Regeln

Regeln sind für das Zusammenleben von Menschen essentiell: Jede Beziehung benötigt gewisse, mehr oder weniger bewusst vereinbarte, Regeln, nach denen sie gelebt werden soll.

  • Anstandsregeln

    Anstand in der Erziehung ist eines der grösseren Missverständnisse. Das hat damit zu tun, dass sich die meisten Eltern gar nicht im Klaren sind, was sie erstens unter Anstand verstehen und was sie zweitens mit Anstandsregeln überhaupt bezwecken wollen. Fragt man etwas genauer nach, geht es in der Regel entweder um ein minimales Verständnis von…

  • Regeln

    Regeln sind für das Zusammenleben von Menschen essentiell: Jede Beziehung benötigt gewisse, mehr oder weniger bewusst vereinbarte, Regeln, nach denen sie gelebt werden soll. Allgemeines Das gilt für die Erziehung erst recht, allerdings mit dem entscheidenden Unterschied, dass Das Kind kennt von Natur aus blosse Regelmässigkeiten, also eine Art Vorstufe zu eigentlichen Regeln. Diese Regelmässigkeiten…

  • Entschuldigungen des Kindes

    Kinder können zumindest während den beiden ersten, alles entscheidenden Phasen der Erziehung das Konzept von Schuld und Sühne noch nicht verstehen. Es macht deshalb auch keinen Sinn, von ihnen Entschuldigungen zu verlangen, in welcher Form auch immer. Kinder können jedoch lernen, Verantwortung für ihre Verhalten zu übernehmen. Die beste Hilfe dazu sind Regeln. Kontraproduktives Verhalten Wenn Sie dem Kind einfach…

  • Stänkernde Eltern

    Stänkern ist eine abgeschwächte Form von Fordern gegenüber dem Kind: Statt dass Eltern dem Kind klar sagen, was es zu tun oder zu lassen hat, wiederholen sie immer wieder halbherzig oder in vorwurfsvollem Ton, was ihnen nicht passt. Das ist ein Ausdruck mangelnder Überzeugung, mit dem Kinder nur schwer umgehen können. Ursache dafür ist eine…

  • Dankbarkeit

    Dankbarkeit des Kindes ist ein Gefühl der Freude über das, was es ist, kann oder erhält. Aus Sicht der Eltern geht es noch mehr um eine Haltung gegenüber dem Kind, es so anzunehmen, wie es ist, man könnte auch sagen um die Annahme des Schicksals. Dankbarkeit ist also zu unterscheiden von der Anstandsregel, sich zu bedanken, wenn man etwas erhält! Die…

  • Antiautoritäre Erziehung

    Die Idee der antiautoritäre Erziehung (auch „Laissez-faire“ genannt) ist, dass Kinder ohne starre Regeln aufwachsen sollen und so viel Freiheit haben, ihre eigenen Entscheidungen zu treffen. Das fördert Kreativität und Selbständigkeit, kann aber zu Unsicherheit und mangelnder Fähigkeit führen, Grenzen zu respektieren. Ein wesentlicher Nachteil dieses Erziehungsstils ist, dass Kinder möglicherweise Schwierigkeiten haben, mit Regeln in der Gesellschaft umzugehen.

  • Halbherzig

    Wenn Eltern selbst zu wenig Vertrauen in ihre eigenen Überzeugungen und Fähigkeiten haben, oder zu wenig Willen aufbringen können, um standhaft zu bleiben, werden sie sich auch gegenüber ihren Kindern entsprechend halbherzig verhalten. Das heisst, sie werden zum einen ihren Kindern beziehungsweise deren Grundbedürfnissen und Fähigkeiten zu wenig vertrauen, zum anderen werden sie dem Willen…

  • „Zauberworte“

    Zauberworte des Kindes In der Regel hört man Eltern ihre Kinder nach dem „Zauberwort“ fragen, wenn diese etwas wollen und nicht schön artig „Bitte“ an den Wunsch hängen oder alles, was sie erhalten, mit einem sofortigen „Danke“ quittieren. Dabei geht es offensichtlich um Anstandsregeln. Diese haben sehr wohl eine wichtige Funktion, doch gilt es dabei…

  • Gewalttätiges Kind

    Übersicht über das Thema gewalttätiges Kind:

