. Und achten Sie zudem darauf, dass aus Ihren Warnungen keine Drohungen oder gar Prophezeiungen werden. Das ist nämlich nicht bloss unnötig, sondern geradezu kontraproduktiv!

Kinder haben aber eine Unmenge zu lernen, also müssen sie auch riskant sein dürfen. Das Spannendste dabei ist übrigens, dass Kinder in aller Regel nur solche Risiken eingehen, deren Folgen sie ungefähr abschätzen können. Am Augenfälligsten ist das, wenn sie von irgendwo herunter springen wollen: Lassen Sie das Kind unbedingt von Anfang an selbst entscheiden, ob es sich das zutraut! Übernehmen Sie nämlich die Entscheidung, wird es die Erfahrung nie machen können und kein Gespür dafür entwickeln können, welche Risiken es eingehen kann und welche nicht. Denn irgendwann wird es dann doch Gelegenheit haben selbst zu entscheiden, weil Sie gerade nicht anwesend sind und mit dem Risiko nicht vernünftig umgehen können, weil es nie im Kleinen üben durfte!

(Text folgt)

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Risiko des Missbrauchs

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Risiko von Armut und sozialem Ausschluss

(Text folgt)

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Risiko der Erziehung

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Weiterführende Themen

Übergeordnetes Thema

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Das "Zweimalzwei der Erziehung" ist zum Teil noch im Aufbau. Allfällige Fragen oder Feedback sind willkommen: Email




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