Reif: Unterschied zwischen den Versionen

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==Schulreife==
==Exkurs: Schulreife==
Wenn ein Kind aus Sicht der Erziehung reif ist, ist es grundsätzlich auch reif für die (Vor)Schule. Allerdings arbeiten Schulen in der Regel mit [[Lehrplan|Lehrplänen]] und damit verbunden mit bestimmten Leistungskriterien, die erfüllt sein müssen. Solche Lehrpläne können naturgemäss selten Rücksicht auf die individuelle Entwicklung nehmen, sondern gehen bestenfalls von durchschnittlichen Erwartungen aus, was bei Kindern ebenso naturgemäss zu Problemen führen kann.
Wenn ein Kind aus Sicht der Erziehung reif ist, ist es grundsätzlich auch reif für die (Vor)Schule. Allerdings arbeiten Schulen in der Regel mit [[Lehrplan|Lehrplänen]] und damit verbunden mit bestimmten Leistungskriterien, die erfüllt sein müssen. Solche Lehrpläne können naturgemäss selten Rücksicht auf die individuelle Entwicklung nehmen, sondern gehen bestenfalls von durchschnittlichen Erwartungen aus, was bei Kindern ebenso naturgemäss zu Problemen führen kann.


Ist das Kind so reif, dass es schon ein Mindestmass an [[Frustrationstoleranz]] entwickelt hat, kann es durchaus damit umgehen, dass der Schulstoff eher wenig mit seinen tatsächlichen Lernbedürfnissen zu tun hat und dass es entsprechend unter- oder überfordert ist. Ist die Unter- oder Überforderung zu gross, kann es schnell zum Problem werden, wenn das Kind zum Beispiel stundenlang rechnen lernen sollte, obwohl es viel mehr an der Pflanzenwelt interessiert ist (und dann dort entsprechend zu kurz kommt).
Ist das Kind so reif, dass es schon ein Mindestmass an [[Frustrationstoleranz]] entwickelt hat, kann es durchaus damit umgehen, dass der Schulstoff eher wenig mit seinen tatsächlichen Lernbedürfnissen zu tun hat und dass es entsprechend unter- oder überfordert ist. Ist die Unter- oder Überforderung zu gross, kann es schnell zum Problem werden, wenn das Kind zum Beispiel stundenlang rechnen lernen sollte, obwohl es viel mehr an der Pflanzenwelt interessiert ist (und dann dort entsprechend zu kurz kommt).


Lehrpläne sind nicht grundsätzlich fragwürdig, baut doch die Industrialisierung (und erst recht die Dienstleistungs- und Wissensgesellschaft) auf einer weitgehenden Standardisierung von Leistungen auf, ohne die unser gewohnter Wohlstand nicht möglich wäre. Allerdings darf die Frage gestellt werden, ob diese Standardisierung schon "im zarten Kindesalter" beginnen muss. Denn immerhin steht damit nicht zu selten die [[Lernfreude]] und damit die [[Motivation]] für die weitere Bildung auf dem Spiel: Ein Kind, das schon im Grundschulalter mit nicht angepasstem Lernstoff gelangweilt oder geplagt wird, verliert so unter Umständen sein ganzes Potential an [[Fähigkeiten]].
Lehrpläne sind nicht grundsätzlich fragwürdig, baut doch die Industrialisierung (und erst recht die Dienstleistungs- und Wissensgesellschaft) auf einer weitgehenden Standardisierung von Leistungen auf, ohne die unser gewohnter Wohlstand nicht möglich wäre. Allerdings darf die Frage gestellt werden, ob diese Standardisierung schon "im zarten Kindesalter" beginnen muss. Denn immerhin steht damit nicht zu selten die [[Lernfreude]] und damit die [[Motivation]] für die weitere Bildung auf dem Spiel: Ein Kind, das schon im Grundschulalter mit nicht angepasstem Lernstoff gelangweilt oder geplagt wird, verliert unter Umständen sein ganzes Potential an [[Fähigkeiten]]. Bedenkt man zudem, dass heutzutage auch von ausgebildeten Berufsleuten eine lebenslange Bereitschaft zur Weiterbildung erwartet wird, wird das Problem noch akzentuiert.


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