Zwangsbeglücken: Unterschied zwischen den Versionen

Keine Änderung der Größe ,  21. August 2020
Zeile 11: Zeile 11:
* '''Hochheben und Halten''': Kinder brauchen immer wieder die Nähe ihrer Eltern und wollen entsprechend viel [[Gehalten werden|gehalten]] und [[getragen werden]] - aber eben nur dann, wenn sie es selbst wollen! Warten Sie also, bis das Kind danach verlangt und lassen Sie es selbst bewegen, so viel es mag  (jedenfalls solange nicht wirkliche [[Gefahren]] drohen). Wenn Sie das Kind immer wieder fangen und packen, womöglich noch von hinten, erschrecken sie es und [[behindern]] dadurch womöglich seinen natürlichen Bewegungsablauf (selbstverständlich gilt das nicht für den Fall, wo Sie mit ihm zum Spass Fangen spielen).  
* '''Hochheben und Halten''': Kinder brauchen immer wieder die Nähe ihrer Eltern und wollen entsprechend viel [[Gehalten werden|gehalten]] und [[getragen werden]] - aber eben nur dann, wenn sie es selbst wollen! Warten Sie also, bis das Kind danach verlangt und lassen Sie es selbst bewegen, so viel es mag  (jedenfalls solange nicht wirkliche [[Gefahren]] drohen). Wenn Sie das Kind immer wieder fangen und packen, womöglich noch von hinten, erschrecken sie es und [[behindern]] dadurch womöglich seinen natürlichen Bewegungsablauf (selbstverständlich gilt das nicht für den Fall, wo Sie mit ihm zum Spass Fangen spielen).  
* '''Helfen und Nachhelfen''': Kinder wollen möglichst alles [[selbst tun]], so ungelenk sie noch sein mögen. Fragen Sie deshalb immer zuerst, ob Sie [[helfen]] sollen. Das gewöhnen Sie sich übrigens am besten gleich ganz von Anfang an, also selbst dann, wenn Sie noch kaum eine Antwort erwarten können. Das Kind spürt so, dass Sie es [[Respekt der Eltern|respektieren]] und Sie [[Lernen der Eltern|lernen]], zunächst einmal seinen [[Fähigkeiten]] zu [[Vertrauen der Eltern|vertrauen]]. Wird Kindern hingegen zu viel abgenommen, drohen sie irgendwann ihren angeborenen Glauben an die eigenen Kräfte zu verlieren und können entsprechend wenig [[Selbstvertrauen]] aufbauen.
* '''Helfen und Nachhelfen''': Kinder wollen möglichst alles [[selbst tun]], so ungelenk sie noch sein mögen. Fragen Sie deshalb immer zuerst, ob Sie [[helfen]] sollen. Das gewöhnen Sie sich übrigens am besten gleich ganz von Anfang an, also selbst dann, wenn Sie noch kaum eine Antwort erwarten können. Das Kind spürt so, dass Sie es [[Respekt der Eltern|respektieren]] und Sie [[Lernen der Eltern|lernen]], zunächst einmal seinen [[Fähigkeiten]] zu [[Vertrauen der Eltern|vertrauen]]. Wird Kindern hingegen zu viel abgenommen, drohen sie irgendwann ihren angeborenen Glauben an die eigenen Kräfte zu verlieren und können entsprechend wenig [[Selbstvertrauen]] aufbauen.
* '''Liebkosungen''': Die meisten Kinder mögen [[Liebkosen|Liebkosungen]] und verlangen von sich aus danach. Heikel wird es aber, wenn Erwachsene meinen, sie hätten gewissermassen einen Anspruch darauf, den das Kind mit Freude befriedigen soll ("Oma hat noch ein Küsschen zum Abschied zugut!"). Denn im schlimmsten Fall macht es sich das Kind aber bereits früh zur Gewohnheit, Berührungen, die es eigentlich gar nicht mag, stillschweigend zu dulden. Kinder haben aber genauso ein Recht [[Nein des Kindes|"Nein!"]] zu sagen wie Erwachsene, und zwar gerade auch dann, wenn der Kuss zum Beispiel als Dankeschön für ein Geschenk gefordert wird. Erzwungenen Liebkosungen sollten Sie denn auch tatsächlich als eine Vorstufe des sexuellen [[Missbrauch/Missbrauchs]] verstehen!
