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Wenn das Kind beginnt, seinen [[Willensbildung|Willen zu entwickeln]], in der Regel etwa im dritten Lebensjahr, wächst sein Bewusstsein dafür, dass andere Kinder auch Bedürfnisse haben, die unter Umständen mit den eigenen kollidieren. Wenn es zum Beispiel anderen, gleichaltrigen Kindern deren Spielzeug wegnimmt, macht es die Erfahrung, dass sich diese mit Händen und Füssen wehren, also nicht mehr einfach hilflos nach den Eltern schreien. So spüren Kinder zunächst einmal rein physisch [[Grenzen]]. Das ist gut so, zumal sich gleichaltrige Kinder noch kaum wirklich verletzen können. Als Eltern, oder Betreuungsperson, haben Sie nun die Aufgabe, dem Kind zu zeigen, dass es die eigenen Ansprüche auch ohne [[Schlagende Kinder|Schlagen]] geltend machen kann. Lassen Sie die streitenden Kinder ruhig ausprobieren und warten Sie möglichst lange, bis Sie eingreifen. Erst wenn Sie feststellen, dass zum Beispiel ein schwächeres Kind übergangen wird und sich zu wenig selbst wehren kann, können und sollen Sie den Streit klären. Geben Sie die [[Regeln]] durch und vergewissern Sie sich, dass alle gut verstanden haben, um was es geht. Wenn Sie eingreifen, werden Sie zumindest anfangs auch [[laut und deutlich]] werden müssen, [[Anstand der Eltern]] hilft rein gar nichts, ganz im Gegenteil. Der frisch erwachte Wille eines Kindes kennt nur eine Richtung und der Anspruch ist absolut: alles oder nichts. Erst durch [[Klarheit|klare]] Regeln der Eltern wird das Kind nach und nach Kompromisse eingehen können.
Wenn das Kind beginnt, seinen [[Willensbildung|Willen zu entwickeln]], in der Regel etwa im dritten Lebensjahr, wächst sein Bewusstsein dafür, dass andere Kinder auch Bedürfnisse haben, die unter Umständen mit den eigenen kollidieren. Wenn es zum Beispiel anderen, gleichaltrigen Kindern deren Spielzeug wegnimmt, macht es die Erfahrung, dass sich diese mit Händen und Füssen wehren, also nicht mehr einfach hilflos nach den Eltern schreien. So spüren Kinder zunächst einmal rein physisch [[Grenzen]]. Das ist gut so, zumal sich gleichaltrige Kinder noch kaum wirklich verletzen können. Als Eltern, oder Betreuungsperson, haben Sie nun die Aufgabe, dem Kind zu zeigen, dass es die eigenen Ansprüche auch ohne [[Schlagendes Kind|Schlagen]] geltend machen kann. Lassen Sie die streitenden Kinder ruhig ausprobieren und warten Sie möglichst lange, bis Sie eingreifen. Erst wenn Sie feststellen, dass zum Beispiel ein schwächeres Kind übergangen wird und sich zu wenig selbst wehren kann, können und sollen Sie den Streit klären. Geben Sie die [[Regeln]] durch und vergewissern Sie sich, dass alle gut verstanden haben, um was es geht. Wenn Sie eingreifen, werden Sie zumindest anfangs auch [[laut und deutlich]] werden müssen, [[Anstand der Eltern]] hilft rein gar nichts, ganz im Gegenteil. Der frisch erwachte Wille eines Kindes kennt nur eine Richtung und der Anspruch ist absolut: alles oder nichts. Erst durch [[Klarheit|klare]] Regeln der Eltern wird das Kind nach und nach Kompromisse eingehen können.


Irgendwann werden Sie übrigens feststellen, dass sich Kinder gerne gegen Sie oder andere Autoritätspersonen zusammenschliessen. Das ist ein wunderbarer Moment, denn die Kinder haben [[Lernen des Kindes|gelernt]], dass sie zusammen stark sind. Lassen Sie sich ruhig auf diesen [[Machtkampf]] ein, aber bleiben Sie sich bewusst, dass aufgrund der natürlichen [[Hierarchie]] zwischen Ihnen und den Kindern immer Sie allein dafür verantwortlich sind, dass der Kampf "einigermassen gesittet" vonstatten geht.
Irgendwann werden Sie übrigens feststellen, dass sich Kinder gerne gegen Sie oder andere Autoritätspersonen zusammenschliessen. Das ist ein wunderbarer Moment, denn die Kinder haben [[Lernen des Kindes|gelernt]], dass sie zusammen stark sind. Lassen Sie sich ruhig auf diesen [[Machtkampf]] ein, aber bleiben Sie sich bewusst, dass aufgrund der natürlichen [[Hierarchie]] zwischen Ihnen und den Kindern immer Sie allein dafür verantwortlich sind, dass der Kampf "einigermassen gesittet" vonstatten geht.