Willensbildung: Unterschied zwischen den Versionen

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===Vertrauen und Wille===
===Vertrauen und Wille===
Der Wille ist vor allem anfangs nicht nur eine enorm starke, sondern meist auch sehr ungestüme Kraft, mit der Kinder oft selbst noch überfordert sind. Umso wichtiger ist es, dass sich Ihr Kind darauf verlassen kann, dass Sie ihm [[Grenzen|Leitplanke]] und [[Widerstand der Eltern|Sparringspartner]] sind. Das setzt eine solide [[Vertrauensbildung|Vertrauensbasis]] voraus. Nur wenn das [[Vertrauen des Kindes]] in Sie schon zuvor genügend bestätigt worden ist, wird es nun auch Ihren wohlwollenden [[Widerstand der Eltern|Widerstand]] als solchen [[Respekt des Kindes|respektieren]] können.  
Der Wille ist vor allem anfangs nicht nur eine enorm starke, sondern meist auch sehr ungestüme Kraft, mit der Kinder oft selbst noch überfordert sind. Umso wichtiger ist es, dass sich Ihr Kind darauf verlassen kann, dass Sie ihm [[Grenzen|Leitplanke]] und [[Widerstand der Eltern|Sparringspartner]] sind. Das setzt eine solide [[Vertrauensbildung|Vertrauensbasis]] voraus. Denn nur wenn das [[Vertrauen des Kindes]] in Sie schon zuvor genügend bestätigt worden ist, wird es nun auch Ihren wohlwollenden [[Widerstand der Eltern|Widerstand]] als solchen [[Respekt des Kindes|respektieren]] können.  


Oder anders gesagt: nur wenn Sie zuvor [[Lernen der Eltern|gelernt]] haben, wirklich [[Ja der Eltern|"Ja"]] zu sagen, können Sie dem Kind auch konsequent [[Nein der Eltern|"Nein!"]] sagen, beziehungsweise kann das Kind mit diesem "Nein!" umgehen. Das zeigt sich zum Beispiel mit Medikamenten, die ein Kind nicht einfach so einzunehmen bereit ist, die Sie ihm aber auch nicht einfach in den Mund stopfen dürfen: Wenn das Kind zuvor, das heisst in den beiden ersten Lebensjahren, die Erfahrung machte, dass es nie zum Essen gezwungen wurde, aber umgekehrt immer Essen bekam, wenn es Hunger hatte, wurde sein [[Vertrauen des Kindes|Vertrauen]] in seine Eltern bestätigt. Dieses Vertrauen wird nämlich notwendig sein, wenn das Kind ein Medikament nehmen soll, ohne dass es den Zusammenhang zur Heilung erkennen kann (zumal viele Medikamente bei der Einnahme auch noch eher unangenehm sind): Als Eltern können Sie noch einen Moment warten und dem Kind ruhig erklären, wie das mit den Medikamenten funktioniert (oder das Kind daran erinnern, dass Sie selbst auch schon dies oder jenes genommen haben und danach die Schmerzen wieder weggingen). In aller Regel wird das Kind das Medikament dann ohne weiteres einnehmen.
Oder anders gesagt: nur wenn Sie zuvor [[Lernen der Eltern|gelernt]] haben, wirklich [[Ja der Eltern|"Ja"]] zu sagen, können Sie dem Kind auch konsequent [[Nein der Eltern|"Nein!"]] sagen, beziehungsweise kann das Kind mit diesem "Nein!" umgehen. Das zeigt sich zum Beispiel mit Medikamenten, die ein Kind nicht einfach so einzunehmen bereit ist, die Sie ihm aber auch nicht einfach in den Mund stopfen dürfen: Wenn das Kind zuvor, das heisst in den beiden ersten Lebensjahren, die Erfahrung machte, dass es nie zum Essen gezwungen wurde, aber umgekehrt immer Essen bekam, wenn es Hunger hatte, wurde sein [[Vertrauen des Kindes|Vertrauen]] in seine Eltern bestätigt. Dieses Vertrauen wird nämlich notwendig sein, wenn das Kind ein Medikament nehmen soll, ohne dass es den Zusammenhang zur Heilung erkennen kann (zumal viele Medikamente bei der Einnahme auch noch eher unangenehm sind): Als Eltern können Sie noch einen Moment warten und dem Kind ruhig erklären, wie das mit den Medikamenten funktioniert (oder das Kind daran erinnern, dass Sie selbst auch schon dies oder jenes genommen haben und danach die Schmerzen wieder weggingen). In aller Regel wird das Kind das Medikament dann ohne weiteres einnehmen.

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