Klarheit: Unterschied zwischen den Versionen

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In der Phase der [[Vertrauensbildung]] müssen sich Eltern vor allem über den Unterschied zwischen Grundbedürfnissen und Wünschen klar werden: Während die [[Grundbedürfnisse des Kindes]] möglichst immer und sofort befriedigt werden sollten, können [[Wünsche des Kindes|Wünsche]] natürlich warten oder auch an Bedingungen geknüpft werden. Bevor das Kind aber seinen eigenen Willen entwickelt, hat es grundsätzlich ausschliesslich Grundbedürfnisse, über die Sie sich klar werden sollten. Wenn das Kind zum Beispiel seinen geliebten Ball verloren hat, braucht es bedingungslosen [[Trost]] (Grundbedürfnis), hingegen braucht es nicht sofort wieder einen neuen Ball (Wunsch).
In der Phase der [[Vertrauensbildung]] müssen sich Eltern vor allem über den Unterschied zwischen Grundbedürfnissen und Wünschen klar werden: Während die [[Grundbedürfnisse des Kindes]] möglichst immer und sofort befriedigt werden sollten, können [[Wünsche des Kindes|Wünsche]] natürlich warten oder auch an Bedingungen geknüpft werden. Bevor das Kind aber seinen eigenen Willen entwickelt, hat es grundsätzlich ausschliesslich Grundbedürfnisse, über die Sie sich klar werden sollten. Wenn das Kind zum Beispiel seinen geliebten Ball verloren hat, braucht es bedingungslosen [[Trost]] (Grundbedürfnis), hingegen braucht es nicht sofort wieder einen neuen Ball (Wunsch).


Kinder brauchen klare Verhältnisse, um in der für sie noch unbekannten Welt zurechtzukommen. Diese Verhältnisse müssen Sie als Eltern schaffen, das Kind bringt sie nicht einfach von sich aus mit. Dabei geht es zunächst um klare [[Struktur|Strukturen]] (zum Beispiel wer kümmert wann um das Kind?) und um [[Regelmässig|Regelmässigkeiten]] (zum Beispiel Essenzeiten). Anfangs stellen Sie die Regeln einfach auf und teilen Sie dem Kind in form von [[Abmachungen]] mit.
Kinder brauchen klare Verhältnisse, um in der für sie noch unbekannten Welt zurechtzukommen. Diese Verhältnisse müssen Sie als Eltern schaffen, das Kind bringt sie nicht einfach von sich aus mit. Dabei geht es zunächst um [[Regelmässig|Regelmässigkeiten]] (zum Beispiel Essenszeiten) und um klare [[Struktur|Strukturen]] (zum Beispiel wer kümmert wann um das Kind?). In dieser Phase stellen Sie die [[Regeln]] auf und teilen Sie dem Kind in Form von [[Abmachungen]], wenn es sie nicht schon von sich aus nachahmt, da es Ihnen ja noch vollkommen vertraut und Sie automatisch zum [[Vorbild]] nimmt.


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Wenn das Kind beginnt, seinen [[Willensbildung|Willen zu entwickeln]], in der Regel etwa im dritten Lebensjahr, müssen Sie besonders [[Aufmerksamkeit der Eltern|aufmerksam]] werden: Der Wille kann nun weit über die Befriedigung der Grundbedürfnisse hinausgehen und zudem mit dem Willen der Eltern zusammenstossen. Wenn das Kind zum Beispiel einen noch grösseren und noch schöneren Ball will, ist das zunächst einmal ein Zeichen seiner gesunden Entwicklung (es will ja selbst auch möglichst gross und stark werden). Sie müssen sich nun aber klar werden, ob Sie den Wunsch erfüllen wollen und allenfalls unter welchen Bedingungen. Oder ob Sie eben der Meinung sind, dass der alte Ball genügen würde. Im letzteren Fall müssen Sie [[konsequent]] bleiben sich auf eine Konfrontation gefasst machen, also allenfalls [[Lernen der Eltern|lernen]], [[Toben#Angemessene_Reaktion|angemessen auf das Toben zu reagieren]]. So oder so ist Klarheit gefordert, denn der frisch erwachte Wille des Kindes kann ziemlich absolut und heftig sein, [[Wankelmütigkeit]] Ihrerseits würde das Kind sofort spüren und wäre wenig hilfreich. Selbstverständlich werden Sie sich nich über jede Situation schon im voraus Gedanken machen können und werden deshalb auch immer wieder einmal vom Kind überrascht. Doch können Sie jedes Mal daraus lernen und gewinnen nach und nach Sicherheit.
Wenn das Kind beginnt, seinen [[Willensbildung|Willen zu entwickeln]], in der Regel etwa im dritten Lebensjahr, müssen Sie besonders [[Aufmerksamkeit der Eltern|aufmerksam]] werden: Der Wille kann nun weit über die Befriedigung der Grundbedürfnisse hinausgehen und zudem mit dem Willen der Eltern zusammenstossen. Wenn das Kind zum Beispiel einen noch grösseren und noch schöneren Ball will, ist das zunächst einmal ein Zeichen seiner gesunden Entwicklung (es will ja selbst auch möglichst gross und stark werden). Sie müssen sich nun aber klar werden, ob Sie den Wunsch erfüllen wollen und allenfalls unter welchen Bedingungen. Oder ob Sie eben der Meinung sind, dass der alte Ball genügen würde. Im letzteren Fall müssen Sie [[konsequent]] bleiben sich auf eine Konfrontation gefasst machen, also allenfalls [[Lernen der Eltern|lernen]], [[Toben#Angemessene_Reaktion|angemessen auf das Toben zu reagieren]]. So oder so ist Klarheit gefordert, denn der frisch erwachte Wille des Kindes kann ziemlich absolut und heftig sein, [[Wankelmütigkeit]] Ihrerseits würde das Kind sofort spüren und wäre wenig hilfreich. Selbstverständlich werden Sie sich nich über jede Situation schon im voraus Gedanken machen können und werden deshalb auch immer wieder einmal vom Kind überrascht. Doch können Sie jedes Mal daraus lernen und gewinnen nach und nach Sicherheit.


In diesem Altern können und sollen Sie das Kind in ihre Regeln miteinbeziehen, indem Sie mit ihm [[Vereinbarungen]] suchen. Kinder sind von Natur aus sehr [[kooperativ]] und können so nach und nach mehr [[Verantwortung des Kindes|Verantwortung]] übernehmen.
In diesem Altern können und sollen Sie das Kind in ihre [[Regeln]] miteinbeziehen, indem Sie mit ihm [[Vereinbarungen]] suchen. Kinder sind von Natur aus sehr [[kooperativ]] und können so nach und nach mehr [[Verantwortung des Kindes|Verantwortung]] übernehmen. Dafür, dass die Regeln dem Kind klar sind, bleiben Sie verantwortlich.


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