32.158
Bearbeitungen
Keine Bearbeitungszusammenfassung |
|||
Zeile 43: | Zeile 43: | ||
===Lernen, Grenzen zu setzen=== | ===Lernen, Grenzen zu setzen=== | ||
Nachdem sich die meisten Eltern von einem betont [[Autoritäre Erziehung|autoritativen Erziehungsstil]] früherer Zeiten losgesagt haben, fällt es ihnen heutzutage vielfach schwer, angemessen [[Grenzen]] zu setzen. Sie verfallen dann nur allzu oft einem [["Laissez faire" Erziehung|"Laissez faire"-Stil]], das heisst, sie dulden einfach alles, was den Kindern an Sinnigem und Unsinnigem so einfällt. Das wird einerseits für die Eltern sehr schnell problematisch (da auch ihre noch so grosse [[Toleranz der Eltern|Toleranz]] früher oder später erschöpft sein wird) und für die [[Umgebung]] äusserst mühsam (da sich zum Beispiel die Schule in erster Linie um die Wissensvermittlung und nicht um die [[Nacherziehung]] der Schüler sollte sorgen können), andererseits aber vor allem für die Kinder selbst höchst gefährlich. Denn ihr [[Wille]], der sich in der Regel ab etwa dem dritten Lebensjahr zu entwickeln beginnt, verlangt Widerstand, ansonsten er sehr schnell auszuarten und zu überborden droht. Eltern müssen deshalb lernen | Nachdem sich die meisten Eltern von einem betont [[Autoritäre Erziehung|autoritativen Erziehungsstil]] früherer Zeiten losgesagt haben, fällt es ihnen heutzutage vielfach schwer, angemessen [[Grenzen]] zu setzen. Sie verfallen dann nur allzu oft einem [["Laissez faire" Erziehung|"Laissez faire"-Stil]], das heisst, sie dulden einfach alles, was den Kindern an Sinnigem und Unsinnigem so einfällt. Das wird einerseits für die Eltern sehr schnell problematisch (da auch ihre noch so grosse [[Toleranz der Eltern|Toleranz]] früher oder später erschöpft sein wird) und für die [[Umgebung]] äusserst mühsam (da sich zum Beispiel die Schule in erster Linie um die Wissensvermittlung und nicht um die [[Nacherziehung]] der Schüler sollte sorgen können), andererseits aber vor allem für die Kinder selbst höchst gefährlich. Denn ihr [[Wille]], der sich in der Regel ab etwa dem dritten Lebensjahr zu entwickeln beginnt, verlangt [[Widerstand der Eltern|Widerstand]], ansonsten er sehr schnell auszuarten und zu überborden droht. Eltern müssen deshalb lernen | ||
* [[Nein der Eltern|"Nein!"]] zu sagen, | * [[Nein der Eltern|"Nein!"]] zu sagen, | ||
* mit [[Toben|Tobsuchtsanfällen]] umzugehen und schliesslich | * mit [[Toben|Tobsuchtsanfällen]] umzugehen und schliesslich | ||
* zur [[Versöhnung zwischen Eltern und Kind|Versöhnung]] bereit sein. | * zur [[Versöhnung zwischen Eltern und Kind|Versöhnung]] bereit sein. | ||
In einer [[Westliche Zivilisation|Gesellschaft]], in der Grenzen zunehmend in Verruf geraten, ist das für Eltern mit einer liberalen Einstellung nicht immer ganz einfach. Grenzen sind aber eine | In einer [[Westliche Zivilisation|Gesellschaft]], in der Grenzen zunehmend in Verruf geraten, ist das für Eltern mit einer liberalen Einstellung nicht immer ganz einfach. Grenzen sind aber eine notwendige Hilfe für das Kind, seinen [[Freier Wille|Willen so zu kultivieren]], dass es diesen sinnvoll für seine eigene Entfaltung, aber auch nutzbringend für seine Umgebung einsetzen kann. Gerade [[Vater|Väter]] sind bei der [[Willensbildung]] besonders gefordert: Während sie in früheren Zeiten einfach [[Befehlen|Befehle]] austeilen konnten und diese bei Nichtbefolgung mit [[Strafen]] sanktionierten, müssen sie nun lernen, sich zunächst einmal mit den Themen [[Grenzen]] und [[Regeln]] etwas vertiefter auseinanderzusetzen, um auf den Willen des Kindes angemessen reagieren zu können. Dieser Lernprozess muss spätestens beim ersten [[Toben|Tobsuchtsanfall]] des Kindes starten, typischerweise etwa im dritten Lebensjahr, besser aber schon vorher. Denn die Fähigkeit, dem Kind konsequent [[Nein der Eltern|"Nein!"]] zu sagen, bedingt die Fähigkeit, auch wirklich [[Ja der Eltern|"Ja"]] sagen zu können. Das "Ja" ist aber Thema der [[Vertrauensbildung]], also der ersten beiden Lebensjahre des Kindes. | ||
{{top}} | {{top}} |