  • Klauen und Stehlen

    Von Natur aus funktioniert der Mensch immer noch wie ein Jäger und Sammler, nimmt sich also von seiner Umgebung das, was er zum Leben braucht oder häuft sich gar Vorräte für „schlechte Zeiten“ an. Für Kinder ergeben sich in der westlichen Zivilisation gleich mehrere Schwierigkeiten: Während den beiden ersten, alles entscheidenden Phasen der Erziehung kann es deshalb bloss darum…

  • Provozierendes Kind

    Es gibt Kinder, die dauernd andere zu irgendetwas anzustacheln versuchen, mal mit Worten, mal durch Anstupsen oder gar durch Treten und Schlagen oder sonst wie nerviges Verhalten. Meist geht es dabei um eine ziemlich hilflose Art der Kontaktaufnahme: Wenn es Kindern nicht auf eine positive Art und Weise gelingt Beachtung zu erhalten, versuchen sie es eben durch Provokationen oder gar…

  • Verbieten

    Die eigentliche Erziehung während den ersten Jahren kommt ohne jegliche Verbote aus. Voraussetzung dafür ist, dass Sie während der Vertrauens- und Willensbildung gelernt haben, konsequent mit Regeln zu arbeiten. Verbote, verbunden mit entsprechenden Strafen, machen nur dann Sinn, wenn das Vertrauen so klein ist, dass die Beziehung massiv beeinträchtigt ist, beziehungsweise gar keine Beziehung besteht. Es liegt in der Verantwortung der Eltern, dass es nicht so weit…

  • Anstand der Eltern

    Anstand wird leider oft mit Respekt verwechselt, weshalb daraus einige Missverständnisse entstehen können. Während den beiden ersten, alles entscheidenden Phasen der Erziehung braucht das Kind in erster Linie Klartext, alles andere wäre eine Überforderung. Anstand und Respekt Anstand wird häufig mit Respekt verwechselt. Respekt bedeutet in der Erziehung, dass Sie die eigenständige Persönlichkeit und selbständige Entwicklung des Kindes anerkennen können. Es geht also um eine innere Haltung gegenüber dem Kind, während…

  • Störendes Kind

    Kinder verlangen vor allem während den beiden ersten, alles entscheidenden Phasen der Erziehung viel Beachtung und können laut und umtriebig sein. Ob das als Störung wahrgenommen wird, hängt offensichtlich vor allem von der Toleranz der Eltern ab. Eine Störung ist zunächst immer eine Grenzüberschreitung. Entscheidend ist deshalb, dass Sie Ihre Grenzen, welcher Art sie auch sein mögen, überhaupt wahrnehmen können. Danach können…

  • Essrhythmus

    Der Essrhythmus ist, im Gegensatz etwa zum Rhythmus des Herzens oder der Atmung, nicht etwa von der Natur vorgegeben, sondern ein typisches Produkt der westlichen Zivilisation: Die allgemeinen drei Hauptmahlzeiten und die (eher individuellen) Zwischenmahlzeiten sind nur dank des allgemeinen Wohlstandes überhaupt erst möglich, während in früheren Zeiten gar nicht immer genügend Nahrungsmittel zur Verfügung standen.…

  • Nachgeben

    Während Sie den Grundbedürfnissen grundsätzlich immer und sofort nachkommen sollten, braucht das Kind, sobald es seinen eigenen Willen zu entwickeln beginnt, auch Ihren Widerstand. Während der Phase der Vertrauensbildung hat das Kind bloss einen Lebenswillen, der noch auf nichts anderes als die Befriedigung der Grundbedürfnisse ausgerichtet ist. Sie dürfen und sollen deshalb grundsätzlich immer nachgeben, wenn das Kind etwas von Ihnen verlangt, jedenfalls solange nicht…

  • Treten und Schlagen

    Kinder können sich in den ersten Jahren, in denen ihr sprachlicher Ausdruck noch begrenzt ist, häufig bloss mit Händen und Füssen für ihre Anliegen einsetzen oder sich gegen Angriffe wehren. Das ist völlig natürlich und nicht etwa als bösartig zu verstehen. Es liegt allerdings an Ihnen, dem Kind unmissverständlich Grenzen zu setzen, indem Sie angemessen Widerstand leisten, sodass das Kind…

