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In den ersten [[Phasen der Erziehung]] gibt es vor allem zwei Bereiche, bei denen Erklärungen nicht bloss unnötig, sondern meistens sogar [[kontraproduktiv]] sind:  
In den ersten [[Phasen der Erziehung]] gibt es vor allem zwei Bereiche, bei denen Erklärungen nicht bloss unnötig, sondern meistens sogar [[kontraproduktiv]] sind:  
===Gefühle===
===Gefühle===
[[Gefühle]] brauchen keinerlei Erklärung, sie sind einfach. Ein Kind, das zum Beispiel traurig ist, braucht [[Trost]], sonst gar nichts. Vermeiden Sie es, vor allem in der Phase der [[Vertrauensbildung]], dem Kind zu erklären, weshalb es traurig ist oder weshalb ihm etwas weht tut. Das wird dem Kind nämlich gar nichts helfen, sondern es wird sich höchstens abgelehnt und unverstanden fühlen. Erklärungen werden auch rein gar nichts an den Gefühlen ändern, im besten Fall werden diese verstärkt, das Kind beginnt dann zum Beispiel noch mehr zu schreien. Erst wenn sich das Kind wieder beruhigt hat und es danach fragt, können Sie ihm zum Beispiel erklären, dass es zu viel vom noch heissen Brei auf den Löffel genommen hat und sich deshalb die Zunge verbrannt hat. Meistens ist aber auch das nicht nötig, da das Kind den Zusammenhang ja gerade [[Selbst tun|selbst]] [[erfahren]] hat und so daraus [[lernen]] kann.
[[Gefühle]] brauchen keinerlei Erklärung, sie sind einfach. Ein Kind, das zum Beispiel traurig ist, braucht Ihre [[Aufmerksamkeit der Eltern|Aufmerksamkeit]] und [[Trost]], sonst gar nichts. Vermeiden Sie es vor allem in der Phase der [[Vertrauensbildung]] dem Kind zu erklären, weshalb es traurig ist oder weshalb ihm etwas weht tut. Das wird dem Kind nämlich gar nichts helfen, sondern es wird sich höchstens abgelehnt und unverstanden fühlen. Erklärungen werden nichts an den Gefühlen ändern, im besten Fall werden diese verstärkt, das Kind beginnt dann zum Beispiel noch mehr zu schreien. Erst wenn sich das Kind wieder beruhigt hat und es danach fragt, können Sie ihm zum Beispiel erklären, dass es zu viel vom noch heissen Brei auf den Löffel genommen hat und sich deshalb die Zunge verbrannt hat. Meistens ist aber auch das nicht nötig, da das Kind den Zusammenhang ja gerade [[Selbst tun|selbst]] [[erfahren]] hat und so daraus [[lernen]] kann.
 
Gefühle des Kindes brauchen also keine Erklärungen, aber umso mehr Ihre Aufmerksamkeit. Denn als Eltern müssen Sie lernen, zwischen den (für Sie sichtbaren) [[Emotionen]] und den (nur für das Kinds selbst wahrnehmbaren!) [[Gefühle|Gefühlen]] zu unterscheiden. Das heisst, Sie sollten zum Beispiel das schreiende Kind [[Fragen der Eltern|fragen]], ob es traurig ist oder ob ihm etwas weht tut (oder ob es bloss vom Zwiebeln schälen Wasser in den Augen hat).


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