Lernen der Eltern: Unterschied zwischen den Versionen

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===Lernen, Grenzen zu setzen===
===Lernen, Grenzen zu setzen===
Nachdem sich die meisten Eltern von einem betont [[Autoritäre Erziehung|autoritativen Erziehungsstil]] früherer Zeiten losgesagt haben, fällt es ihnen heutzutage vielfach schwer, angemessen [[Grenzen]] zu setzen. Sie verfallen dann nur allzu oft einem [["Laissez faire" Erziehung|"Laissez faire"-Stil]], das heisst, sie dulden einfach alles, was den Kindern an Sinnigem und Unsinnigem so einfällt. Das wird einerseits für die Eltern sehr schnell problematisch (da auch ihre noch so grosse [[Toleranz der Eltern|Toleranz]] früher oder später erschöpft sein wird) und für die [[Umgebung]] äusserst mühsam (da sich zum Beispiel die Schule in erster Linie um die Wissensvermittlung und nicht um die [[Nacherziehung]] der Schüler sollte sorgen können), andererseits aber vor allem für die Kinder selbst höchst gefährlich. Denn ihr [[Wille]], der sich in der Regel ab etwa dem dritten Lebensjahr zu entwickeln beginnt, verlangt Widerstand, ansonsten er sehr schnell auszuarten und zu überborden droht. Eltern müssen deshalb lernen
Nachdem sich die meisten Eltern von einem betont [[Autoritäre Erziehung|autoritativen Erziehungsstil]] früherer Zeiten losgesagt haben, fällt es ihnen heutzutage vielfach schwer, angemessen [[Grenzen]] zu setzen. Sie verfallen dann nur allzu oft einem [["Laissez faire" Erziehung|"Laissez faire"-Stil]], das heisst, sie dulden einfach alles, was den Kindern an Sinnigem und Unsinnigem so einfällt. Das wird einerseits für die Eltern sehr schnell problematisch (da auch ihre noch so grosse [[Toleranz der Eltern|Toleranz]] früher oder später erschöpft sein wird) und für die [[Umgebung]] äusserst mühsam (da sich zum Beispiel die Schule in erster Linie um die Wissensvermittlung und nicht um die [[Nacherziehung]] der Schüler sollte sorgen können), andererseits aber vor allem für die Kinder selbst höchst gefährlich. Denn ihr [[Wille]], der sich in der Regel ab etwa dem dritten Lebensjahr zu entwickeln beginnt, verlangt [[Widerstand der Eltern|Widerstand]], ansonsten er sehr schnell auszuarten und zu überborden droht. Eltern müssen deshalb lernen
* [[Nein der Eltern|"Nein!"]] zu sagen,
* [[Nein der Eltern|"Nein!"]] zu sagen,
* mit [[Toben|Tobsuchtsanfällen]] umzugehen und schliesslich
* mit [[Toben|Tobsuchtsanfällen]] umzugehen und schliesslich
* zur [[Versöhnung zwischen Eltern und Kind|Versöhnung]] bereit sein.
* zur [[Versöhnung zwischen Eltern und Kind|Versöhnung]] bereit sein.
In einer [[Westliche Zivilisation|Gesellschaft]], in der Grenzen zunehmend in Verruf geraten, ist das für Eltern mit einer liberalen Einstellung nicht immer ganz einfach. Grenzen sind aber eine notwenige Hilfe für das Kind, seinen [[Freier Wille|Willen so zu kultivieren]], dass es diesen sinnvoll für seine eigene Entfaltung, aber auch nutzbringend für seine Umgebung einsetzen kann. Gerade [[Vater|Väter]] sind bei der [[Willensbildung]] besonders gefordert: Während sie in früheren Zeiten einfach [[Befehlen|Befehle]] austeilen konnten und diese bei Nichtbefolgung mit [[Strafen]] sanktionierten, müssen sie nun lernen, sich zunächst einmal mit den Themen [[Grenzen]] und [[Regeln]] etwas vertiefter auseinanderzusetzen, um auf den Willen des Kindes angemessen reagieren zu können. Dieser Lernprozess muss spätestens beim ersten [[Toben|Tobsuchtsanfall]] des Kindes starten, typischerweise etwa im dritten Lebensjahr, besser aber schon vorher. Denn die Fähigkeit, dem Kind konsequent [[Nein der Eltern|"Nein!"]] zu sagen, bedingt die Fähigkeit, auch wirklich [[Ja der Eltern|"Ja"]] sagen zu können. Das "Ja" ist aber Thema der [[Vertrauensbildung]], also der ersten beiden Lebensjahre des Kindes.  
In einer [[Westliche Zivilisation|Gesellschaft]], in der Grenzen zunehmend in Verruf geraten, ist das für Eltern mit einer liberalen Einstellung nicht immer ganz einfach. Grenzen sind aber eine notwendige Hilfe für das Kind, seinen [[Freier Wille|Willen so zu kultivieren]], dass es diesen sinnvoll für seine eigene Entfaltung, aber auch nutzbringend für seine Umgebung einsetzen kann. Gerade [[Vater|Väter]] sind bei der [[Willensbildung]] besonders gefordert: Während sie in früheren Zeiten einfach [[Befehlen|Befehle]] austeilen konnten und diese bei Nichtbefolgung mit [[Strafen]] sanktionierten, müssen sie nun lernen, sich zunächst einmal mit den Themen [[Grenzen]] und [[Regeln]] etwas vertiefter auseinanderzusetzen, um auf den Willen des Kindes angemessen reagieren zu können. Dieser Lernprozess muss spätestens beim ersten [[Toben|Tobsuchtsanfall]] des Kindes starten, typischerweise etwa im dritten Lebensjahr, besser aber schon vorher. Denn die Fähigkeit, dem Kind konsequent [[Nein der Eltern|"Nein!"]] zu sagen, bedingt die Fähigkeit, auch wirklich [[Ja der Eltern|"Ja"]] sagen zu können. Das "Ja" ist aber Thema der [[Vertrauensbildung]], also der ersten beiden Lebensjahre des Kindes.  


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