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===Träume===
===Träume===
Eine gewisse [[Gratwanderung]] werden Sie bei Erklärungen von [[Träume|Träumen]], [[Phantasie|Phantasien]] oder [[Märchen]] gehen müssen: Sie werden sich zum Beispiel fragen, ob Sie dem Kind besser die Wahrheit sagen, wenn es um die angeblichen Flugkünste der Hexe geht, oder ihm weiterhin etwas vorgaukeln, an das Sie selbst nicht glauben. Bedenken Sie dabei einfach, dass Kinder meist noch an der Schwelle von der magischen zur realen Welt leben, das heisst sie können sehr wohl und gut damit umgehen, dass nicht immer alles schlüssig erklärbar ist. In solchen Momenten dürfen Sie dem Kind also auch einmal die Ungewissheit lassen („Ich weiss es auch nicht so genau“ oder „Das könnte schon so sein: Was glaubst Du denn?“). Für das Kind wird es in der Regel nämlich genügen, dass Sie ihm zugehört haben und allenfalls seine Sorgen ernst nehmen. Ob dann der Wolf wirklich unter dem Bett schläft oder nicht, ist dann meist nicht mehr ganz so wichtig.
Eine gewisse [[Gratwanderung]] werden Sie bei Erklärungen von [[Träume|Träumen]], [[Phantasie|Phantasien]] oder [[Märchen]] gehen müssen: Sie werden sich zum Beispiel fragen, ob Sie dem Kind besser die Wahrheit sagen, wenn es um die angeblichen Flugkünste der Hexe geht, oder ihm weiterhin etwas vorgaukeln, an das Sie selbst nicht glauben. Bedenken Sie dabei einfach, dass Kinder meist noch an der Schwelle von der magischen zur realen Welt leben, das heisst sie können sehr wohl und gut damit umgehen, dass nicht immer alles schlüssig erklärbar ist. In solchen Momenten dürfen Sie dem Kind also auch einmal die Ungewissheit lassen („Ich weiss es auch nicht so genau“ oder „Das könnte schon so sein: Was glaubst Du denn?“). Für das Kind wird es in der Regel nämlich genügen, dass Sie ihm zugehört haben und allenfalls seine Sorgen ernst nehmen. Ob dann der Wolf wirklich unter dem Bett schläft oder nicht, ist dann meist nicht mehr ganz so wichtig.
Erklärungen, nach denen das Kind fragt, können also zu lustvollen und häufig gerade für Sie als Eltern erhellenden Dialogen werden. Voraussetzung ist einzig, dass das Kind danach fragt und Sie nicht von sich aus Erklärungen abgeben. Denn ungefragte Erklärungen schaffen emotionale Distanz oder können gar als eigentliche Ohrfeigen empfunden werden. Die Folge davon ist, dass Ihr Kind auch dann nicht mehr auf Ihre Erklärungen hört, wenn es sie an sich dringend benötigen würde. So ist dann sowohl das Kind als auch die Eltern gestraft: Dem Kind fehlt die Grundlage für vernünftiges Handeln und Sie als Eltern müssen dabei tatenlos und verzweifelt zuschauen. Das ist besonders wichtig, wenn sich das Kind weh getan hat oder traurig ist: Dann ist zunächst einmal nichts als [[Trost]] gefragt. Und erst, wenn sich das Kind beruhigt hat, können Sie ihm eine Erklärung dafür geben, weshalb es über die Schwelle gestolpert und sich dabei weh getan hat. Häufig sind Erklärungen aber auch selbst in diesen Fällen nicht gefragt, weil das Kind schon selbst aus dem Missgeschick [[Lernen des Kindes|gelernt]] hat!


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