Nein des Kindes: Unterschied zwischen den Versionen

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==="Nein!" und Schutz des Kindes===
==="Nein!" und Schutz des Kindes===
Etwas schwieriger wird es, wenn das Kind zu etwas "Nein" sagt, das eigentlich zu seinem Schutz gedacht ist. Wenn Sie ihm zum Beispiel sagen, dass es Ihnen beim Strasse überqueren die Hand geben muss, und mit "Nein!" antwortet, gibt es verschiedene Möglichkeiten: Sie können ihm zunächst versuchen die Gefahren zu erklären und ihm sagen, dass Sie Angst hätten. Das wird aber häufig nichts nutzen, da die Gefahr für das Kind viel zu abstrakt ist um sie verstehen zu können (und auch sein Wille grösser ist als die Sorge um Ihre Angst). Je nach Alter beziehungsweise Reife des Kindes könnten Sie auch eine [[Vereinbarungen|Vereinbarung]] suchen, bei der Sie sich genügend sicher fühlen (manchmal genügt schon, dass das Kind sich am Einkaufswagen hält statt an Ihrer Hand). Keinesfalls dürfen Sie das Kind einfach mit [[Gewalttätige Eltern|Gewalt]] an die Hand nehmen und es über den Fussgängerstreifen schleppen. Denn damit würden Sie nicht nur seinen [[Gebrochener Wille|Willen brechen]], sondern auch noch eine viel grössere Gefahr schaffen, weil das Kind sich nun mit aller Kraft loszureissen versucht (und das irgendwann schaffen wird!). In diesem Fall müssen Sie Ihren Willen auf andere Art durchsetzen. Wenn Sie darauf bestehen, dass Sie mit dem Kind nur an Ihrer Hand die Strasse überqueren, das Kind das aber kategorisch ablehnt, ist die [[konsequent|Konsequenz]] davon, dass Sie die Strasse eben nicht überqueren. Das bedeutet, dass Sie das zunächst dem Kind sagen und zweitens so lange warten, bis das Kind ein Einsehen hat. Unter Umständen müssen Sie einen [[Toben|Tobsuchtsanfall]] oder einen [[Schreikampf]] in Kauf nehmen oder sich gar mit Ihrem Körper dem Kind in die Quere stellen, wenn es Sie umgehen will. - Wichtig dabei ist einzig, dass Sie sich mit Ihrem Willen dem Willen des Kindes klar entgegensetzen, [[Ruhe der Eltern|ruhig]] aber bestimmt. Das ist natürlich beim ersten Mal alles andere als einfach, doch das Gute daran ist, dass ein einziges Mal in aller Regel genügt! Und wenn es beim ersten Mal nicht gelingt (weil Sie zum Beispiel  [[nachgeben|nachgegeben]] haben oder selbst ausgerastet sind), werden Sie schon bald eine zweite Chance erhalten, denn Kinder sind ausgesprochen [[Ausdauer|ausdauernd]] im Suchen von [[Grenzen]].
Etwas schwieriger wird es, wenn das Kind zu etwas "Nein" sagt, das eigentlich zu seinem Schutz gedacht ist. Wenn Sie ihm zum Beispiel sagen, dass es Ihnen beim Strasse überqueren die Hand geben muss, und mit "Nein!" antwortet, gibt es verschiedene Möglichkeiten: Sie können ihm zunächst versuchen die Gefahren zu erklären und ihm sagen, dass Sie Angst hätten. Das wird aber häufig nichts nutzen, da die Gefahr für das Kind viel zu abstrakt ist um sie verstehen zu können (und auch sein Wille stärker sein dürfte als die Sorge um Ihre Angst). Je nach Alter beziehungsweise Reife des Kindes könnten Sie auch eine [[Vereinbarungen|Vereinbarung]] suchen, bei der Sie sich genügend sicher fühlen (manchmal genügt schon, dass das Kind sich am Einkaufswagen hält statt an Ihrer Hand). Keinesfalls dürfen Sie das Kind einfach mit [[Gewalttätige Eltern|Gewalt]] an die Hand nehmen und es über den Fussgängerstreifen schleppen. Denn damit würden Sie nicht nur seinen [[Gebrochener Wille|Willen brechen]], sondern auch noch eine viel grössere Gefahr schaffen, weil das Kind sich nun mit aller Kraft loszureissen versucht (und das irgendwann schaffen wird!). In diesem Fall müssen Sie Ihren Willen auf andere Art durchsetzen. Wenn Sie darauf bestehen, dass Sie mit dem Kind nur an Ihrer Hand die Strasse überqueren, das Kind das aber kategorisch ablehnt, ist die [[konsequent|Konsequenz]] davon, dass Sie die Strasse eben nicht überqueren. Das bedeutet, dass Sie das zunächst dem Kind sagen und zweitens so lange warten, bis das Kind ein Einsehen hat. Unter Umständen müssen Sie einen [[Toben|Tobsuchtsanfall]] oder einen [[Schreikampf]] in Kauf nehmen oder sich gar mit Ihrem Körper dem Kind in die Quere stellen, wenn es Sie umgehen will. - Wichtig dabei ist einzig, dass Sie sich mit Ihrem Willen dem Willen des Kindes klar entgegensetzen, [[Ruhe der Eltern|ruhig]] aber bestimmt. Das ist natürlich beim ersten Mal alles andere als einfach, doch das Gute daran ist, dass ein einziges Mal in aller Regel genügt! Und wenn es beim ersten Mal nicht gelingt (weil Sie zum Beispiel  [[nachgeben|nachgegeben]] haben oder selbst ausgerastet sind), werden Sie schon bald eine zweite Chance erhalten, denn Kinder sind ausgesprochen [[Ausdauer|ausdauernd]] im Suchen von [[Grenzen]].


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