Vertrauensbildung: Unterschied zwischen den Versionen

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* '''Stillen:''' Die wohl innigste Form von Vertrauen ist, wenn sich der Säugling durch die Mutter [[stillen]] lässt. Es gibt weder für die Gesundheit des Kindes noch für die Beziehung etwas besseres. Eine gute [[Stillberatung]] bei der Geburt ist deshalb Gold wert!
* '''Stillen:''' Die wohl innigste Form von Vertrauen ist, wenn sich der Säugling durch die Mutter [[stillen]] lässt. Es gibt weder für die Gesundheit des Kindes noch für die Beziehung etwas besseres. Eine gute [[Stillberatung]] bei der Geburt ist deshalb Gold wert!
* '''Halten:''' Gerade bei Kleinkindern wird das Vertrauen stark durch [[Körperkontakt]] geprägt. Wenn das Kind [[gehalten werden|gehalten wird]], fühlt es sich [[Annehmen|angenommen]]. Diese [[Bestätigung]] braucht das Kind immer wieder, also nicht nur, wenn es müde oder traurig ist: Wenn Ihnen das Kind die Arme entgegenstreckt, braucht es vielleicht bloss die Gewissheit von Ihnen, dass es geliebt wird.
* '''Halten:''' Gerade bei Kleinkindern wird das Vertrauen stark durch [[Körperkontakt]] geprägt. Wenn das Kind [[gehalten werden|gehalten wird]], fühlt es sich [[Annehmen|angenommen]]. Diese [[Bestätigung]] braucht das Kind immer wieder, also nicht nur, wenn es müde oder traurig ist: Wenn Ihnen das Kind die Arme entgegenstreckt, braucht es vielleicht bloss die Gewissheit von Ihnen, dass es geliebt wird.
* '''Tragen:''' Gleiches gilt, wenn das Kind [[getragen werden|getragen wird]]. Kinder wollen nicht nur getragen werden, wenn sie [[müde]] sind, sondern auch weil sie die [[Nähe]] suchen. Gerade [[Säugling|Säuglinge]] sollten deshalb besser in [[Kindertragen]] getragen werden als in [[Kinderwagen]] herumgeschoben werden.
* '''Tragen:''' Gleiches gilt, wenn das Kind [[getragen werden|getragen wird]]. Kinder wollen nicht nur getragen werden, wenn sie [[müde]] sind, sondern auch weil sie die [[Nähe]] suchen. Gerade für [[Säugling|Säuglinge]] sind deshalb [[Kindertragen]] viel geeigneter als [[Kinderwagen]].
* '''Trost:''' Stellen Sie sich den Schritt des Kindes vom Mutterleib mit absoluter Rundumversorgung in die grosse, fremde Welt vor, können Sie leicht nachvollziehen, wieviel Widerwärtigkeiten das Kind allein schon dadurch erleiden muss. Das beginnt mit dem kalten Luftzug, geht über Hunger bis zu lauten Geräuschen, die das Kind erschrecken. Das Kind braucht deshalb fast ständig [[Trost]] für irgendetwas. Und solange das Kind noch lernt, muss es auch mit dauernden kleineren und grösseren  Missgeschicken und Misserfolgen leben. Auch dafür braucht es immer bedingungslosen und unmittelbaren Trost. Das gilt für die ersten Jahre ganz besonders. Erst wenn das Kind nach etwas vier Jahren [[reif]] ist, das heisst vor allem genügend Selbstvertrauen aufbauen konnte, wird es sich nach und nach auch selbst trösten können und eine gewisse [[Frustrationstoleranz]] entwickeln. Dafür muss es sich aber zuvor auf ausreichenden und richtigen Trost verlassen können.
* '''Trost:''' Stellen Sie sich den Schritt des Kindes vom Mutterleib mit absoluter Rundumversorgung in die grosse, fremde Welt vor, können Sie leicht nachvollziehen, wieviel Widerwärtigkeiten das Kind allein schon dadurch erleiden muss. Das beginnt mit dem kalten Luftzug, geht über Hunger bis zu lauten Geräuschen, die das Kind erschrecken. Das Kind braucht deshalb fast ständig [[Trost]] für irgendetwas. Und solange das Kind noch lernt, muss es auch mit dauernden kleineren und grösseren  Missgeschicken und Misserfolgen leben. Auch dafür braucht es immer bedingungslosen und unmittelbaren Trost. Das gilt für die ersten Jahre ganz besonders. Erst wenn das Kind nach etwas vier Jahren [[reif]] ist, das heisst vor allem genügend Selbstvertrauen aufbauen konnte, wird es sich nach und nach auch selbst trösten können und eine gewisse [[Frustrationstoleranz]] entwickeln. Dafür muss es sich aber zuvor auf ausreichenden und richtigen Trost verlassen können.
* '''Aufmerksamkeit:''' Kinder suchen immer wieder den Kontakt und Bestätigung durch ihre Eltern. Gerade in den beiden ersten Jahren sollten Sie sich auch grundsätzlich immer unterbrechen lassen, wenn das Kind Ihre [[Aufmerksamkeit]] verlangt. Das mag zwar immer wieder mal anstrengend sein, doch zahlt sich das schon bald vielfach aus. Denn wenn sich das Kind erst einmal die Gewissheit gewonnen hat, dass es sich auf den Kontakt zu Ihnen verlassen kann, wird es auch schon bald die Geduld zum warten aufbringen können, ohne gleich mit Verlustangst reagieren zu müssen.
* '''Aufmerksamkeit:''' Kinder suchen immer wieder den Kontakt und Bestätigung durch ihre Eltern. Gerade in den beiden ersten Jahren sollten Sie sich auch grundsätzlich immer unterbrechen lassen, wenn das Kind Ihre [[Aufmerksamkeit]] verlangt. Das mag zwar immer wieder mal anstrengend sein, doch zahlt sich das schon bald vielfach aus. Denn wenn sich das Kind erst einmal die Gewissheit gewonnen hat, dass es sich auf den Kontakt zu Ihnen verlassen kann, wird es auch schon bald die Geduld zum warten aufbringen können, ohne gleich mit Verlustangst reagieren zu müssen.