Übergangsobjekte

Aus 2 x 2 der Erziehung
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ARTIKEL IM AUFBAU / IN ÜBERARBEITUNG!




Plüschtiere, Kuscheldecken, „Nuschi“ und ähnliche Dinge, ermöglichen dem Kind eine Art virtuelle Brücke zu den Eltern, insbesondere zur Mutter, zu schlagen, wenn diese gerade nicht in Reichweite sind, zum Beispiel während dem Schlaf im eigenen Bett. Diese Brücke wird wichtig, wenn das Kind sich selbst und seine Umgebung nicht mehr als ein Ganzes erfährt, sondern mehr und mehr versteht, dass es ein von der Umgebung eigenständiges Wesen ist (typischerweise beginnen Kinder in dieser Übergangsphase denn auch zu fremdeln). Um diese Trennung zu überbrücken, braucht das Kind etwas Vertrautes, das es wieder mit seiner Mutter verbindet.

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Nutzen

Wenn das Kind zur Welt kommt, nimmt es sich immer noch vollkommen als eins mit dieser wahr. Und da dieses Universum zunächst die Mutter ist, vor allem wenn es gestillt wird, wird ihm, sobald die Mutter nicht mehr genügend nahe bei ihm ist, etwas Substanzielles fehlen, oder anders gesagt: es fühlt sich nicht mehr als ein Ganzes. Erst mit der Zeit lernt das Kind, zwischen sich und seiner Umwelt zu unterscheiden, dass es ein “Ich"und ein "Du" gibt. Die eigene Wahrnehmung als eigenständiges Individuum mag zwar spannend sein, kann aber auch Angst auslösen. Am einfachsten wäre natürlich, das Kind immer am Körper zu tragen, wie es ja noch vielerorts üblich ist oder zumindest üblich war. Leider lässt ist das in unserer westlichen Zivilisation kaum mehr möglich.

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Verantwortung

Sobald das Kind noch selbständiger wird (insbesondere laufen kann), sollten Sie ihm mehr und mehr die Sorge für den Teddybären (oder was auch immer) überlassen. So lernt das Kind schon früh, Verantwortung für das zu übernehmen, was ihm wichtig ist. Gleiches sollte übrigens auch für den Schnuller gelten: Bestimmen Sie zum Beispiel einen Hosensack, wo der Schnuller versorgt wird und vom Kind bei Bedarf wieder selbst gefunden wird. Mit der Zeit wird es auch genügen, das Kind zu fragen, ob es den Teddy mitnehmen will und es wird ihn allenfalls selbst in seinem Rucksack verstauen (oder eben entscheiden, dass es ihn nicht braucht). Solche kleinen Aufgaben fördern die Kompetenz des Kindes und somit seine Selbständigkeit.

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Ersatzbefriedigung und Überfluss

Übergangsobjekte dürfen nicht dazu dienen, das Kind einfach zu vertrösten, wenn es eigentlich wirklichen Trost braucht. Genauso wenig, wie es nicht genügt, dem schreienden Kind einfach den Schnuller in den Mund zu schieben, genügt es nicht, dem weinenden Kind bloss ein Plüschtier in die Arme zu drücken. Nehmen Sie Ihr Kind in die Arme und warten Sie still, bis es sich wieder beruhigt hat. Wirklicher Trost ein Grundbedürfnis und durch nichts zu ersetzen!

Noch schlimmer ist es, wenn Kinder mit Plüschtieren geradezu überhäuft werden, bloss weil diese heutzutage überall derart billig verfügbar sind. Überfluss ist für Kinder mehr als ein Luxusproblem und kann sich höchst kontraproduktiv auswirken. Sie werden sich deshalb als Eltern unter Umständen gezwungen sehen, Freunde und Bekannte freundlich, aber bestimmt darauf aufmerksam zu machen, dass Ihre Kinder schon genügend Plüschtiere haben. Betrachten Sie das nicht etwa als Unhöflichkeit, sondern als Schutz Ihrer eigenen Kinder!

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Abgewöhnung

Wie lange das Kind den Teddybär oder das "Nuschi" braucht, dürfen Sie ruhig ihm selbst überlassen. Es wird irgendwann, früh oder später, selbst entscheiden, ob es das noch braucht, ähnlich wie beim Abstillen oder beim Trocken werden. Und es ist auch völlig unproblematisch, wenn die Kindheitserinnerungen noch im Regal des Jugendlichen stehen. Machen Sie sich also niemals darüber lustig, bloss weil Sie der Meinung sind, dass doch nun endlich die Zeit vorüber sei, zumal, anders als etwa beim Schnuller, überhaupt keine gesundheitlichen Risiken auszumachen wären!

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Fragen und Feedback

Das "Zweimalzwei der Erziehung" ist zum Teil noch im Aufbau. Allfällige Fragen oder Feedback sind willkommen: Email


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