Adoptiveltern: Unterschied zwischen den Versionen

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===Aufklärung über die Adoption===
===Aufklärung über die Adoption===
Schliesslich bleibt die grosse Frage, ob, wann und wie dem Adoptivkind mitgeteilt werden soll, dass Sie nicht seine leiblichen Eltern sind. Bei der Antwort sollten Sie sich von den Grundsätzen der [[Offenheit der Eltern|Offenheit]] und [[Ehrlichkeit der Eltern|Ehrlichkeit]] gegenüber [[Fragen des Kindes]] leiten lassen. Gehen Sie also zunächst davon aus, dass das Kind von sich aus irgendwann mit der Frage kommt und mit der, wenn auch schwierigen, Wahrheit besser umgehen kann als mit einer [[Tabus|Tabuisierung]]. Bleiben Sie aber [[Aufmerksamkeit der Eltern|aufmerksam]], wann und wie viel das Kind wissen will: Es kann gut sein, dass es nicht alles auf ein Mal wissen will, sondern immer nur so viel, wie es auch verarbeiten kann. Gut möglich, dass es sich auch eine eigene "Geschichte" zurechtlegt, mit der es besser umgehen kann als mit der harten Wirklichkeit. Ähnliches gilt auch, wenn es darum geht, die leiblichen Eltern ausfindig zu machen (so weit das überhaupt möglich ist): Überlassen Sie es dem Kind, ob, wann und wie es das angehen will, aber unterstützen Sie es, soweit als erwünscht und möglich. Erinnern Sie sich dabei, dass es damals dem Entscheid seiner leiblichen Eltern völlig ausgeliefert war (und im übrigen auch Ihrem Entscheid es aufzunehmen!). Es ist deshalb umso wichtiger, dass es nun völlig frei und [[Selbst tun|selbst]] [[entscheiden]] kann. Das gibt ihm eine gewisse Entscheidungsmacht zurück, die es damals nicht hatte und ermöglicht ihm, sich mit dieser Ohnmacht wenigstens teilweise zu versöhnen.
Schliesslich bleibt die grosse Frage, ob, wann und wie dem Adoptivkind mitgeteilt werden soll, dass Sie nicht seine leiblichen Eltern sind. Bei der Antwort sollten Sie sich von den Grundsätzen der [[Offenheit der Eltern|Offenheit]] und [[Ehrlichkeit der Eltern|Ehrlichkeit]] gegenüber [[Fragen des Kindes]] leiten lassen. Gehen Sie also zunächst davon aus, dass das Kind von sich aus irgendwann mit der Frage kommt und mit der, wenn auch schwierigen, Wahrheit besser umgehen kann als mit einer [[Tabus|Tabuisierung]]. Bleiben Sie aber [[Aufmerksamkeit der Eltern|aufmerksam]], wann und wie viel das Kind wissen will: Es kann gut sein, dass es nicht alles auf ein Mal wissen will, sondern immer nur so viel, wie es auch verarbeiten kann. Gut möglich, dass es sich auch eine eigene "Geschichte" zurechtlegt, mit der es besser umgehen kann als mit der harten Wirklichkeit. Ähnliches gilt auch, wenn es darum geht, die leiblichen Eltern ausfindig zu machen (so weit das überhaupt möglich ist): Überlassen Sie es dem Kind, ob, wann und wie es das angehen will, aber unterstützen Sie es, soweit als erwünscht und möglich. Erinnern Sie sich dabei, dass es damals dem Entscheid seiner leiblichen Eltern völlig ausgeliefert war (und im übrigen auch Ihrem Entscheid es aufzunehmen!). Es ist deshalb umso wichtiger, dass es nun völlig [[Freiheit|frei]] und [[Selbst tun|selbst]] [[entscheiden]] kann. Das gibt ihm eine gewisse Entscheidungsmacht zurück, die es damals nicht hatte und ermöglicht ihm, sich mit dieser Ohnmacht wenigstens teilweise zu versöhnen.


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