Willensbildung: Unterschied zwischen den Versionen

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2.386 Bytes hinzugefügt ,  21. März 2023
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Eltern haben nur dann den Mut, dem Kind laut und deutlich "Nein!" zu sagen, wenn sie dem Kind auch [[zutrauen]], mit den [[Konsequenzen]] umgehen zu können. Ansonsten werden sie dem Kind höchstens [[Jein|halbherzig]] Widerstand leisten, dafür immer wieder und solange, bis es ihnen womöglich verleidet ist und sich das Kind schliesslich durchgesetzt hat. Die andere, nicht minder [[kontraproduktiv|kontraproduktive]] Variante ist die, dass die Eltern so lange zuwarten, bis sie "explodieren" und das Kind mit roher Gewalt stoppen.
Eltern haben nur dann den Mut, dem Kind laut und deutlich "Nein!" zu sagen, wenn sie dem Kind auch [[zutrauen]], mit den [[Konsequenzen]] umgehen zu können. Ansonsten werden sie dem Kind höchstens [[Jein|halbherzig]] Widerstand leisten, dafür immer wieder und solange, bis es ihnen womöglich verleidet ist und sich das Kind schliesslich durchgesetzt hat. Die andere, nicht minder [[kontraproduktiv|kontraproduktive]] Variante ist die, dass die Eltern so lange zuwarten, bis sie "explodieren" und das Kind mit roher Gewalt stoppen.
Die Antwort der Eltern heisst nämlich ganz einfach, aber [[laut und deutlich]], [[Nein der Eltern|„Nein!“]]. Es genügt ein einziges "Nein!". Vorausgesetzt Sie bleiben [[konsequent]] dabei. Das heisst beim Kind bleiben und [[Geduld der Eltern|geduldig]] abwarten, bis es dieses „Nein“ akzeptiert hat. Wichtig ist dabei, dass Sie das Kind keinesfalls verlassen, sondern ruhig neben ihm bleiben, auch wenn es auf dem Rücken liegt und wild um sich schreit. Sie brauchen das Kind weder zu halten noch mit ihm zu sprechen (zumal es sich mit grösster Wahrscheinlichkeit gegen beides mit Händen und Füssen wehren wird!). Konzentrieren Sie sich dafür darauf, dass Sie das Kind auch in dieser Situation bedingungslos lieben: Vertrauen Sie ihm, dass es sich von alleine wieder beruhigt und danach etwas ganz Wichtiges gelernt hat: Es darf seinen eigenen Willen haben, doch kann dieser auf Grenzen seiner Umwelt stossen und muss entsprechend gebändigt werden. Denn mit einer solch enormen Kraft muss das Kind erst umzugehen lernen. Dazu braucht es seine Eltern als eine Art Sparringspartner: Als Eltern müssen Sie hinstehen und Widerstand leisten. Wenn das Kind Sie zum Beispiel [[Schlagendes Kind|schlägt]] (was in dieser Phase häufig vorkommt und an sich völlig normal ist!), dürfen Sie es weder zurückschlagen noch einfach davor ausweichen. Rufen Sie stattdessen sofort und laut [[Nein der Eltern|„Nein!“]] (Sie können auch "Halt!" oder "Stop!" rufen, doch ist das bereits eine  Abschwächung von "Nein!"). Sie dürfen das Kind dabei auch richtig anschreien. Im Extremfall können sie dem tretenden Kind auch einmal die Kante der Schuhsohle hinhalten, sodass es seine Kraft körperlich zu spüren bekommt. Wichtig ist dabei, dass Sie das Kind nie angreifen, sondern ausschliesslich seine Angriffe abwehren. Tun Sie es aber in voller Überzeugung und suchen Sie den Blickkontakt. Zögern Sie keine Sekunde und reagieren Sie lieber einmal zu heftig. Wenn Sie nämlich mehrmals und in abgeschwächter Form reagieren, werden Sie ein Kind, in dem gerade der Willen zu explodieren beginnt, niemals überzeugen können und es wird Ihr Zögern als Schwachpunkt verstehen, den es auszunutzen gilt. Wenn das Kind aber von seinen Eltern keine Grenzen erhält, wird es diese ausserhalb zu suchen beginnen, was dann regelmässig mit unkontrollierbaren [[Gefahren]] verbunden ist.


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