  • Rituale

    In der Erziehung geht es vor allem um Alltagsrituale, also regelmässige Wiederholungen im Alltag, wie zum Beispiel Gute Nacht-Geschichten. Solche Rituale geben Kindern Sicherheit und bestätigen ihr Vertrauen in den Lauf des Lebens. Kinder lieben denn auch Rituale, was sie zu einer idealen Vorstufe zu Regeln machen. Arten Alltagsrituale Kinder lieben Rituale, so einfach und sie auch sein mögen. Dazu gehört zum Beispiel die…

  • Wegsperren

    Ein Kind wegzusperren ist immer ein Gewaltmissbrauch und deshalb ein absolut kontraproduktives Mittel, wie ganz allgemein Strafen. Wenn ein Kind eine Grenze überschreitet oder Regeln verletzt, müssen Sie Widerstand leisten, aber ohne Gewalt anzuwenden. Während der Phase der Vertrauensbildung kommen Eltern zwar kaum auf die Idee, ihr Kind wegzusperren. Allerdings „genügt“ es auch, das Kind zum Beispiel einfach in seinem Bett, aus dem es nicht selbst aussteigen kann, schreien zu…

  • Ordnung

    Kinder brauchen ein gewisses Mass an Ordnung, allerdings ist das Bedürfnis so individuell wie es auch jenes der Eltern nach Ordnung ist. In der Erziehung sollte es deshalb nicht darum gehen, das Kind zu möglichst viel Ordnung anzuleiten, sondern mit ihm zunächst herauszufinden, wie viel es braucht, um sich wohl zu fühlen, und es dabei…

  • Sport

    Als Sport wird im Rahmen des „2 x 2“ der organisierte Wettkampf mit regelmässigem Training und klar definierten Regeln betrachtet, also weniger das Spielen mit mehr oder weniger freien Spielregeln. Sport in diesem Sinne wird im Rahmen der Erziehung denn auch frühestens mit der Sozialisation von Bedeutung, also nachdem die beiden ersten, alles entscheidenden Phasen der Erziehung bereits vorbei sind. Trotzdem kann dem Sport…

  • Regelmässig

    Regelmässigkeiten geben dem Kind Vertrauen, da es sich darauf verlassen kann, dass bestimmte Dinge immer gleich ablaufen. So erkennen schon Kleinkinder sehr schnell nicht nur die Regelmässigkeit fundamentaler Rhythmen wie Essen und Schlafen, sondern beispielsweise auch bestimmte Rituale beim Schlafengehen oder wenn der eine Elternteil das Haus immer zu gleichen Zeit verlässt. Regelmässigkeiten und Regeln Regelmässig ablaufende Vorgänge sind eine…

  • Kleider

    Kleider sind einerseits schlicht ein Grundbedürfnis des Kindes. Andererseits stellen sich im Zusammenhang mit Kleidern auch immer wieder typische Erziehungsfragen. Nacktheit Bedenken Sie zunächst die primäre Funktion von Kleidern: sie sollen vor Kälte schützen. Und nur das Kind spürt, ob es genügend warm hat! Lassen Sie es deshalb grundsätzlich immer selbst entscheiden, ob und wie viel Kleidung es braucht.…

  • Trotzen

    Wenn das Kind beginnt seinen Willen zu entwickeln, in der Regel etwa ab dem dritten Lebensjahr, wird es vermehrt und häufig ganz unvermittelt Widerstand gegen seine Eltern leisten. Das ist zunächst schlicht ein Zeichen seiner gesunden Entwicklung. Entscheidend ist aber, dass die Eltern lernen damit umzugehen, das heisst insbesondere den Willen des Kindes zu respektieren und angemessen Grenzen zu setzen. In der…

  • Gehorchen

    Dass Kinder lernen müssten zu gehorchen, ist wohl eines der grössten Missverständnisse: In der Erziehung sollte es um Freiwilligkeit gehen und nicht um Gehorsam. Als Eltern müssen Sie lernen, dem noch rohen und ungestümen Willen des Kindes Widerstand zu leisten, indem Sie ihm Herausforderungen bieten und ihm Grenzen setzen. Das beste Mittel dazu sind Regeln, die Sie gemeinsam mit ihm vereinbaren. Natürliche Kooperationsbereitschaft des Kindes Kinder…

