Ersatzgefühle: Unterschied zwischen den Versionen

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Gefühle von Kindern werden vor allem deshalb häufig nicht beachtet, weil die Eltern meinen, ihr Kind sowieso bestens zu verstehen. Das ist aber eines der grössten [[Missverständnisse]] in der Erziehung. Denn der Mensch kann ausschliesslich die eigenen Gefühle wahrnehmen, die seines Gegenübers kann er bestenfalls erahnen, selbst wenn es sein eigenes Kind ist! Sie müssen deshalb Ihr Kind immer wieder [[Fragen der Eltern|fragen]], was es fühlt ("Bist Du traurig?", "Bist Du wütend?") und sich vergewissern, um was es wirklich geht. Denn Sie sehen immer nur die [[Emotionen]] (wie zum Beispiel Tränen oder einen erröteten Kopf), also den körperlichen Ausdruck von Gefühlen,  nicht aber die dahinter stehenden Gefühle (wie zum Beispiel Trauer oder Wut), zumal die Emotionen auch noch andere Ursachen haben können (wie zum Beispiel kalter Wind oder zu viel Sonne). Seine Gefühle kann nur das Kind selbst wirklich wahrnehmen!
Gefühle von Kindern werden vor allem deshalb häufig nicht beachtet, weil die Eltern meinen, ihr Kind sowieso bestens zu verstehen. Das ist aber eines der grössten [[Missverständnisse]] in der Erziehung. Denn der Mensch kann ausschliesslich die eigenen Gefühle wahrnehmen, die seines Gegenübers kann er bestenfalls erahnen, selbst wenn es sein eigenes Kind ist! Sie müssen deshalb Ihr Kind immer wieder [[Fragen der Eltern|fragen]], was es fühlt ("Bist Du traurig?", "Bist Du wütend?") und sich vergewissern, um was es wirklich geht. Denn Sie sehen immer nur die [[Emotionen]] (wie zum Beispiel Tränen oder einen erröteten Kopf), also den körperlichen Ausdruck von Gefühlen,  nicht aber die dahinter stehenden Gefühle (wie zum Beispiel Trauer oder Wut), zumal die Emotionen auch noch andere Ursachen haben können (wie zum Beispiel kalter Wind oder zu viel Sonne). Seine Gefühle kann nur das Kind selbst wirklich wahrnehmen!


Besonders problematisch wird es, wenn Eltern ihren Kindern empfehlen oder gar befehlen, ihre Gefühle beziehungsweise Emotionen einfach auszuschalten ("Du musst nicht Angst haben!", "Hör endlich auf zu weinen!"). Das Kind kann höchstens seine Emotionen unterdrücken, nicht aber seine Gefühle. Ein Gefühl ist da oder nicht da. Eltern können ihre Kinder vielleicht von deren Gefühlen [[ablenken]], sie verschwinden deswegen aber nicht, ganz im Gegenteil: Nicht wahrgenommene Gefühle beginnen eben eine Art Eigenleben in Form von Ersatzgefühlen zu führen, von denen sich dann der Mensch häufig geradezu beherrscht und getrieben sieht. Oder anders ausgedrückt: Es geht nicht darum, seine Gefühle zu beherrschen, sondern diese wahrzunehmen, ansonsten diese zu Ersatzgefühlen ausarten, von denen Sie sich dann tatsächlich beherrscht fühlen.
Besonders problematisch wird es, wenn Eltern ihren Kindern empfehlen oder gar befehlen, ihre Gefühle beziehungsweise Emotionen einfach auszuschalten ("Du musst nicht Angst haben!", "Hör endlich auf zu weinen!"). Das Kind kann höchstens seine Emotionen unterdrücken, nicht aber seine Gefühle. Ein Gefühl ist da oder nicht da. Eltern können ihre Kinder vielleicht von deren Gefühlen [[ablenken]], sie verschwinden deswegen aber nicht, ganz im Gegenteil: Nicht wahrgenommene Gefühle beginnen eben eine Art Eigenleben in Form von Ersatzgefühlen zu führen, von denen sich dann der Mensch häufig geradezu beherrscht und getrieben sieht. Oder anders ausgedrückt: Es geht nicht darum, seine Gefühle zu beherrschen, sondern diese wahrzunehmen, ansonsten diese zu Ersatzgefühlen ausarten, die den Menschen dann tatsächlich zu steuern und zu beherrschen beginnen.


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