Pubertät: Unterschied zwischen den Versionen

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==Begleitung statt Erziehung==
==Begleitung statt Erziehung==
Für die Erziehung, also für Sie als Eltern, ist das Entscheidende an dieser Phase, dass Sie nun in den Hintergrund treten dürfen, ja sollen! Während es damals bei der [[Willensbildung|Entwicklung des Willens]] noch in Ihrer Verantwortung lag, dass das Kind [[Grenzen]] lernen konnte, sollten Ihre Tochter oder Ihr Sohn nun in der Lage sein, die grossen Fragen des Lebens aus eigene [[Initiative]] und in eigener [[Verantwortung des Kindes|Verantwortung]] anzugehen. Das heisst zwar nicht, dass Sie sich nun gleich verabschieden können, doch dass Sie von nun an gewissermassen bloss noch „auf Abruf“ da sein müssen. Ihre Kinder werden nämlich immer noch Fragen an Sie haben und Ihren Rat einholen. Aber sie wollen völlig frei entscheiden können, ob und wann das nötig ist (und ob sie dann den Rat auch noch befolgen!). Denn nun werden die elterlichen Ansichten und Erfahrungen bewusst in Frage gestellt – und das ist gut so! Seien Sie also nicht etwa beleidigt, wenn Sie sich anhören müssen, wie engstirnig und altmodisch Sie seien. Denn erstens könnte da ja sogar noch etwas dran sein und zweitens ist diese häufig als Fundamentalopposition empfundene Haltung enorm wichtig, um in der nun beginnenden [[Freiheit]] bestehen zu können: Nur wer seine Herkunft radikal beiseite schiebt, kann neue Perspektiven erkennen und sich weiterentwickeln.
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Interessant ist, dass viele Eltern mit dem Einsetzen der Pubertät eine Art Flashback erleben: Von einem Tag auf den anderen können sie ihre Kinder nicht mehr verstehen, auf einmal stellen diese alles in Frage und nichts soll mehr so sein, wie es war. Tatsächlich hat diese Phase viel gemeinsam mit jener der Willensbildung (von etwa zwei bis vier Jahren). Und wenn der Wille des Kindes noch nicht wirklich gereift ist, das heisst insbesondere [[Grenzen]] noch Mühe bereiten, werden dieselben Probleme noch einmal – meistens mit noch grösserer Wucht - auftreten. Denn jetzt geht es um noch mehr als den Willen: Es geht um nichts weniger als um die [[Selbstfindung]]!
 
Häufig merken Eltern leider erst in der Phase der Pubertät, dass ihre Kinder Mühe mit Grenzen haben, indem sie zum Beispiel dauernd entgegen den Abmachungen zu spät nach Hause kommen oder beim Musik hören keinerlei Rücksicht auf die Ohren der Nachbarn nehmen. Kinder hingegen, denen im entscheidenden Alter zwischen zwei und vier Jahren Grenzen gelehrt wurden, sind als Jugendliche sehr wohl bereit, [[Bedürfnisse]] und Befindlichkeiten ihrer Umgebung zu [[Respekt des Kindes|respektieren]].
 
Um also auf die Phase der Pubertät gut vorbereitet zu sein, sind vor allem die beiden [[Phasen der Erziehung|ersten Phasen im Leben eines Kindes]] entscheidend, nämlich die Vertrauensbildung und die Entwicklung des Willens. Dann dürfen Sie als Eltern ruhig etwas zurücklehnen und mit einer gewissen Gelassenheit beobachten, wie Ihre Kinder das Leben nun selbst in die Hand nehmen!


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