  • Verlässlichkeit

    Kinder sind bei ihrer Geburt auf Gedeih und Verderb von ihren Eltern abhängig. Sie müssen sich also auf deren Sorge verlassen können. Dazu bringen sie ein grenzenloses Vertrauen in ihre Eltern mit. Es liegt deshalb an den Eltern dieses Vertrauen zu erwidern, indem sie dem Kind durch ihre Fürsorge bestätigen, dass es sich tatsächlich auf sie verlassen…

  • Grosseltern

    Grosseltern sind natürlich auch Eltern, und als Eltern von Eltern gewissermassen sogar „Eltern in Hochpotenz“. Grundsätzlich gilt deshalb alles, was im „2 x 2 der Erziehung“ für die Eltern in Bezug auf ihre Kinder geschrieben steht, auch für Grosseltern, insbesondere die beiden Grundprinzipien der Erziehung: Selbstvertrauen und Freier Wille. Darüber hinaus gibt es aber einige…

  • Tadeln

    Erziehung kommt ohne Tadel aus: wenn das Kind etwas tut, was Ihnen aus irgendeinem Grund missfällt, genügt ein laut und deutlich ausgesprochenes „Nein!“, bei dem Sie konsequent bleiben. Völlig unnötig und zudem höchst kontraproduktiv sind hingegen Zurechtweisungen, Anschuldigungen, Vorwürfe, herablassende Bemerkungen, Drohungen oder gar Strafen. Während der Vertrauensbildung sollte Ihre Antwort zum Kind zuballerst und ganz grundsätzlich „Ja“ lauten, hat doch das Kind ausschliesslich Grundbedürfnisse, die möglichst…

  • Freizeitaktivitäten

    Als Freizeitaktivität wird im Rahmen des „2 x 2“ alles verstanden, was über das freie Spielen hinausgeht, weil es insbesondere eine, wenn auch minimale, Organisation und Regeln dazu braucht, und im Allgemeinen nicht mehr unter der Obhut der Eltern steht. Solche Aktivitäten des Kindes werden frühestens im Rahmen der Sozialisation aktuell, weshalb sie nicht mehr zur unmittelbaren Erziehung gehören und vielmehr im Rahmen…

  • Wertvorstellungen

    Das „2 x 2“ ist unabhängig von speziellen Wertvorstellungen geschrieben, insbesondere frei von religiösen Glaubenssätzen. Basis bilden einzig die beiden Grundprinzipien der Erziehung: Diese beiden fundamentalen Fähigkeiten des Menschen sollen zum eigentlichen Ziel der Erziehung führen, nämlich Selbstverständlich dürfen, ja sollen, Sie als Eltern aber Ihre eigenen, weiteren Wertvorstellungen haben und können diese auch Ihren Kindern weitergeben. Kinder…

  • Macht

    Macht ist zunächst schlicht die Fähigkeit etwas zu bewirken, also eine grundsätzlich positive Eigenschaft der Persönlichkeit. Erst wenn diese Fähigkeit zum Nachteil anderer eingesetzt wird, wird es problematisch. Das Kind erfährt seine Macht, wenn es seinen Willen zu entwickeln beginnt, in der Regel etwa im dritten Lebensjahr. Für die Erziehung ist zudem wichtig, dass zwischen den Eltern und dem Kind…

  • Jugendliche

    Als Jugendliche werden in diesem Blog Kinder ab dem Eintritt in die Pubertät bezeichnet. Die eigentliche Erziehungsarbeit sollte zu diesem Zeitpunkt längst erledigt sein, denn sie wirkt vor allem während den ersten etwa vier Jahren. Wenn Sie während den ersten, alles entscheidenden Phasen der Erziehung Ihre Erziehungsaufgaben gut gelöst haben, können Sie nun die Früchte Ihrer Anstrengungen ernten und sich…

  • Einschlafen

    Einschlafen bedeutet vor allem loslassen. Und loslassen kann das Kind von Geburt an, wird es doch mit einem uneingeschränkten Vertrauen in die Eltern und überhaupt in die Welt geboren. Säuglinge schlafen denn auch regelmässig schon ein, wenn sie bloss gestillt werden. Allfällige Schwierigkeiten beginnen erst, wenn ein Schlafrhythmus gefunden werden soll. Denn das ist zunächst kein, beziehungsweise noch kein,…