* '''Liebkosungen''': Die meisten Kinder mögen [[Liebkosen|Liebkosungen]] und verlangen von sich aus danach. Heikel wird es aber, wenn Erwachsene meinen, sie hätten gewissermassen einen Anspruch darauf, den das Kind mit Freude befriedigen soll ("Oma hat noch ein Küsschen zum Abschied zugut!"). Denn im schlimmsten Fall macht es sich das Kind aber bereits früh zur Gewohnheit, Berührungen, die es eigentlich gar nicht mag, stillschweigend zu dulden. Kinder haben aber genauso ein Recht [[Nein des Kindes|"Nein!"]] zu sagen wie Erwachsene, und zwar gerade auch dann, wenn der Kuss zum Beispiel als Dankeschön für ein Geschenk gefordert wird. Erzwungenen Liebkosungen sollten Sie denn auch tatsächlich als eine Vorstufe des sexuellen [[Missbrauch|Missbrauchs]] verstehen!
* '''Überfluss''': Der in der [[Westliche Zivilisation|westlichen Zivilisation]] üblicherweise vorherrschende allgemeine [[Überfluss]] bringt leider gerade für Kinder ungeahnte Probleme mit sich. Denn Kinder können noch weniger als Erwachsene damit umgehen. So sehr sich ein Kind zum Beispiel über ein Plüschtier freuen kann, so sehr schwindet diese Freude, wenn es mit Plüschtieren überhäuft wird, bloss weil diese überall zu Spottpreisen angeboten oder gar verschenkt werden. Solches (negatives) [[Verwöhnen]] kann auch schnell zu masslosen [[Wünsche des Kindes|Wünschen]] oder [[Wählerisch|wählerischem Verhalten]] führen.
* '''Überfluss''': Der in der [[Westliche Zivilisation|westlichen Zivilisation]] üblicherweise vorherrschende allgemeine [[Überfluss]] bringt leider gerade für Kinder ungeahnte Probleme mit sich. Denn Kinder können noch weniger als Erwachsene damit umgehen. So sehr sich ein Kind zum Beispiel über ein Plüschtier freuen kann, so sehr schwindet diese Freude, wenn es mit Plüschtieren überhäuft wird, bloss weil diese überall zu Spottpreisen angeboten oder gar verschenkt werden. Solches (negatives) [[Verwöhnen]] kann auch schnell zu masslosen [[Wünsche des Kindes|Wünschen]] oder [[Wählerisch|wählerischem Verhalten]] führen.
* '''Warme Kleider''': Kleinkinder können anfangs ihre Körpertemperatur zwar tatsächlich noch nicht selbst regulieren, weshalb Sie natürlich für genügend Wärme sorgen müssen. Doch schon bald wird sich Ihr Kind zum Beispiel gegen zu viele oder zu warme [[Kleider]] wehren. Lassen Sie das Kind selbst entscheiden, wie viel es anziehen möchte, selbst dann, wenn Sie zum Beispiel beabsichtigen nach draussen in die Kälte zu gehen. Denn das Kind lebt noch voll und ganz im Hier und Jetzt, kann also noch nicht abschätzen, dass es kurze Zeit später frieren wird. Sie müssen es diese Erfahrung schon mindestens einmal selbst machen lassen, dann wird es Ihnen beim nächsten Mal einfacher glauben können!
* '''Warme Kleider''': Kleinkinder können anfangs ihre Körpertemperatur zwar tatsächlich noch nicht selbst regulieren, weshalb Sie natürlich für genügend Wärme sorgen müssen. Doch schon bald wird sich Ihr Kind zum Beispiel gegen zu viele oder zu warme [[Kleider]] wehren. Lassen Sie das Kind selbst entscheiden, wie viel es anziehen möchte, selbst dann, wenn Sie zum Beispiel beabsichtigen nach draussen in die Kälte zu gehen. Denn das Kind lebt noch voll und ganz im Hier und Jetzt, kann also noch nicht abschätzen, dass es kurze Zeit später frieren wird. Sie müssen es diese Erfahrung schon mindestens einmal selbst machen lassen, dann wird es Ihnen beim nächsten Mal einfacher glauben können!