Ziel der Erziehung

Aus 2 x 2 der Erziehung
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Hauptziele

Ziel der Erziehungsarbeit sollte sein, dass das erwachsene Kind einerseits selbständig leben kann und andererseits beziehungsfähig ist. Dafür braucht es genügend Selbstvertrauen und einen möglichst freien Willen. Die Grundlagen dafür erwirbt das Kind in den ersten etwa vier Jahren. Das Ziel der Erziehung sollte denn auch mit der Sozialisation, also in der Regel mit dem Eintritt in die (Vor)Schule, weitgehend erreicht sein. Das Kind sollte dann genügend reif sein, um sich mit seiner Persönlichkeit auch ausserhalb der Familie behaupten zu können und gleichzeitig seine Mitmenschen angemessen respektieren zu können:

Selbständigkeit

Selbständigkeit bedeutet ein verantwortungsvoller Umgang mit der Freiheit und seinen Fähigkeiten. Ein selbständiges Kind können Sie mehr und mehr selbst entscheiden lassen, ohne dass Sie sich fürchten müssten, dass es diese Freiheit ausnützen oder sich in Gefahr bringen würde. Gleichzeitig kann es seine Mitmenschen und deren Bedürfnisse ebenso respektieren. Selbständigkeit bedeutet aber auch, dass das Kind weiss, wann es wen um Hilfe fragen kann, wenn es alleine nicht mehr weiter weiss. Sie müssen deshalb lernen, dem Kind und seinen Fähigkeiten von Anfang an zu vertrauen. Lassen Sie es selbst ausprobieren und erfahren, was für es am besten ist. Kinder lernen von selbst, Sie müssen es ihnen bloss zutrauen.

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Beziehungsfähigkeit

Beziehungsfähig ist ein Mensch, wenn er im Austausch mit anderen Menschen einerseits seine eigene Persönlichkeit ausleben kann, und andererseits die Bedürfnisse und Eigenschaften des anderen respektieren und schätzen kann. Im Idealfall entsteht daraus etwas Drittes, Grösseres (insbesondere eine Familie, oder aber ein gemeinsames Geschäft, eine Sportmannschaft usw.). Beziehungsfähigkeit bedeutet aber auch Konfliktfähigkeit. Die Grundlage legen Sie in den beiden alles entscheiden Phasen der Vertrauensbildung und der Willensbildung. Man könnte auch sagen "Erziehung ist Beziehung". Der entscheidende Unterschied ist allerdings, dass bei der Erziehung insofern eine Hierarchie besteht, als die Verantwortung allein bei den Eltern liegt.

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Weitere Ziele

Erziehung ist zwar zunächst einmal eine Sache der Familie, doch sollten die Absichten idealerweise weitergehen und auch die Gesellschaft miteinbeziehen. Auch wenn nicht jedes Kind später eine verantwortungsvolle Stellung zum Beispiel in der Politik, Wirtschaft oder in einer religiösen Einrichtung einnehmen wird, sollte sich jeder erwachsene Mensch wenigstens als verantwortungsvolles Mitglied einer Gemeinschaft wahrnehmen, zu der es Sorge zu tragen gilt.

Respekt gegenüber Mitmenschen

Am einfachsten ist es mit dem Respekt gegenüber seinen Mitmenschen. Denn Kinder behandeln diese grundsätzlich gleich wie ihre Eltern oder Geschwister. Wichtig ist dabei, dass ihnen das von Natur aus vorhandene Gespür gelassen wird, sodass sie auch beurteilen können, wem sie vertrauen können und vor wem sie sich in Acht nehmen sollten.

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Respekt gegenüber der Natur

Der Respekt gegenüber der Natur und ihren Ressourcen, wie ihn Eltern vorleben, prägt Kinder sehr stark. Und da die Zukunft der Kinder von einer einigermassen intakten Umwelt abhängig ist, sollte es eigentlich schon im ureigensten Interesse der Eltern sein, nachhaltig zu leben. Denn die beste Erziehung nützt nichts, wenn unsere Kinder danach in einer zerstörten Umwelt leben müssen! Zudem vereinfacht Ihnen ein naturnahes Leben einiges in der Erziehung, denn viele Schwierigkeiten werden verursacht durch eigentliche Wohlstandsprobleme wie Überfluss, Reizüberflutung, Modekrankheiten, Bewegungsarmut oder künstlichen Gefahren.

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Gerechtigkeit und Frieden

Die Welt der meisten Kinder in der westlichen Zivilisation mag lange einigermassen heil und gesund sein, solange Sie als Eltern Ihre Kinder vor all den Schreckensnachrichten noch verschonen können und sich zum Beispiel auf die Schönheit der Natur aufmerksam machen. Doch irgendwann wird jedes Kind erfahren müssen, dass ausserhalb der Familie (oder des eigenen Landes) auch noch andere, zerstörerische oder kriegerische Kräfte wirken. Viele Jugendliche entwickeln gerade daraus das Bedürfnis, später "die Welt verbessern" zu wollen. Solchen Absichten, die Sie als Eltern vielleicht auch einmal hatten, aber mittlerweile aus Pragmatismus oder gar Resignation aufgegeben haben, sollten Sie wenigstens aufgeschlossen gegenüberstehen. Ob aus dem Bedürfnis, die Welt zu verbessern, auch ein tatsächliches Engagement wird oder es bloss bei einem Lippenbekenntnis bleibt, ist eine andere Frage und wird in der Regel erst im Laufe des Lebens wirklich beantwortet.

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"Höhere Ziele"

Ob ein Mensch darüber hinaus noch spirituelle, religiöse, künstlerische oder wie auch immer definierte "höhere Ziele" hat, berührt die Erziehung nicht wirklich. Natürlich können Sie Ihre Kinder für entsprechende Themen sensibilisieren, doch werden sie sich später unabhängig davon interessieren oder eben nicht.

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Weiterführende Themen

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Übergeordnetes Thema

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Fragen und Feedback

Das "Zweimalzwei der Erziehung" ist zum Teil noch im Aufbau. Allfällige Fragen oder Feedback sind willkommen: Email


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