  • Forderungen der Eltern

    Wenn das Kind beginnt seinen Willen zu entwickeln, in der Regel etwa im dritten Lebensjahr, dürfen Eltern durchaus auch Forderungen stellen. Denn Kinder lieben und brauchen gerade in diesem Alter Herausforderungen. Mit einer Forderung stellen Sie sich möglicherweise dem Willen des Kindes entgegen und setzen somit eine Grenze. Während der Phase der Vertrauensbildung sollten Sie grundsätzlich noch keine Forderungen stellen.…

  • Mithelfen

    Kinder helfen grundsätzlich von Natur aus gerne mit, geht es doch beim Helfen vor allem um gegenseitiges Vertrauen. Wie sehr ein Kind später bereit ist, zum Beispiel im Haushalt mitzuhelfen, hängt deshalb vor allem davon ab, wie sehr es den Eltern gelungen ist, während den beiden ersten Phasen der Erziehung Vertrauen zu schaffen. Von Geburt aus ist das Kind wortwörtlich…

  • Hierarchie

    Hierarchie in der Erziehung bedeutet, dass in den ersten, alles entscheidenden Phasen der Erziehung die Verantwortung für die Beziehung einzig und allein den Eltern zukommt. Dies ändert sich erst, wenn das Kind eine gewisse Reife erworben hat. Erziehung und Partnerschaft Die Hierarchie in der Erziehung steht im Gegensatz zu einer Partnerschaft, bei der beide Beteiligten die gleiche Verantwortung übernehmen. In den…

  • Spielen

    Spielen ist für Kinder sehr viel mehr als lustvoller Zeitvertreib. Beim Spielen lernt das Kind beinahe alles, was es für sein Leben braucht. Dabei wird sein von Natur aus vorhandenes Vertrauen in seine Fähigkeiten bestätigt, es kann seine Phantasie und Kreativität ausleben und es erfährt sowohl Herausforderungen als auch Grenzen. Es braucht dafür grundsätzlich weder…

  • Zwang

    Zwang ist in der Erziehung weder nötig noch sinnvoll, sondern ganz im Gegenteil ausgesprochen kontraproduktiv. Streng genommen ist Zwang sogar ein Gewaltmissbrauch, zumal sich das Kind aufgrund seiner noch beschränkten körperlichen Kräfte und der anfänglich totalen Abhängigkeit von seinen Eltern kaum wehren kann. Statt Zwang anzuwenden, sollten Sie in den beiden ersten, alles entscheidenden Phasen…

  • Klartext

    Die kognitiven Fähigkeiten des Kindes sind in den beiden ersten Phasen der Erziehung noch ziemlich beschränkt. Es ist deshalb wichtig, dass die Eltern mit dem Kind in einfachen, eindeutigen und positiven – eben klaren – Worten sprechen. Oder anders gesagt: entweder „Ja“ oder „Nein!“ „Ja“ oder „Nein!“ Gewöhnen Sie sich gleich von Anfang daran, dass es für Kinder nur „entweder oder“ gibt.…

  • Kameradschaft

    Als Kameraden werden hier Kinder betrachtet, die zu einer Gruppe gehören, wie zum Beispiel in der KITA, Schule, Wohnsiedlung oder bei organisierten Freizeitaktivitäten. Für das Zusammenleben in solchen Gruppen braucht es ein gemeinsames Ziel und Regeln des Umgangs, woraus sich die typische Solidarität ergibt. Kameradschaft ist häufig eine Art Zwischenstufe zwischen der Familie und Freundschaften.…

  • Fremdbetreuung

    Unter „Fremdbetreuung“ wird hier die regelmässige Tagesbetreuung von Kindern ausserhalb des engeren Familienkreises in den ersten Lebensjahren verstanden. Insbesondere die Betreuung durch Grosseltern wird hier nicht als Fremdbetreuung betrachtet. Im folgenden wird der Einfachheit halber auch von „KITA“ (kurz für Kindertagesstätte) gesprochen, womit alle Formen der Fremdbetreuung gemeint sind. Die Fremdbetreuung hat für Kinder Vor-…

