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Unter Metaebene verstehen wir im Zusammenhang mit Erziehung nicht die Erziehung selbst, sondern das Gespräch über das Thema Erziehung. Dieser Austausch kann sehr wichtig sein, zumal die meisten Eltern ja ohne irgendeine pädagogische Ausbildung "ins kalte Wasser geworfen" werden. Die entsprechenden Angebote, sind denn auch vielseitig (dieses [[My_wiki:Über_Erziehung|Wiki]] gehört selbstredend auch dazu). Zudem haben sich heute die meisten Eltern von einer [[autoritär|autoritären]] Erziehung verabschiedet und betrachten ihre Aufgabe vermehrt als eine [[partnerschaftliche Erziehung|partnerschaftliche]].
Unter Metaebene verstehen wir im Zusammenhang mit Erziehung nicht die Erziehung selbst, sondern das Gespräch über das Thema Erziehung. Dieser Austausch kann sehr wichtig sein, zumal die meisten Eltern ja ohne irgendeine pädagogische Ausbildung "ins kalte Wasser geworfen" werden. Die entsprechenden Angebote, sind denn auch vielseitig (dieses [[My_wiki:Über_Erziehung|Wiki]] gehört selbstredend auch dazu). Zudem haben sich heute die meisten Eltern von einer [[autoritär|autoritären]] Erziehung verabschiedet und betrachten ihre Aufgabe vermehrt als eine [[partnerschaftliche Erziehung|partnerschaftliche]].


Diese an sich begrüssenswerte Entwicklung kann aber zu einer Art Missverständnis führen, nämlich dann, wenn Eltern schon in den ersten Jahren beginnen, mit ihren Kindern über ihren Erziehungsstil zu sprechen. Das beginnt zum Beispiel mit simplen [[Psychologisieren|Psychologisierungen]] wie „Du respektierst meine Bedürfnisse nicht“, die Kindern vorgehalten werden.
Diese an sich begrüssenswerte Entwicklung kann aber zu einer Art Missverständnis führen, nämlich dann, wenn Eltern schon in den ersten Jahren beginnen, mit ihren Kindern über ihren Erziehungsstil zu sprechen. Das beginnt zum Beispiel mit [[Psychologisieren|Psychologisierungen]] wie „Du respektierst meine Bedürfnisse nicht“, die Kindern vorgehalten werden. Kinder sind damit regelmässig [[Überforderung des Kindes|überfordert]], und zwar gleich mehrfach: Erstens kann ein Kind noch nicht über sich selbst reflektieren (in dr Regel beinet diese Fähigkeit etwa mit der [[Pubertät]]) und zweitens versteht es die dazu verwendeten Worte noch gar nicht.


Ich halte das aus zwei Gründen für sehr gefährlich. Erstens wird das Kind damit überfordert: Kinder sind in der Regel erst ab der > Pubertät fähig, über Beziehungen zu reflektieren. Vorher können Sie zwar sagen, dass ihnen etwas gefällt oder missfällt, aber sie können eine Beziehung noch nicht aus einer übergeordneten Sichtweise betrachten. Sie kämen notabene auch gar nie von sich aus auf solche Ideen. Die zweite Überforderung liegt darin, dass Sie Ihrem Kind eine partnerschaftliche Ebene anbieten, die der natürlichen > Hierarchie, die zwischen Eltern und Kindern besteht, zuwider läuft.
Ich halte das aus zwei Gründen für sehr gefährlich. Erstens wird das Kind damit überfordert: Kinder sind in der Regel erst ab der > Pubertät fähig, über Beziehungen zu reflektieren. Vorher können Sie zwar sagen, dass ihnen etwas gefällt oder missfällt, aber sie können eine Beziehung noch nicht aus einer übergeordneten Sichtweise betrachten. Sie kämen notabene auch gar nie von sich aus auf solche Ideen. Die zweite Überforderung liegt darin, dass Sie Ihrem Kind eine partnerschaftliche Ebene anbieten, die der natürlichen > Hierarchie, die zwischen Eltern und Kindern besteht, zuwider läuft.

Version vom 5. Oktober 2017, 11:53 Uhr



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Unter Metaebene verstehen wir im Zusammenhang mit Erziehung nicht die Erziehung selbst, sondern das Gespräch über das Thema Erziehung. Dieser Austausch kann sehr wichtig sein, zumal die meisten Eltern ja ohne irgendeine pädagogische Ausbildung "ins kalte Wasser geworfen" werden. Die entsprechenden Angebote, sind denn auch vielseitig (dieses Wiki gehört selbstredend auch dazu). Zudem haben sich heute die meisten Eltern von einer autoritären Erziehung verabschiedet und betrachten ihre Aufgabe vermehrt als eine partnerschaftliche.

Diese an sich begrüssenswerte Entwicklung kann aber zu einer Art Missverständnis führen, nämlich dann, wenn Eltern schon in den ersten Jahren beginnen, mit ihren Kindern über ihren Erziehungsstil zu sprechen. Das beginnt zum Beispiel mit Psychologisierungen wie „Du respektierst meine Bedürfnisse nicht“, die Kindern vorgehalten werden. Kinder sind damit regelmässig überfordert, und zwar gleich mehrfach: Erstens kann ein Kind noch nicht über sich selbst reflektieren (in dr Regel beinet diese Fähigkeit etwa mit der Pubertät) und zweitens versteht es die dazu verwendeten Worte noch gar nicht.

Ich halte das aus zwei Gründen für sehr gefährlich. Erstens wird das Kind damit überfordert: Kinder sind in der Regel erst ab der > Pubertät fähig, über Beziehungen zu reflektieren. Vorher können Sie zwar sagen, dass ihnen etwas gefällt oder missfällt, aber sie können eine Beziehung noch nicht aus einer übergeordneten Sichtweise betrachten. Sie kämen notabene auch gar nie von sich aus auf solche Ideen. Die zweite Überforderung liegt darin, dass Sie Ihrem Kind eine partnerschaftliche Ebene anbieten, die der natürlichen > Hierarchie, die zwischen Eltern und Kindern besteht, zuwider läuft.

Beginnen Sie also mit Ihren Kinder über Erziehungsfragen zu sprechen, wenn diese von sich aus damit kommen oder wenn sie spüren, dass das Kind reif für die Selbstreflexion ist. Zuvor liegen Erziehungsfragen in Ihrer Verantwortung als Eltern und eine Beteiligung der Kinder ist weder nötig noch angemessen. Dies sollten sie sich insbesondere als Alleinerziehender bewusst sein, da Ihnen möglicherweise ein ständiger > Partner für den Austausch fehlt und Sie dadurch in Versuchung kommen, Erziehungsfragen mit den Kindern zu besprechen. – Suchen Sie sich also dafür entweder andere Eltern in gleicher Situation oder professionelle Hilfe.

Weiterführende Themen

  • Erziehungsprinzipien
  • Pubertät
  • Überforderung der Kinder
  • Partnerersatz

Weiterführende Themen

Übergeordnetes Thema

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Fragen und Feedback

Das "Zweimalzwei der Erziehung" ist zum Teil noch im Aufbau. Allfällige Fragen oder Feedback sind willkommen: Email




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