Idole: Unterschied zwischen den Versionen

778 Bytes entfernt ,  19. April 2022
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==Idealisierung von Vorbildern==
==Idealisierung von Vorbildern==
Die Verehrung von erfolgreichen Persönlichkeiten aus der Welt des Sports oder des Showbusiness' ist typisch für die Phase der [[Pubertät]]: Es geht nämlich um die endgültige Verabschiedung von den Eltern als [[Vorbild|Vorbilder]]. Diese [[Ablösen|Ablösung]] ist an sich ein wichtiger Prozess. Heikel wird es, wenn aus der gewöhnlichen Bewunderung für Idole eine Vergötterung wird. Das geschieht vor allem bei [[Jugendliche|Jugendlichen]], denen die Eltern als Vorbilder fehlten und die deshalb eine Sehnsucht nach dem [[Wertvorstellungen|Idealen]] entwickelt haben. Eltern hingegen, die sich ihrer Vorbildfunktion bewusst sind - und gerade deshalb auch zu ihren [[Fehler der Eltern|Fehlern]] stehen können! - brauchen sich davor nicht zu fürchten.
Die Verehrung von erfolgreichen Persönlichkeiten aus der Welt des Sports oder des Showbusiness' ist also typisch für die Phase der [[Pubertät]] und zunächst unbedenklich. Heikel wird es, wenn aus der gewöhnlichen Bewunderung für Idole eine Vergötterung wird. Das geschieht vor allem bei [[Jugendliche|Jugendlichen]], denen die Eltern als positive Vorbilder fehlten und die deshalb eine Sehnsucht nach dem [[Wertvorstellungen|Idealen]] entwickelt haben. Dann tritt das Idol gewissermassen an die Stelle des Vertrauens in die eigenen Fähigkeiten, also des [[Selbstvertrauen|Selbstvertrauens]].


Vorbild sein heisst auch, dass Sie mit der beginnenden [[Sozialisation]] des Kindes akzpetieren können, dass es sich auch Vorbilder ausserhalb der Familie, insbesondere Lehrpersonen, nimmt. Auch das ist gut so, jedenfalls wenn es dann schon so [[reif]] ist, wie es sein sollte: Ein Kind mit genügendem [[Selbstvertrauen]], das auch [[Grenzen]] erkennen und respektieren kann, kann in diesem Alter auch bereits weitgehend beurteilen, welches Verhalten es sich zum Vorbild nehmen kann und welches es besser bleiben lässt (oder hat zumindest genügend Vertrauen zu den Eltern, um diese nach ihrer Meinung zu fragen).
Idole sind also eine Art [[Elternersatz]] für Eltern, die ihre Vorbildfunktion zu wenig wahrgenommen haben. Das Kind, beziehungsweise eben der Jugendliche, sucht nach etwas, an das es sich halten kann, aber eben nie erreichen kann. An diesem Verhalten können Sie als Eltern in aller Regel nichts mehr ändern, da Ihr Einfluss in diesem Alter nahezu null ist! Gegensteuer geben ist dann meistens [[kontraproduktiv]], da sich der Jugendliche erst recht noch mehr loszureissen versucht, indem er womöglich noch [[extreme|extremere]] Idole sucht, was dann buchstäblich zur [[Sucht]] führen kann.  
 
Idole sind also eine Art [[Ersatzeltern]] für Eltern, die ihre Vorbildfunktion zu wenig wahrgenommen haben. Das Kind, beziehungsweise eben der Jugendliche, sucht nach etwas, an das es sich halten kann, aber eben nie erreichen kann. An diesem Verhalten können Sie als Eltern in aller Regel nichts mehr ändern, da Ihr Einfluss in diesem Alter nahezu null ist! Gegensteuer geben ist dann meistens [[kontraproduktiv]], da sich der Jugendliche erst recht noch mehr loszureissen versucht, indem er womöglich noch [[extreme|extremere]] Idole sucht, was dann buchstäblich zur [[Sucht]] führen kann.  


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