  • Wille

    Übersicht zum Thema Wille

  • Nacherziehen

    Die Persönlichkeit des Kindes ist bereits nach etwa vier Jahren weitgehend entfaltet. Hat das Kind in diesen ersten Jahren zu wenig Selbstvertrauen entwickeln können oder ist sein Wille noch zu wenig kultiviert, ist auch seine Persönlichkeit noch zu wenig reif, sodass die Sozialstation schwierig wird. Die Gründe für diese Unreife sind aber nicht etwa beim Kind zu suchen, sondern bei den…

  • Abmachungen

    Kinder wollen wissen, was gilt und was nicht. Regeln lernen sie zunächst, indem sie Gewohnheiten und Regelmässigkeiten beobachten. Insbesondere den Alltag Ihrer Eltern nehmen sie zum Vorbild. So können sie sich darauf verlassen, dass zum Beispiel am Morgen beim Aufwachen immer jemand bereit steht, der sie aufnimmt und ihnen zu Trinken gibt. Das bedeutet Verlässlichkeit…

  • „Nein!“ des Kindes

    Eltern fordern von ihren Kindern zu Recht, dass sie deren „Nein!“ akzeptieren lernen. Denn Eltern setzen damit dem Kind eine Grenze. Allerdings hat auch das Kind Grenzen und somit ein Recht, dass seine Eltern ihrerseits dessen „Nein!“ respektieren. Dass daraus Konflikte entstehen, ist offensichtlich. Entscheidend ist, dass Sie als Eltern lernen, damit umzugehen. Denn die…

  • Essen und Trinken

    Essen und Trinken sind für das Kind Grundbedürfnisse und eine fundamentale Erfahrung, insbesondere beim Stillen des Kindes an der Mutterbrust: Es gibt wohl kaum einen grösseren Vertrauensbeweis des Kindes gegenüber seiner stillenden Mutter. Das Kind vertraut der Mutter vollumfänglich, dass es alles, was es braucht, durch die Muttermilch erhält. Dieses Vertrauen geht weiter, indem das Kind seine Eltern zunächst einmal in…

  • Strafen

    Strafen sind in der Erziehung nicht bloss unnötig, sondern meistens ausgesprochen kontraproduktiv. Das beginnt schon damit, dass Kinder in den ersten, entscheidenden Phasen der Erziehung den Zusammenhang zwischen ihrem Verhalten und der Strafe gar nicht verstehen können und somit überfordert sind. Strafen werden zudem häufig mit Verantwortung oder Grenzen verwechselt. Und wenn Strafen bloss angedroht, aber nicht vollzogen werden, verliert das Kind auch noch das Vertrauen in…

  • Schule

    Zwar gibt es viele Parallelen und Anknüpfungspunkte zwischen der Erziehung und der Schulbildung, doch entscheidend ist, dass für die Erziehung die Eltern – und nicht etwa die Schulen – verantwortlich sind. Denn die beiden wichtigsten Aufgaben der Erziehung, Vertrauensbildung und Willensbildung, sollten im Alter von etwa vier Jahren, also noch vor dem Schuleintritt, weitgehend erfüllt…

  • Respekt der Eltern

    Ein respektvoller Umgang in der Erziehung heisst zunächst, dass Sie die eigene Persönlichkeit des Kindes annehmen und anerkennen, statt das Kind nach Ihren Vorstellungen oder Erwartungen beeinflussen zu wollen. Respekt beruht zwar auf Gegenseitigkeit, doch sind die Eltern aufgrund ihrer hierarchischen Stellung zumindest in den ersten, entscheidenden Jahren, noch allein verantwortlich. Wenn das Kind zur Welt kommt, wissen Sie noch sehr wenig über seine Persönlichkeit, abgesehen vielleicht von…

  • Kooperativ

    Kinder haben ein sehr feines Gespür für ihre Abhängigkeit von den Eltern. Sie wissen zumindest instinktiv, dass sie ohne deren Obhut kaum Überlebenschancen hätten. Schon allein aus diesem Grund ist ihnen daran gelegen, das Zusammenleben mit ihren Eltern zum Vorteil aller zu arrangieren. Daran sollten Sie sich immer dann erinnern, wenn Sie sich von Ihren…