Erfahrungen: Unterschied zwischen den Versionen

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Nun bedeutet das aber nicht etwa, dass Sie das Kind "ohne Rücksicht auf Verluste" wirken lassen sollen. Ganz im Gegenteil: Dem Willen des Kindes müssen [[Grenzen]] dort gezeigt werden, wo Sie diese gesetzt haben. Wenn das Kind also zum Beispiel erfahren will, was geschieht, wenn es die Spaghetti durch das Wohnzimmer schleudert, dürfen, ja müssen Sie sich fragen, ob Sie das zulassen wollen. Wenn nicht, muss Ihre Antwort laut und deutlich [[Nein der Eltern|"Nein!"]] heissen. Denn auch das ist eine Erfahrung: Das Kind hat gelernt, dass es zwar etwas ausprobieren darf und dafür nicht etwa [[Strafen|bestraft]] wird, dass seinem Willen aber auch Grenzen entgegengesetzt werden. Diese Grenzen wird das Kind je einfacher respektieren können, je mehr Sie in der Vertrauensphase zugelassen hatten, dass das Kind möglichst alles selbst erfahren durfte.
Nun bedeutet das aber nicht etwa, dass Sie das Kind "ohne Rücksicht auf Verluste" wirken lassen sollen. Ganz im Gegenteil: Dem Willen des Kindes müssen [[Grenzen]] dort gezeigt werden, wo Sie diese gesetzt haben. Wenn das Kind also zum Beispiel erfahren will, was geschieht, wenn es die Spaghetti durch das Wohnzimmer schleudert, dürfen, ja müssen Sie sich fragen, ob Sie das zulassen wollen. Wenn nicht, muss Ihre Antwort laut und deutlich [[Nein der Eltern|"Nein!"]] heissen. Denn auch das ist eine Erfahrung: Das Kind hat gelernt, dass es zwar etwas ausprobieren darf und dafür nicht etwa [[Strafen|bestraft]] wird, dass seinem Willen aber auch Grenzen entgegengesetzt werden. Diese Grenzen wird das Kind je einfacher respektieren können, je mehr Sie in der Vertrauensphase zugelassen hatten, dass das Kind möglichst alles selbst erfahren durfte.


Besteht diese Vertrauensbasis hingegen nicht, wird das Kind auch mehr Mühe haben, Ihren Willen zu respektieren. Denn [[Respekt]] beruht immer auf Gegenseitigkeit. Doch während in er einer Beziehung unter Erwachsenen beide Partner dafür verantwortliche sind, kommt diese [[Verantwortung der Eltern|Verantwortung]] in der Erziehung einzig den Eltern zu.  
Besteht diese Vertrauensbasis hingegen nicht, wird das Kind auch mehr Mühe haben, Ihren Willen zu respektieren. Denn [[Respekt]] beruht immer auf Gegenseitigkeit. Doch während in einer Beziehung unter Erwachsenen beide Partner dafür verantwortlich sind, kommt diese [[Verantwortung der Eltern|Verantwortung]] in der Erziehung einzig den Eltern zu.  


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Nach etwa vier Jahren, also in der Regel mit dem Eintritt in die (Vor)Schule, sollte das Kind so [[reif]] sein, dass es grundsätzlich selbst abschätzen kann, welche Erfahrungen es sich zutrauen kann. Es kann dann zum Beispiel abschätzen, ob es aus einer bestimmten Höhe herunterspringen kann, ohne sich zu verletzen. Dieses [[Gespür]] für [[Risiken]] hat das Kind aber nur, wenn es während in den ersten Jahren genügend eigene Erfahrungen machen durfte. Wenn das Kind in dieser Zeit dauernd von "zu hohen" Mäuerchen von verängstigten Eltern heruntergerissen wird, weil ihm nicht zugemutet wurde, das Risiko selbst abzuschätzen, wird es später, in Abwesenheit der Eltern, umso mehr den Drang haben, die Erfahrungen zu machen - und gleichzeitig um so weniger Gespür dafür haben, ob es sich das auch wirklich zumuten sollte!


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