Versöhnung zwischen Eltern und Kind: Unterschied zwischen den Versionen

Zeile 52: Zeile 52:
Kinder [[Lernen des Kindes|lernen]] insbesondere aus Erfahrung. Wenn das Kind erfahren hat, dass es sich mit seinem Willen nicht durchsetzen konnte, wird es neue Wege suchen. Konnte es sich versöhnen, hat es die Chance zu [[Kooperativ|kooperieren]], also zum Beispiel zusammen mit den Eltern [[Vereinbarungen|Regeln zu vereinbaren]]. Hat jedoch keine Versöhnung stattgefunden, wird es zwar auch lernen, allerdings ohne Rücksicht auf seine Umwelt (da es von dieser ja nicht dazu angeleitet wurde). Es lernt dann, dass es noch raffinierter oder mit noch mehr Kraft vorgehen muss, um sein Ziel zu erreichen. Es wird zum Beispiel lernen, dass es die Eltern nur lange genug ärgern muss, bis diese nachgeben. Dabei wird es allerdings in einen fatalen [[Teufelskreis]] geraten, da sich solchermassen verärgerte Eltern noch weniger dem Kind annehmen werden. Das Kind wird sich dann immer "verrückter" benehmen müssen, um endlich die nötigen Grenzen gesetzt zu bekommen. Oder die Eltern rasten irgendwann aus (und bereuen es danach). Die Gefahren sind gross und meistens nicht mehr kontrollierbar, wenn Menschen etwas aus Trotz machen. Kleinere Kinder können vielleicht noch mit roher [[Gewalttätige Eltern|Gewalt]] gebändigt werden, doch wird sich das Problem zunehmend verschärfen, wenn das Kind kräftiger und geschickter wird.
Kinder [[Lernen des Kindes|lernen]] insbesondere aus Erfahrung. Wenn das Kind erfahren hat, dass es sich mit seinem Willen nicht durchsetzen konnte, wird es neue Wege suchen. Konnte es sich versöhnen, hat es die Chance zu [[Kooperativ|kooperieren]], also zum Beispiel zusammen mit den Eltern [[Vereinbarungen|Regeln zu vereinbaren]]. Hat jedoch keine Versöhnung stattgefunden, wird es zwar auch lernen, allerdings ohne Rücksicht auf seine Umwelt (da es von dieser ja nicht dazu angeleitet wurde). Es lernt dann, dass es noch raffinierter oder mit noch mehr Kraft vorgehen muss, um sein Ziel zu erreichen. Es wird zum Beispiel lernen, dass es die Eltern nur lange genug ärgern muss, bis diese nachgeben. Dabei wird es allerdings in einen fatalen [[Teufelskreis]] geraten, da sich solchermassen verärgerte Eltern noch weniger dem Kind annehmen werden. Das Kind wird sich dann immer "verrückter" benehmen müssen, um endlich die nötigen Grenzen gesetzt zu bekommen. Oder die Eltern rasten irgendwann aus (und bereuen es danach). Die Gefahren sind gross und meistens nicht mehr kontrollierbar, wenn Menschen etwas aus Trotz machen. Kleinere Kinder können vielleicht noch mit roher [[Gewalttätige Eltern|Gewalt]] gebändigt werden, doch wird sich das Problem zunehmend verschärfen, wenn das Kind kräftiger und geschickter wird.


Ohne wirkliche Versöhnung lernt das Kind bloss eines: dass es von seinen Eltern nicht mehr geliebt wird, wenn es seinen Willen äussert. Der Wille ist aber nebst dem Selbstvertrauen die weitaus wichtigste Kraft des Menschen, um eine erfolgreiches und kreatives Leben führen zu können. Dazu muss das Kind lernen können, aus dem noch rohen Willen mehr und mehr einen [[freier Wille|freien Willen]] zu formen: Es muss seinen Willen als eine positive Kraft erfahren dürfen, indem es sich entweder [[Durchsetzung des Kindes|durchsetzen]] kann, sich nach einer allfälligen Auseinandersetzung wieder versöhnen kann oder etwas so [[Vereinbarungen|vereinbaren]] kann, dass die Anliegen beider Seiten berücksichtigt werden können.
Ohne wirkliche Versöhnung lernt das Kind bloss eines: dass es von seinen Eltern nicht mehr geliebt wird, wenn es seinen Willen äussert. Der Wille ist aber nebst dem Selbstvertrauen die weitaus wichtigste Kraft des Menschen, um eine erfolgreiches und kreatives Leben führen zu können. Dazu muss das Kind lernen können, aus dem noch rohen Willen mehr und mehr einen [[freier Wille|freien Willen]] zu formen: Es muss seinen Willen als eine positive Kraft erfahren dürfen, indem es sich entweder [[Durchsetzung des Kindes|durchsetzen]] kann, sich nach einer allfälligen Auseinandersetzung wieder versöhnen kann oder etwas so [[Vereinbarungen|vereinbaren]] kann, dass die Anliegen beider Seiten berücksichtigt werden können. Für diesen Prozess sind allein die Eltern verantwortlich, das heisst, Sie können nicht einfach vom Kind fordern, dass es “vernünftig" werden solle, es wäre damit schlicht überfordert!


{{top}}
{{top}}